Review zu Tekken Tag Tournament 2

Massiger Umfang

Schon die ersten Klicks durch das Menü von Tekken Tag Tournament 2 deuten an, dass hier viel geboten wird. Hinter der puristischen Kulisse verstecken sich haufenweise Unterpunkte. Unterteilt in Offline und Online gibt es einiges zu entdecken. Etliche Seiten mit Statistiken sind nur die Spitze des Eisberges. Ein klassischer Arcade Modus, welcher in Tag und 1 vs. 1 unterteilt ist, bietet neben dem Online VS den Kern des Games. Natürlich gibt es wieder einen Kinomodus, denn die Sequenzen am Ende des Arcade Modus waren schon immer wichtiger Bestandteil der Tekken Serie. Mit den 59 Figuren gibt es also auch allerhand Sequenzen zu sehen. Darüber hinaus kommt der Tutorial Modus, welcher eine eigene Story bietet und dadurch wieder Spielzeit generiert. Ein Klassiker kehrt auch mit dem Team Modus zurück, hier könnt ihr mit mehr als nur einem Tag Team antreten, wobei hier nicht fliegend gewechselt wird, sondern nach und nach das gegnerische Team abgearbeitet wird. Seit Tekken Tag 1 gehört dieser Modus mit echten Mitspielern nicht nur zu meinen Favoriten.

Was neu und wirklich gut gelungen ist, ist der Vierspieler Modus. Hier übernimmt jeder Spieler eine Figur in einem Tag Duell, hier zeigt sich wer das schwächste Glied ist und Taktik bekommt eine ganz neue Wichtung. Alle Modi aufzuzählen würde den Rahmen sprengen, gesagt sollte nur sein: Für jeden ist etwas dabei. Das zeigt sich schon alleine an den vielen Möglichkeiten, eigene Outfits für die Figuren zu erstellen. Das Preis-Leistungs Verhältnis stimmt hier in jedem Fall.

Alberne Style und Freezes

Grafisch knüpft das Spiel an die Vorgänger der Serie an. Die Kampfabläufe sehen flüssig aus und besonders die Level sind besser als in einem Tekken Spiel zuvor. Die Elemente wie Wasserpfützen und zerstörbare Unterbodenplatten tun dem Spiel gut. Natürlich ist jeder Kämpfer für sich wieder ein wandelndes Klischee oder einfach nur albern, wie man immer wieder am Beispiel eines Kängurus oder Pandas sehen kann. Doch genau das ist es, was den Charme der Serie ausmacht und was die Fans lieben und auch dieses Jahr wieder lieben werden. Was aber gar nicht nachvollziehbar ist, sind die Freezes. Zwar friert das Spiel nicht endlos ein doch immer wieder mitten im Kampf stockt das Game für ein bis zwei Sekunden. Bei einem fast-paced Kampfspiel wie es Tekken nun mal ist, kann das den Ausgang eines Kampfes beeinflussen und ist auch sonst einfach nicht schön anzusehen.

Was den Sound angeht, so gibt es hier eine große Varietät. Elektronische Techno Beats, Rock Sounds und episch-orchestrale Klänge wechseln sich ab. Das Schöne ist, es ist hundertprozentig anpassbar, welche Stücke ihr hören wollt und welche ausgeblendet werden sollen. So kann Tekken Tag Tournament 2 musikalisch genauso untermalt werden, wie ihr es am liebsten mögt. Kräftig dröhnen zudem die Bässe von Tritten in die Magengrube aus den Boxen und auch sonstige Kampfgeräusche und schmerzverzerrtes Stöhnen wirken voll und runden das gute Sounderlebnis ab.

Gutes Balancing

Das Tekken Tag Tournament 2 für Solisten kaum ein Genuss ist und dies den Spielspaß deutlich einschränkt, haben wir ja schon erwähnt. Doch es gibt auch die andere Seite der Medaille: Das Spiel gegen menschliche Gegner. Hierfür ist das Game offline und online einfach prädestiniert. Die Kämpfer sind so gut ausbalanciert und das Gameplay so auf Timing und Taktik ausgelegt, das gerade auf höherem Niveau die spannendsten Matches zustande kommen. Durch die hohe Anzahl an Figuren kann jeder Spieler sich diverse Stile in der Hinterhand halten und es wird nicht langweilig. Die etlichen Statistiken tun ihr Übriges dazu, eine Langzweitmotivation zu formen.

Gehen wir auf das gute Gameplay ein: Ein Schlag muss z.B. aktiv in der richtigen Höhe geblockt werden, man kann diesem aber auch in die Raumhöhe ausweichen, beides bietet perfekte Möglichleiten, einen Konter zu landen. Gleiches gilt für die Griffe: Man ist einem Griff nicht ausgeliefert, Tekken Fans kennen die Tricks. Setzt der Gegner zum Griff an, so tut dies auch schnell und das Ganze hebt sich auf. Aktion, Reaktion und Timing sind die Komponenten, die Tekken zu einem Spiel machen, was Meister von Buttonmashern unterscheidet.