
Kämpfen unter Hochdruck
Ob ihr ein schnelles Spiel, eine der Storys oder den Femme Fatales-Modus spielt, die meisten MMA-Freunde werden feststellen, dass keiner der Modi richtig fesseln kann. Das liegt zum größten Teil daran, dass trotz der vielen verfügbaren Schlag-, Tret- und Grifftechniken meist der schnellste Button-Prügler zum Sieger gekürt wird. Kampfstrategie sowie Taktik bleiben fast gänzlich auf der Strecke. Das Schlagen und Treten geschieht mit der X- bzw. Y-Taste, zur Verteidigung dient die B-Taste und Takedowns sowie Submissions werden mit der A-Taste bewerkstelligt. Alles schön und gut, aber die zu steuernden Sportsfreunde agieren derart träge, als hätten sie zum Frühstück eine Packung Valium verspeist. Von Präzision und Schnelligkeit kann hier kaum die Rede sein, selbst wenn ihr die LB-Taste zwecks schnelleren Bewegungen einsetzt, bleiben die strategischen Möglichkeiten auf sehr niedrigem Niveau.
So bleibt das unentwegte Dauerquälen des Controllers übrig, will man seinen Kontrahenten in die Niederlage zwingen. Leider vermeidet auch das permanente Prügeln der Controller-Tasten keine Zeitverzögerungen bei der Ausführung der Zufallsbefehle.
Hochwertige Kämpfe, die die Realität ein wenig widerspiegeln sowie Kampfkontrolle sind hier eher unerfülltes Wunschdenken und bewährte Arcadeprügler, die durch eine simple Steuerung überzeugen, können der neuen Konkurrenz somit gelassen entgegentreten. Einziger Lohn für die Controller-Quälerei ist das Erfahrungssystem. Habt ihr genügend Siege auf der Habenseite, werdet ihr mit neuer Kleidung belohnt und bekommt neue Moves spendiert. Als Entschädigung für mangelnden Spielspaß kann dies aber auch nicht überzeugend herhalten, denn auch hier mangelt es an Tiefgang und Liebe zum Detail.
Immer auf die Ohren
Ganz gut schneidet der Sound des Titels ab. Zwar ist die englische Sprachausgabe mit deutschen Untertiteln nicht gerade hitverdächtig, aber die Soundtracks von Bands wie Rings of Satan, Slant, A Thousand Shades of Gold oder Journal heizen dem ansonsten müde wirkenden Treiben mächtig ein. Auch die Soundeffekte und Kampfgeräusche gefallen.
Fight around the world
Wer sich weltweit mit anderen Gamern messen möchte, der kann seinem Controller auch online Schmerzen zufügen. Wer allerdings hofft, viele kampfbegeisterte Kontrahenten zu finden, wird schnell enttäuscht sein. Zurzeit darf man sich mit nur zwei Niederlagen an dem weltweiten Ranglistenplatz 391 erfreuen. So viel zum Multiplayer-Spaß, der alles andere als einen Straßenfeger darstellt.
Fazit
Wo die UFC-Reihe aus dem Hause THQ und auch der MMA-Titel aus dem Hause Electronic Arts überzeugen können, kann das Kung Fu Factory Produkt keinen nennenswerten Blumentopf gewinnen. Zwar will Supremacy MMA eher die Freunde von arcadelastigen Kampfspielen überzeugen, aber auch hier wird sich wohl eher Enttäuschung breit machen, da die technische Umsetzung zu viele Mängel aufweist.
Die Kämpfe wirken insgesamt müde inszeniert, die Steuerung ist gänzlich anspruchslos und zudem fehlt fast zu jeder Zeit die nötige Kontrolle über das Spielgeschehen auf dem Bildschirm. Auch die Präsentation wirkt größtenteils lieblos und es lässt kaum wünschenswerte Entdeckungen zu, die es nicht schon seit eh und je zu sehen gab. Diese Mängel werden mitunter auch durch die vereinsamten Bestenlisten bestätigt.
Mit Supremacy MMA hat man deutlich Potenzial verschenkt. Wir sagen schade, es war sicherlich deutlich mehr drin, denn der MMA-Sport ist keinesfalls so eindimensional wie uns Supremacy MMA weismachen will.
Bewertung
Pro
- Ungeschnitten
- Detaillierte Fighter
- Guter Soundtrack
- Temporeiche Arcadeaction
- Gelungenes Schadensmodell
Contra
- Schwache Umsetzung des MMA-Sports
- Träge Kampfmechanik
- Anspruchslose Karrieren
- Eintöniges Gameplay
- Magere Präsentation
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