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Der Trainingseffekt

Das Spiel The Hip Hop Dance Experience ist zwar mehr auf Fun und nicht Fitness ausgelegt, aber man kommt durch die Natur des Tanzes und der Moves doch ordentlich in Bewegung. Die Tänze sind je nach Schwierigkeitsgrad schon leicht bis sehr anstrengend und somit auch eine Form der körperlichen Ertüchtigung. Es gibt für diejenigen, die wirklich über eine längere Zeit tanzen wollen, einen Marathon-Modus. Dieser Modus spielt zufällig einen Tanz nach dem anderen ab, bis der Spieler rausfliegt. Man fliegt raus, sobald man zu viele Fehler macht oder in das Pause-Menü geht.

Eine Warnung möchten wir hier aussprechen: Es gibt im Gegensatz zu gängigen Fitnessprogrammen (wie beispielsweise im kürzlich getesteten Zumba) keine Aufwärm- und Cooldown-Phase. Gerade die Aufwärmphase ist aber extrem wichtig. Gerade bei dem Spiel Hip Hop Dance Experience gibt es viele ausufernde Bewegungen, die auch zackig erfolgen müssen. Selbst gut trainierte Sportler sollte hier aufpassen und nicht direkt in die Vollen gehen. Unsere Empfehlung wäre hier, sich entweder selber vorher aufzuwärmen oder 1-2 Titel vorher auf leicht zu spielen, um die Muskulatur dementsprechend vorzubereiten.

Der Marathon-Modus ist fair und bietet dabei allerdings immer wieder Pausen von einigen Sekunden an, bevor es weitergeht. Vom Prinzip her funktioniert er aber wie die Einzelsongs. Man bekommt die Moves vorgetanzt und macht sie dann nach. Wenn man diesen Modus regelmäßig durchzieht, hat man auch einen dementsprechenden Trainingseffekt. Wobei dieses Spiel nicht ganzheitlich aufgebaut und die Übungen aufeinander abgestimmt sind. Das bedeutet Songs werden zufällig durcheinander gewürfelt und man hat keinerlei Kontinuität in dem Verlauf. Hier wäre ein Fitness-Mode fein gewesen. Kurzum: Schwitzen wird man auch in diesem Spiel, aber als Training ist es nur bedingt zu empfehlen.

Der Look und die Technik

Visuell ist das Spiel auf einer Linie mit den gängigen Tanztiteln. Von Dance Central bis Zumba, hier muss sich dieser Titel nicht verstecken, sondern punktet mit einem eigenen Look und einer spannenden Songauswahl. Die Songs machen wirklich Laune und sind auf das Tanzen ausgelegt. Raritäten sind eher selten zu finden und reinen Sprech-Hip-Hop gibt es ebenfalls nicht. Letzterer wäre auch in diesem Spiel völlig sinnfrei. Das Game ist auf Spaß ausgelegt und das gibt die Songauswahl auch wieder. Aber jeder der mit Black-Music etwas anfangen kann, wird hier bestens aufgehoben sein.

Die Kinect-Erkennung arbeitet hier vorzüglich und kann auf ganzer Linie überzeugen. Selbst Drehungen mit asynchronen Arm- und Beinbewegungen werden sauber erkannt. Warum kann es eine solche Erkennung nicht auch in Core-Titeln geben? Hier ist auf jeden Fall Kinect am richtigen Platz und leistet vorzügliche Dienste.

Übung macht den Meister

Wer mal eine mittleren Schwierigkeitsgrad und drüber versucht hat, wird schnell verstehen, warum man die einzelnen Tänze im Detail üben kann. Hierfür gibt es einen eigenen Trainingsmodus. Dort werden dann die vermissten Piktogramme angezeigt und wir können jede einzelne Bewegung der jeweiligen Tänze ganz genau nachvollziehen. Hier bekommen wir auch Hinweise darauf, welche Körperpartie noch nicht mit dem Tanz übereinstimmt. Wenn eine Verkettung von Moves zu komplex ist, kann man auch noch den Slow-Motion-Mode anschalten. Dadurch lassen sich die Übungen zunächst langsam nachvollziehen, um sie danach auch schneller und effektiver durchführen zu können.  Als ungeübter Hip-Hopper sollte man sich diesen Modus wirklich anschauen. Gerade bei Rumpfübungen kann man so sicherstellen, keine Verrenkungen herbeizuführen.

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Fazit

Ob solo oder zu zweit in dem Dance-Battle-Mode, das Spiel macht Spaß und fordert alleine durch die groovigen Musikstücke dazu auf, sich von der Couch zu erheben und mitzumachen. Jeder kann hier teilhaben und durch die schlacksigen Moves ist es auch nicht so schlimm, wenn man mal nicht 100% trifft. Es sieht irgendwie cool aus und macht Laune.

Als Fitness-Spiel ist es nicht zu empfehlen, da ein kontinuierlicher Aufbau und die Vorbereitung auf die teilweise recht ruckhaften Bewegungen komplett fehlt. Es handelt sich hierbei um ein reines Fun-Spiel und als solches sollte man es auch betrachten.

Die Kinect-Bewegungserkennung leistet gute Dienste und die Menüführung basiert auf dem bekannten Microsoft-Metro-Muster. Die Personalisierungsmöglichkeiten und die hervorragende Trackauswahl runden das ganze Paket ab. Wir können das Spiel all jenen empfehlen, die Spaß am Hip-Hop haben und gerne ein paar coole Tänze dazulernen wollen.


Bewertung

Pro

  • Neuer Look
  • Personalisierungsmöglichkeiten
  • Tolle Songauswahl

Contra

  • Fehlende Aufwärmphase für den Marathon
  • Keine Piktogramme beim normalen Tanzen

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8

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