
Bauen für die Massenschlacht
Den Mittelpunkt der Geschehnisse stellt die jeweilige Armored Command Unit (ACU) in Person einer großen, starken Mech. Dieser steuerbare Roboter ist für den Bau und die Erweiterung eurer Basis verantwortlich und ist zudem eine gefürchtete Kampfmaschine. Doch bevor es ins Schlachtengetümmel geht, heißt es: Schaffe schaffe Häusle baue und dabei kann euer ACU-Mech von Techniker-Einheiten tatkräftig unterstützt werden.
Für die Erschaffung von Land-, Luft-, und Marineeinheiten benötigt ihr natürlich Ressourcen in Form von Masse und Energie, diese werden durch Masse-Extraktoren und Kraftwerken erzeugt. Das Bauen und Erweitern eurer Basis geschieht recht einfach und übersichtlich und im Nu habt ihr eine kampfstarke Armee verschiedener Kampftypen auf die Beine gestellt. Die Menüs sind nicht allzu kompliziert und komplex gehalten, so dass selbst Einsteiger sich in den einfach gehaltenen Baudiagrammen schnell zurechtfinden. Die ebenfalls einfach gehaltenen Forschungsmöglichkeiten sorgen für den entscheidenden Kick und verhelfen eure Armeen zum erwünschten Sieg.
Die Massenschlachten zwischen hunderten von Einheiten werden in schnellem Tempo geführt und sorgen stellenweise für fehlende Übersicht. Hilfreich zeigt sich hier die perfekt abgestimmte Zoomfähigkeit von Supreme Commander 2, damit ihr auch an mehreren Fronten gleichzeitig Herr der Lage bleibt, vorausgesetzt ihr erkennt noch eure Stecknadelkopf großen Kampftruppen.
Die Kampagnen-Missionen nehmen jeweils zwischen 30-60 Minuten in Anspruch, je nach dem wie umfangreich ihr euch für den Sieg vorbereiten wollt. Allzu schwer machen euch die KI-Gegner das Leben nicht, habt ihr die ersten Angriffswellen erst einmal gemeistert, aber etwas Aufmerksamkeit sowie Wachsamkeit ist dennoch ständig geboten, zumindest wenn ihr absolute Strategie-Neulinge seid. Die erfahrenen Strategen unter euch, werden anspruchsvolle KI-Gegner leider vergeblich suchen, denn allzu oft zieht die KI konfus und erschreckend sinnfrei in den Krieg.
Neben der Kampagne könnt ihr zudem im Scharmützel-Modus gegen bis zu drei KI-Fraktionen antreten. Drei verschiedene Siegtypen auf 20 verschiedenen Karten sorgen hier für viel Abwechslung.
Gute und schlechte Nachrichten
Die gute Nachricht geht an eure Ohren und Finger, denn Sound und Steuerung lassen durchaus Freude aufkommen. Zum Einen überzeugt Supreme Commander 2 mit einer außerordentlich gelungenen Controller-Steuerung. Bereits nach kurzer Eingewöhnungszeit während des erwähnenswerten Tutorials, lassen sich nahezu alle Aktionen im Schlaf ausführen. Simpel, einfach und unkompliziert zeigen sich sämtliche Tastenbelegungen, welche die Steuerung selbst bei schneller Spielweise, nie überladen anfühlen lässt.
Zum Anderen lässt der Sound kaum Wünsche offen und sorgt während der Schlachten für gekonntes Hörvergnügen. Feuersalven, Kugelhagel und Explosionen werden soundtechnisch wohlwollend begleitet und lassen wenig Platz für nennenswerte Kritik. Epischer Soundtrack begleitet den Spieler durchs ganze Spiel.
Leider kann Supreme Commander 2 optisch nur enttäuschen, da die Grafik-Qualität im Vergleich zur Konkurrenz, mindestens 10 Jahre hinterher hinkt. Die Gestaltung der Karten zeigt sich erschreckend spärlich und kann bestenfalls einem Spiel wie Dune (1992) das Fürchten lehren. Auch die Einheiten und Gebäude können nicht überzeugen und lassen Detailtiefe gänzlich vermissen. Die Grafik kann zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd als Xbox 360 tauglich bewertet werden. Schade, denn das mögliche Potenzial der Konsole lässt ganz sicher mehr zu, als dass was Supreme Commander 2 zu bieten hat.
Solide Mehrspieler-Gefechte
Im Mehrspielermodus könnt ihr gegen bis zu 3 Fraktionen kämpfen. 20 verschiedenen Karten bieten Platz für teambasierte sowie Frei-Für-Alle Spiele. Hier sind die taktischen sowie strategischen Ansprüche deutlich höher angesiedelt, als es in der Kampagne von Nöten ist. Der Mehrspielermodus bietet eine solide Plattform für ausgiebige Schlachten unter Freunden und Ranglisten-Strategen.
Fazit
Supreme Commander 2 ist ein ideales Game für den Einstieg ins Strategie-Genre. Bereits das Tutorial lässt auch den letzten Konsolen-Skeptiker unter den Strategen verstummen, denn mit der Supreme Commander 2 Steuerung lässt sich das Spiel kinderleicht bedienen. Auch den positiv bewerteten Multiplayermodus wollen wir in unserem Fazit nicht unerwähnt lassen. Dieser überzeugt mit vielen taktischen sowie strategischen Möglichkeiten und kann somit für viele spannende Spielstunden sorgen.
Leider verlässt Supreme Commander 2 die hochwertige Schiene spätestens beim Anblick der grafischen Leistung, erinnert sie doch eher an die architektonische Nestwärme einer im Rohbau befindlichen Plattenbausiedlung aus längst vergangenen Zeiten, anstatt eine hübsch anzusehende Virtualwelt zu präsentieren.
Auch die Story und KI-Stärke wird für nicht wenige Spieler zu weit unten angesiedelt sein, so dass erfahrene Strategen auf lange Sicht gesehen, auf Mitwettbewerber-Titel zurückgreifen werden.
Letzten Endes bleibt ein -insgesamt gesehen-, solides Spielvergnügen, welches jedoch hohen Präsentations-Ansprüchen nicht gerecht wird.
Bewertung
Pro
- Solider Multiplayer
- Sehr einsteigerfreundlich
- Einfache Handhabung durch gute Steuerung
- Sehr guter Sound
- Gelungene Zoom-Funktion
- Gigantische Massenschlachten
Contra
- Veraltete Grafik
- Sehr dünne, undurchsichtige Story
- Schwache, einfallslose KI-Intelligenz in der Kampagne
- Fehlende Bewegungsfreiheit durch zu kleine Karten
- Störende Ruckler
1 Kommentar
Fam iis REAL. Mi, 28.04.2010, 13:17 Uhr
Ich verspreche mir nicht besonders viel von dem zweiten Teil der Serie.
Ich habe den ersten Teil inklusive Addon gespielt und fand es schon ziemlich ermüdent das ganze. Bis du dann mal so deine mega bämbende Streitkraft zusammen gestellt hast, vergingen Stunden um dann einzusehen das sie von dem Gegner gebashed werden. Hat nicht lange Spaß gemacht das ganze. Als ich dann sah das nun der zweite Teil auch auf der XBox 360 erscheinen wird, war ich erhlich gesagt enttäuscht. :roll: