
Vor gut zwei Jahren hatten wir Star Wars: The Force Unleashed zu Gast in unserem Testlabor. Vorab wurden sehr hohe Erwartungen in das Spiel gesetzt. Diesen konnte die im Hause LucasArts erstellte Umsetzung des Abenteuers rund um den Helden Starkiller nur eingeschränkt gerecht werden. The Force Unleashed präsentierte sich als ordentliches Action Game ein überragender Kracher wurde es jedoch leider nicht. Nun steht nach einer Irrfahrt des Testmusters durch diverse Wurmlöcher der Galaxien der zweite Teil zum Test bereit und abermals stellen wir uns dem Kampf gegen den dunklen Lord...
Held tot? - Klon dir einen
Star Wars: The Force Unleashed beschrieb die Abenteuer rund um Starkiller, den Schüler Darth Vaders. Zum Ende des Spiels opferte sich dieser jedoch seiner großen Liebe - JUNO! Aber wie startet man nun einen zweiten Teil? - Dank der vorangeschrittenen Klontechnik kein Problem. Ruck zuck wird ein neuer Starkiller herangezüchtet und hier startet euer Einstieg in das Spiel. Abermals mit zwei Lichtschwertern bewaffnet, befindet sich Starkiller in einem Trainingsareal und zerstückelt fleißig Sturmtruppen, als Darth Vader sich im nähert. Der beschleunigte Klonprozess ist jedoch noch nicht fehlerfrei und so leidet Starkiller immer wieder unter Flashbacks und Vorahnungen. So auch in diesem Fall, denn Darth Vader klärt Starkiller über die Probleme des beschleunigten Klonprozesses auf und eröffnet ihm, dass seine Vorgänger bereits wesentlich früher bereits dem Wahnsinn verfallen sind.
Es folgt die nächste Vorahnung, in der Starkiller sieht wie Darth Vader ihn rücklings mit dem Schwert tötet. Schnell reagiert Starkiller versetzt Darth Vader einen Machtschub und nimmt schleunigst die Beine in die Hand, um zu flüchten.
Levelstart - Gamer rein - Action!
Was folgt, ist kein ruhiges Turoriallevel oder eine sanfte Einführung - mitnichten. Es folgt sofort die volle Packung Action, denn Starkiller muss flüchten. Zwar geht der erste Level noch behaglich mit dem Spieler um, aber alle Teile der Spielemechanik werden recht schnell zum Einsatz gebracht. So erlernt man spielerisch den Umgang mit den Kräften der Macht sowie dem Lichtschwert. Generell zeigen sich wenige Änderrungen gegenüber dem Vorgänger. Etwas flüssiger gehen nun die unterschiedlichen Kombos von der Hand. Für Abwechslung sorgen einzelne Passagen, in denen nicht nur das Schwert geschwungen wird. So ist es bereits im ersten Level Bestandteil, dass man mit einem Sprung eine gefühlte Ewigkeit an der Aussenfassade entlang fällt und dabei diversen Gegenständen ausweichen und Gitter mittels Machtschub aus dem Weg räumen muss. Die teilweise schlauchartigen Level enden immer wieder in finalen Kämpfen, wobei auffällt, dass diese recht unterschiedlich gestaltet wurden. Ein Aspekt, der für die restlichen Gegner leider nicht so zutrifft.
Ganz offensichtlich hat man die Anzahl der Gegner zwar quantitativ nicht gekürzt, dafür jedoch qualitativ, denn die Anzahl an unterschiedlichen Gegnern wirkt nicht so hoch wie noch im Vorgänger. So lassen sich die Gegnerklassen recht schnell aufzählen. Neben einer Vielzahl Strumtruppen, die man im vorbeigehen wegsäbelt, gibt es fliegende Sturmtruppen, die mittels Machtblitz ad hoc vom Himmel geholt werden, sowie Sturmtruppen, die zumindest in der Lage sind, die Angriffe des Starkillers mittels langem Elektrostab abzuwehren. Was hilft da - klar die Macht!
Andere Gegner in vorm von Sithschülern können die Macht abwehren und müssen im Lichtschwertkampf besiegt werden. Bleiben noch die vielen Tie Fighter, die ebenfalls schnell vom Himmel geholt werden können, und die beiden Mechtypen in Form der AT-STs und einem mit einem Schild versehenen Kryomech halten unseren Starkiller auch eher selten auf. Für jeden Gegner gibt es die passende Taktik. Hat man diese verinnerlicht, werden einzelne Gegner zu Opfern. Lediglich wenn sie in großer Zahl und im Mix auftreten, kann es schon mal etwas spannender werden. Nicht mit Ruhm bekleckert hat man sich bei den Finishing Moves. Neben den Mechs, die in immer gleicher Weise mittels Quicktime zur Strecke gebracht werden, können Gegner nun auch gepackt und hingerichtet werden. Das ganz wirkt zu Beginn nett wird aufgrund der wenigen Moves jedoch schnell eintönig.
Ebenfalls aus dem Vorgänger bekannt und auch im zweiten Teil eingesetzt ist das Levelsystem, dass es dem Spieler erlaubt, diverse gefundene Kristalle für sein Lichtschwert einzusetzen. Je nach Kristallfarbe ändern sich dann einzelne Attribute. So bekommt man mehr Energie zurück oder bestimmt Gegner können schneller niedergestreckt werden. Wer genug Machtpunkte gesammelt hat, kann diese wieder in die drei Ausbaustufen der einzelnen Kräfte investieren und verstärkt so deren Schaden auf die Gegner oder ihre Dauer.
Fazit
Star Wars: The Force Unleashed 2 wollte all das besser machen, was Spieler und Presse am Vorgänger auszusetzen hatten. Vieles wurde davon auch umgesetzt. So wirken die Kämpfe nun noch flüssiger und das Kombosystem verzeiht einen Druck des falschen Knopfes erheblich besser als noch im Vorgänger.
Leider fielen dem ganzen jedoch die Emotionalität und die Story zum Opfer. Mann kann einfach nicht die gleiche Bindung zu den Charakteren aufbauen wie noch im Vorgänger und das trotz der Auftritte förmlicher Stars aus dem Star Wars Universum wie Yoda oder Darth Vader.
Das Spiel präsentiert sich als technisch gut gemachtes Action Spiel, aber die sonst von einem Spiel aus dem Star Wars Universum vorhandene Spieltiefe fehlt diesmal. So kann der Nachfolger leider nicht an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen und muss sich geschlagen geben. Star Wars: The Force Unleashed 2 ist ein gutes Action Spiel, entpuppt sich jedoch nicht als MustHave Titel und Star Wars Fans sollten etwas vor einer kleinen Enttäuschung gewarnt sein. Irgendwie ist es dann doch nur ein Spiel rund um Klone...
Bewertung
Pro
- Flüssiges Kombosystem
- Technisch gute Umsetzung
- Star Wars Feeling
Contra
- Träge Story
- Wenig Charakteridentifizierung
- Künstliche langezogene Levels

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