
Die bekannte Fernsehshow The Voice of Germany erhält nun ihr eigenes Videospiel. Die Macher von BigBen Interactive versprechen eine gute Unterhaltung mit bekannten Stars wie Justin Bieber, Avicii, Ariana Grande feat. Zedd und Andreas Bourani. Ob sich diese Ausgabe mit anderen Spielen wie "Let's Sing" oder "Singstar" messen kann, finden wir im Test für euch heraus.
Wo geht es hier bitte zur Bühne?
Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Ob das auch für den Gesang zählen sollte, weiß ich nicht, aber die Coaches sind sehr wohlwollend bei ihrer Auswahl. Es stehen im Spiel die Modi Staffel, Jukebox und Party zur Verfügung. Bei Jukebox waren sich die Programmierer zu faul, um tatsächlich einen Spielmodus zu integrieren, und so spielt dieser einfach nur die Musikvideos ab, die man zuvor im Staffelmodus freischalten konnte.
Daher konzentrieren wir uns zunächst auf den Staffel-Modus. In diesem tritt man gegen imaginäre Gegner an und versucht, für sich die Stufen der Staffel zu durchlaufen. Für diejenigen, die es noch nicht kennen: Bei The Voice muss man zunächst einmal durch eine Audition durch mindestens einen Coach ausgewählt werden, bevor man Teil einer TV-Staffel bzw. eines Teams wird. Es gibt insgesamt vier Coaches, wovon jeder ein Team zusammenstellen muss. Danach folgen weitere "Battles" gegen andere Computer-Kandidaten und dann die Live Shows, bei denen nur einer am Ende gewinnt.
Dieser gesamte Prozess ist im Videospiel stark vereinfacht. So gibt es bei mehreren Coaches etwa nicht den lustigen Dialogkampf und man kann auch selbst nicht großartig mit den Coaches interagieren. Vielmehr wählt man den Coach über die Musikrichtung, von der man glaubt, dass sie gut zu einem passt.
Bäm, wir sind auch schon drin. Als nächstes erfolgt die Auswahl zwischen zwei möglichen Songs, die man dann zu singen hat.
Treffe den Ton
Wie bei solchen Spielen üblich, ist es wichtig, die Töne richtig zu treffen. Auch hier muss man nicht in der gleichen Tonhöhe singen, sondern kann fröhlich oktavieren. Das Prinzip ist ähnlich wie bei den anderen Musiktiteln und man hat einen Charaoke-Text, den man in der richtigen Lage zur richtigen Zeit singen muss. Eine fortlaufende Hilfslinie zeigt einem, ob man den Ton getroffen hat, oder nicht.
Problem hierbei: Andere Spiele wie bspw. Lips fangen vor dem Gesangsteil schon an, den Spieler darauf vorzubereiten, wann der Einsatz kommt. So weiß man normalerweise wirklich genau, wann man einzusetzen hat. Das macht The Voice of Germany eindeutig schlechter. Beim(!) Einsatz wird ein Pfeil angezeigt, der einem angibt, dass es losgeht. Kennt man den Song nicht, hat man den Einsatz zu 99% verpatzt. Gleiches gilt auch nach Pausen oder abwechselndem Gesang mit einem Spielpartner. Hier merkt man, dass man nicht zu Ende gedacht hat.
Ansonsten aber funktioniert das Erkennen des Gesangs einwandfrei. Man erhält auch die üblichen lobenden Kommentare, wenn man den Ton gut, super oder perfekt trifft. Am Ende eines jeden Tracks erhält man dann eine abschließende Punktwertung mit diversen Pokalen.
Fazit
Das Spiel hinterlässt mich persönlich mit einem gemischten Eindruck. Auf der einen Seite steht der sehr günstige Preis und auf der anderen aber auch ein stark abgespecktes Spiel. Man erhält, was auf der Packung steht, nämlich die Möglichkeit, die Lieder der Stars und Sternchen zu singen. Aber kein bisschen mehr.
Die äußerst schlappe Präsentation der TV-Show und die reduzierte Auflösung der Musikvideos trüben allerdings schon etwas die Freude daran. Zudem kommt auch die schlechte Anzeige für die Einsätze bei noch unbekannten Songs. Hier weiß man oft nicht genau, wann man einzusetzen hat.
Insgesamt ist The Voice of Germany kein schlechtes Spiel, aber auch kein "Must Have" unter dem Weihnachtsbaum. Wer einfach Bock hat, ein etwas zwanglos zu singen, macht bei dem Preis aber nichts verkehrt.
Bewertung
Pro
- Viele aktuelle Songs aus den TV-Staffeln
- Gesangserkennung funktioniert
- Schneller Einstieg
Contra
- Musikvideos in schlechter Qualität
- Gesangsanzeige ist dürftig
- Langweilige Präsentation der TV-Show
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