
Bleibt in Deckung - Ich suche hier vorne
In der ersten Stufe ist die KI alarmiert und sucht relativ kontrolliert das Gebiet ab. Dies lässt sich oftmals auch gut nutzen, um die Gegner anzulocken, um sie dann mit dem Messer lautlos auszuschalten. Nach einer gewissen Zeit normalisiert sich der Status jedoch wieder. Wurde der Spieler von einem KI Soldaten gesehen, so ist seine letzte Position als Silhouette sichtbar und es ist notwendig, sich aus einem gewissen Radius zu entfernen, damit die Soldaten die Suche wieder einstellen. Hat man jedoch erstmal Alarm ausgelöst, gehen die KI Schützen in Deckung und bewegen sich taktisch in die Zielrichtung. Dabei nutzen sie gerne den Überzahleffekt. Auch hier zahlt sich passende Planung mittels Fallen und Minen jedoch aus. Hat man alle Soldaten eliminiert, kehrt ebenfalls wieder Ruhe ein.
Richtige Schnitzer leistet sich die KI dabei eher selten, aber dennoch ist die Reaktion an manchen Stellen des Spiels schon mal fragwürdig bzw. nicht zwingend im ersten Moment nachvollziehbar - aber ein gut gezielter Schuss löst das Problem meist recht zügig und es herrscht Ruhe.
Lone Wolf - oder auch nicht!
Besonders reizvoll kann das Spiel sein, wenn man neben der gut 12-15 Stunden Spielzeit bietenden Story auch Gebrauch von den Zusatzfeatures macht. Dazu zählt unter anderem ein KoOp Modus, bei dem man mit einem Freund auch gemeinsam die Story durchleben kann und so den Gegner auch taktisch in die Zange nimmt.
Ebenfalls sehr erfrischend aber mit nur zwei Missionen ausgestattet ist der Modus, indem der Teamkamerad nur Zugriff auf das Fernglas hat und für die Markierung der Ziele zuständig ist. Ganz wie im wahren Leben als ,,Spotter" im Team mit einem Sniperschützen.
NextGen - CurrentGen - irgendwie egal
Sniper Elite III: Afrika bietet eine sichtbar bessere Grafik und auch die Texturen sowie Bewegungen sind merklich besser als noch im Vorgänger - was auf einer neuen Konsolenplattform ja auch zu erwarten ist. Dennoch bleibt der Grafikkracher aus. Gut gelungen sind die Levels dennoch und auch die teilweise doch überdeutliche XRay Cam, die die Verletzungen bei Einschlag der Kugel im Detail des Gegners zeigt, lässt einen schon mal schlucken. Besonders gezielte Schüsse zeichnet die Xbox One dabei sogar selbstständig auf.
Angenehm ist jedoch, dass sich die XRay Cam im Menü auch ausschalten lässt und somit den Spielfluss - gerade in hektischen Szenen nicht weiter stört.
Camperduelle im Mehrspielermodus
Natürlich wurde auch Sniper Elite III: Afrika mit einem Mehrspielermodus ausgestattet. Prinzip-bedingt kommt es jedoch oftmals zu Campergelagen - insbesondere wenn man auf erfahrene Spieler trifft, die die Eigenheiten der Mehrspielerkarten bereits kennen und nur auf ihre Opfer warten. Dennoch kann der Mehrspieler für eine angenehme Abwechslung und Kurzweil sorgen, zumindest wenn man nicht zu lange auf eine Spiellobby warten muss und ausreichend Spieler online sind. Hier dürfte es bereits in Kürze zu einer wahren Flaute kommen - leider.
Fazit
Sniper Elite III: Afrika ist weit entfernt von einem Top Seller - macht jedoch vieles richtig und bietet ein wenig Abwechslung im Einheitsbrei der letzten Monate. Gerade die vielen Spielmöglichkeiten eines Levels können mit ihren Nebenaufgaben motivierend genug sein, den sonst eher vor sich hinplätschernden Storymodus nochmals in Angriff zu nehmen. Wer einen Online Kameraden zur Seite hat, kann sich ebenfalls an den taktischen Möglichkeiten erfreuen.
Gelungen ist der Wechsel der Spielmechanik von Third Person zu First Person sobald man das Gewehr anlegt. Es wirkt trotz des Wechsels flüssig und erleichtert es, die Aufmerksamkeit zu erhöhen und den Puls nach unten zu fahren, damit der Schuss gezielt platziert werden kann.
Das Spiel passt perfekt ins aktuelle Sommerloch und verspricht nicht allzuviel mehr als es letztlich auch halten kann - gesunde Kost für die Sommermonate...
Bewertung
Pro
- Wechsel von 3rd Person auf 1st Person im Zielmodus
- KI reagiert in Stufen
- Grosse Level mit diversen Möglichkeiten
Contra
- Schwache Story ohne Highlights
- Sounds unspektakulär
