
Steuerung verlangt Konzentration
Die Steuerung ist bei jeder Sportart natürlich unterschiedlich und wirkt sehr stimmig. Die Erklärung ist jeweils vor dem Event eingeschaltet, wer es nicht mehr benötigt, kann es im Optionsmenü aber auch ausblenden. Selbst nach vielen Stunden finde ich die Erklärung zu Beginn aber immer noch praktisch. Bei den Laufdisziplinen ist es sehr einfach, mit LT führt man den Start aus und mit dem rechten Stick muss man dann so schnell wie möglich nach links und rechts daddeln, damit der Athlet auf Touren kommt. Bei einem Hürdenlauf drückt man dann noch zwischendurch LT zum Springen oder bei einer Staffel LT zur Übergabe.
Bei Wurfdisziplinen muss man mit RT Anlauf nehmen, mal links/rechts beim Speerwerfen, mal im Kreis bei Hammerwurf oder Kugelstoßen, dann mit dem linken Stick rechtzeitig den Winkel einstellen und mit LT abwerfen. Das hat man schnell raus und kommt auf gute Weiten, die Steuerung macht hier Sinn und Spaß zugleich.
Schwieriger wird es beim Turmspringen oder auch beim Hochsprung, alles aber noch gut ausgetüftelt und machbar. Unlösbar scheint mir hingegen die Steuerung beim Schwimmen. Wenden, Tauchen und Anschlagen sind nicht das Problem, aber das Schwimmen selber ist je nach Disziplin ein Grauen. Beim Rückenschwimmen muss man den linken Stick gegen und den rechten Stick mit dem Uhrzeigersinn drehen. Als sei das nicht schon schwer genug (das menschliche Gehirn macht einem da einfach schon oft einen Strich durch die Rechnung), muss es auch noch in einem festgelegten Schwungradius sein... schwer zu erklären, aber ihr werdet es feststellen, wenn ihr das Spiel in eurer Konsole habt.
Umfang: Ja! - Präsentation: Naja...
Summer Athletics bietet euch 26 verschiedenen Disziplinen im Schwimmen, Turmspringen, Springen, Werfen, Laufen, Bogenschießen und Radfahren. Hier wird dem Spieler wirklich eine ganze Menge geboten und Langeweile kommt sicher nicht auf. Wer mal keine Lust mehr auf die Karriere hat, spielt einfach einzelne Disziplinen oder Wettkämpfe, um Medaillen zu erringen oder Rekorde zu knacken. Mir machen vor allem die Wurf- und Springevents viel Spaß, aber auch Bogenschießen ist eine gelungene Abwechselung.
Wenig Abwechslung gibt es allerdings im Bereich Sound. Musik ist im Spiel quasi gar nicht vorhanden, wenn man mal von der Menümusik absieht. Die Wartezeit vor dem Eventstart oder beim Ladebildschirm (übrigens mit Retro-Ladebalken) wäre mit Musik sicher netter, auch sonst ist der Sound wirklich keine Meisterleistung. Die Umgebungsgeräusche und die Stimmung des Publikums kommen selten rüber, am besten ist hier noch das rhythmische Klatschen beim Hochsprung.
Der Stadionsprecher lockert ab und zu einmal mit beiläufigen Durchsagen auf, allerdings wiederholen auch diese sich sehr schnell. Mindestens zwei Samples wurden auch verwechselt, denn wenn man unterdurchschnittlich wirft und Platz 6 von 8 belegt, ist der Sprecher aus dem Häuschen ("ein beachtlicher Wurf"), haut man einen Wahnsinnswurf raus und liegt 10 Meter vor dem 2., war der Wurf angeblich schlecht... Insgesamt wir soundtechnisch einfach viel zu wenig geboten.
Schlecht ist leider auch die grafische Präsentation von Summer Athletics. Die Zuschauer, eigentlich nur Klontapeten, und das Drumherum sind leblos, die Details in den Stadien nicht next-gen-würdig und auch die Sportler selber lassen das Herz nicht gerade schneller schlagen. Das könnte sich hier auch um eine alte Xbox-Version handeln. Hier ist für eine Fortsetzung noch richtig viel Luft nach oben, stört den Spielspaß zwar selber nicht, da Grafikfehler wie Clipping nur ganz selten und dann nur in Zwischensequenzen vorkommen, aber das Auge isst natürlich auch mit.
Einen Multiplayer bietet das Spiel auch, leider aber nur offline und somit werden gerade die Xbox-Live-Junkies nicht mit neuem Spielestoff versorgt, schade. Denn gerade mit mehreren könnte man noch für einige Stunden Spielspaß mehr sorgen, wenn die Karriere einen Hänger hat und man nicht weiterkommt.
Fazit
Summer Athletics kann sicher einige Stunden Spaß machen, denn manche Disziplinen machen richtig Laune. Die Steuerung beim Schwimmen hingegen finde ich grauenvoll und schwer, andere sind fordernd aber nie unfair.
Musik ist im Spiel quasi nicht vorhanden, der Sound ist insgesamt schwach und die Grafik wirklich nicht auf Next-Gen-Niveau.
Wer ein Super-Spiel nicht nur mit einer Top-Präsentation definiert, kann hier dennoch einige nette Abende verbringen und auf Rekord- oder Achievement-Jagd gehen. Der Multiplayer ist allerdings nur offline möglich, eine Xbox Live Unterstützung fehlt komplett.
Ist das Game zu einem günstigen Kurs im Handel erhältlich, kann man zugreifen.
Bewertung
Pro
- Für Rekord- und Gamerscorejäger geeignet
- Einige richtig spaßige Disziplinen
Contra
- Kaum Spaß für die Ohren
- Kein grafisches Next-Gen Niveau
- Keine XBL Unterstützung
- Steuerung beim Schwimmen sehr schwer
1 Kommentar
LaPantera Mo, 04.08.2008, 20:21 Uhr
Mmh also ich hab mir das spiel mal ausgeliehen und wie erwartet kann es in keinem punkt mit beijing 2008 mithalten....Grafisch, Spielerisch und auch vom Spaßfaktor deutlich unterlegen:)