Review zu Sonic Unleashed

Irres Leveldesign

In Sonic Unleashed präsentieren uns die Entwickler absolut wahnwitzige Taglevel, wo Sonic mit Lichtgeschwindigkeit durchrasen kann, aber auch immer wieder in akrobatischen Sprungeinlagen etwas zur Ruhe kommen muss. Hier waren wirklich kreative Köpfe am Werk, denn es gibt immer wieder verschiedene Möglichkeiten für Sonic, ans Ziel zu kommen. Man kann sich also ein Spaß daran machen, um immer wieder die schnellsten Routen eines Levels zu finden.

Allerdings kommt auch Frustmomente auf, wenn schwierigere Sprungeinlagen zu bewältigen sind und ein Verpassen des richtigen Sprungs dafür sorgt, dass man immer wieder einige Stufe im Level zurückfällt und so immer und immer wieder den gleichen Weg beschreitet und versucht, endlich die letzten Sprünge vor dem Ende des Levels zu meistern. Hier ist der Schwierigkeitsgrad schon recht happig.

Dafür ist die Weitsicht in den Städten sehr gut und das ganze Design absolut farbenfroh und freundlich. In verschiedenen Welten und Städten ist das ganze Drumherum prima in Szene gesetzt, egal ob ihr in einer griechischen Stadt, dem Alaska des Sonic-Universums (Holaska) oder in einer Großstadt unterwegs seid, die Grafiker verstehen ihr Handwerk und präsentieren uns eine echte Pixelpracht.

Die dunkle Seite der Macht

Auch die Nachtlevel brauchen sich nicht vor dem Sonnenlicht verstecken, denn die Lichtspiele bei Nacht sehen gut aus und sorgen für eine gelungene Atmosphäre, kommen allerdings nicht an das Design des Tages heran. Nachts geht es von der Geschwindigkeit her deutlich langsamer zu, was eine Wohltat zu den rasenden Tagessequenzen sein kann, wer allerdings nur Sonic-Speed haben möchte, könnte enttäuscht werden. Als Werigel gilt es vor allem, diverse Gegner zu beseitigen und einige Sprung- und Klettereinlagen sowie kleinere Rätsel zu lösen, nach dem Schema, wie komme ich zu Felsvorsprung A oder wie mache ich Tür B auf. Alles nicht kompliziert und leider auf Dauer auch ohne große Abwechslung, denn die Gegner wiederholen sich laufend und so bleibt das Gameplay des Werigels auf lange Sicht zu eintönig.

Generell kann man sagen, es war ein im Endergebnis noch nicht abzusehender Schachzug der Entwickler, den Werigel zu erschaffen und so neben dem Sonic-klassisches Jump 'n Run für neue Kampfeinlagen zu sorgen. Einerseits könnte es einige neue Fans dazu gewinnen, da Abwechslung zu den Speed-Levels dazukommt, andererseits könnte es eingefleischte Lichtgeschwindigkeitsjunkies etwas abschrecken.

Dennoch, mir wurde es noch nicht langweilig und die wunderschön erzählte Story fesselnd so lange an der Konsole. Es ist auch diesmal wieder Sonic-typisch gelungen, für sehr viele Spielstunden zu sorgen, denn während die einzelnen Level teilweise schon lange fesseln und auch aufgrund einiger hakliger Stellen so für Spielzeit sorgen, gibt es noch zahlreiche Nebenmissionen, in denen man die Abschnitte noch mal durchlaufen kann.

Dann geht es darum, Zeiten zu verbessern oder eine bestimmte Anzahl an Gegnern zu eliminieren. Diese Wettbewerbe gibt es an den HotDog-Ständen in der Stadt und ihr werdet so mit einem leckeren Häppchen versorgt. Wer die Gamerscore-Punkte einsacken will, muss schon einige Tage hartnäckig am Ball bleiben, denn auch diesmal kann man wieder sagen: Es kann schon immer einige Stunden dauern, bis es mal wieder "Katsching!" macht.