
Head for the Green
Wer in das Spiel einsteigt, wird gewisse Parallelen zu anderen Spielen finden. So gibt es zu Beginn einen kurzen Flug über das aktuelle Loch, um sich einen ersten Blick zu verschaffen. Danach steht man sogleich am Tee und kann loslegen. Dabei sind Spielmechanik als auch Teile der Steuerung schnell intuitiv erlernt. Da The Golf Club vorrangig auf Realismus zielt, ist es möglich, den Schlag vielfältig anzupassen.
Die Wahl des Schlägers wie auch des Schlagtyps (Punch, Drive, Wedge) ist dabei dem Spieler überlassen. Als Hilfe gibt es allerdings nur die direkte Entfernung zwischen Abschlagspunkt und dem Loch sowie die Anzeige, wie weit der Schläger bei einem optimalen Schlag und 100% Kraft schlagen würde.
Windrichtung, Windgeschwindigkeit und Höhenunterschiede muss der Spieler also wie im realen Spiel selbst ausgleichen. Hierzu kann der Ball wenn nötig auch oberhalb oder unterhalb der Idealposition geschlagen werden, um so z.B. Effet zu erzeugen oder ihn nah am Boden zu halten. Das Schwungsystem ist auf dem Analogstick und besteht aus Rück- und Vorschwung. Generell ist das System intuitiv zu bedienen, wenngleich es sehr empfindlich reagiert und man gerade zu Beginn doch gerne den Ball ein wenig verschlägt. Etwas schwieriger ist es dabei jedoch im Puttmodus, die entstehende Kraft aus dem Schwung zu dosieren. Hier sollte man sich auf dem Übungsgrün ein wenig Zeit für das Putt Training nehmen. Viele werden hier sicherlich auch die Puttvorschau vermissen.
Create your Court
Im Gegensatz zum großen Konkurrenten setzt The Golf Club auf keinerlei Lizenzen - das heisst, es gibt im Spiel weder große Namen für Ausrüstung noch für Golfer. In der Praxis bedeutet dass, das der eigenen Golfer nur in einem sehr geringen Umfang editiert und angepasst werden kann. Wer also seine Langzeitmotivation daraus bezog, besondere Gegenstände freizuschalten, der wird bei The Golf Club enttäuscht. The Golf Club konzentriert sich auf das eigentliche Spiel und will mit einem besonderen Feature Motivation erzeugen und den Spieler auf Dauer bei der Stange halten.
Selbst bekannte Golfplätze wird man vergeblich suchen - aber dafür gibt es den Generator und genau dieser dürfte für so machen ein passendes Mittel zur Motivation sein. Entweder weil man selbst mit dem Generator seinen Platz generiert oder weil man auf einen der vielen tausend durch andere Spieler generierte Plätze zurückgreift. Mit der Zeit wird es sicherlich auch ausreichend Derivate von bekannten Plätzen geben, die User zur Verfügung stellen.
Der Generator ist dabei ein Mixtur aus Editor und Generator. Zu Beginn wählt man die gewünschte Oberfläche (z.B. Wald, Alpine Umgebung, Wüste etc.) danach einige Parameter wie Bäume, Wasser und strukturelle Beschaffenheit wie bergig, flach. Danach generiert das System nach den gesetzten Parametern eine Umgebung und platziert darauf die gewünschte Anzahl Löcher. Bis hierhin hat man alles mit wenigen Klicks erledigt und auch unkreative Nutzer können sich schnell einen neuen Platz generieren. Wer nun weiter eintauchen möchte, kann mittels verschiedener Parameter und Tools jedes einzelne Loch einzeln den eigenen Bedürfnissen anpassen.
Zu guter Letzt kann der erstellte Golfplatz nun auch der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Leider ist es nicht möglich, User Content herunterzuladen und dann selber weiter zu verfeinern. Insgesamt möchte der Entwickler mit diesem System für Dauermotivation und Abwechslung sorgen. An den langen Lade- und Editierzeiten arbeitet der Entwickler aktuell nach eignen Angaben.
19th Hole
Quasi als Dreingabe erhält der Spieler seine persönlichen Statistiken - da es kein echtes Leveling System gibt, dürfte das aber tatsächlich nur zur Kontrolle wertvoll sein. Wer sich gerne mit anderen Spielern misst, der sollte sich den Turniermodus sowie den Mehrspielermodus genauer ansehen, denn das Spiel gegen echte Mitspieler wirkt um einiges fordernder als das Zählspiel gegen einen selbst.
Der Nachrichtenmanager enthält aktuell noch keine Infos - hier wollen die Entwickler in den nächsten Wochen den Spieler auf Turniere und andere Aktivitäten aufmerksam machen.
Fazit
The Golf Club ist aktuell die einzige Möglichkeit, eine ansprechende Runde auf der Xbox One zu spielen.
Von der Spielmechanik ist das Spiel sehr realistisch ausgeprägt und konzentriert sich nicht auf irgendwelche Sponsoren oder Namen. Das zeigt sich auf der einen Seite positiv, auf der anderen kann dadurch der ein oder andere Spieler seine Motivation verlieren.
Dank Generator und Editor sollte es jedoch nicht an weiteren Golfplätzen mangeln und Abwechslung dürfte es im Spiel damit immer geben. Gerade für den übersichtlichen Preis von 35EUR dürften Golf Fans sich gut bedient fühlen.
Wenngleich passionierte Tiger Woods Spieler sicherlich das ein oder andere Feature - auch in grafischer Hinsicht vermissen werden. So gibt es keinerlei Bullettime Momente aber auch keine Zuschauer, die das Spiel etwas auflockern.
Bewertung
Pro
- Course Edition für unendlich viele Golfplätze
- Realistisches Spielgefühl
- Günstige Alternative zu Tiger Woods
Contra
- Kein Puttvorschau
- Grafisch ansprechend aber nicht überdurchschnittlich NextGen
- Kommentare werden schnell langweilig
1 Kommentar
XBU Isildor Mi, 10.09.2014, 15:58 Uhr
Jedes Mal wenn ich meine Xbox One anschalte, überlege ich mir The Golf Club zu kaufen. Es sieht wirklich vielversprechend aus, aber 34,99 Euro und dann alles ohne Lizenzen? Ach, ich weiß nicht so recht :-k