Review zu Sherlock Holmes jagt Jack the Ripper

Auf dem PC und anderen Konsolen gab es bereits Spiele aus der Sherlock Holmes Serie. Mit dem neusten Teil, "Sherlock Holmes jagt Jack the Ripper", hat der Detektiv aus London seine Xbox 360 Premiere. Wir haben uns in das England des 19. Jahrhunderts gewagt und haben für euch versucht, das Rätsel um die getöteten Frauen herauszufinden.

Nichts für Zartbesaitete

Bereits die Anfänge der Geschichte und des Spiels zeigen, dass Story nichts für Personen mit empfindlichem Magen ist. Denn schon das Introvideo zeigt den Mord an einer Prostituierten, es fließt Blut und die Stimmung ist unheimlich. Es gilt die Identität Jack the Rippers aufzuklären, ein Mörder, der Prostituierte auf brutalste Art und Weise ermordet und teilweise Organe entnimmt.

Das Thema ist prickelnd - da fragt man sich doch gerne, warum das Spiel eine Freigabe ab 12 bekommt? Sicherlich sieht man nicht sonderlich viel, aber die Gesprächsthemen, sowie einige visuelle Anreize enthalten Themen wie Mord, Verstümmelung, Geschlechtskrankheiten, Prostitution, Folterung, Kannibalismus... um nur ein paar zu nennen. Eine Altersfreigabe ab 12 ist meiner Meinung nach nicht ersichtlich und ist fahrlässig von der USK - ein ab 16 wäre angepasst gewesen!

Aber zurück zum Spiel. Ihr steuert mal Sherlock Holmes, den Privatdetektiv höchstpersönlich, und mal Dr. Watson, den treuen Freund und Assisstenten. Ihr habt stets die Wahl zwischen Ego- und Third-Person-Perspektive, und ihr solltet, damit euch nichts entgeht, öfters hin und her wechseln. Allgemein spielt sich das Spiel wie einen Film. Ihr könnt die Handlung nicht direkt beeinflussen, sondern müsst lediglich verschiedene Aufgaben in die Tat umsetzen. In der ersten Spielstunde wird euch das Ganze wohl eher wie ein Kinofilm als wie ein aktives Xbox 360 Spiel vorkommen - was allerdings nicht unbedingt negativ ist! Denn die Atmosphäre stimmt....

Nicht nur die Story ist im 19. Jahrhundert angesiedelt...

... sondern auch die Grafik. Man sage es von vorneherein: Die Grafik in ,,Sherlock Holmes jagt Jack the Ripper" ist einfach grottenschlecht und einer NextGen Konsole wie die der Xbox 360 einfach nicht würdig. Das Spiel sieht aus, als wäre eine Engine von 1994 benutzt worden. Kantig, schwammige bis pixelige Texturen und vor allem: Wiederholungen ohne Ende. Grafisch gesehen wiederholt sich das Spiel enorm. Die Schauplätze z.B.: Hier sehen alle Häuser gleich aus und eine Orientierung ist nur schwer möglich. Gut, dass man die Teleportfunktion benutzen kann - damit erspart man sich das Herumlaufen in den Straßen. Denn diese sind auch vom Aufbau her total langweilig und repetitiv: Die Straßen sind leer und die Menschen, die man antrifft, sagen alle das Gleiche und sehen auch genau gleich aus! Das ist fürchterlich für die Atmosphäre. Auch die Animationen während eines Dialogs sind so repetitiv und sinnlos, dass man sich manchmal fragt, ob man im falschen Film ist.

Kommen wir aber zu einem positiven Punkt des Spiels: Die Vertonung. Sound-technisch ist das Spiel allererste Sahne und braucht sich auf keinen Fall zu verstecken. Das, was die Grafik falsch macht, macht der Sound wieder einigermaßen wett. Die deutsche Synchronisation nämlich ist 1A und die Hauptcharaktere sprechen sehr authentisch. Am besten guckt man nicht hin, während der Dialoge und genießt einfach nur blind das Gespräch. Auch sonst weiß der Sound durchaus zu überzeugen: Die Musik ist stets spannend und abwechslungsreich. Einziger Wehrmutstropfen: Einige Umgebungsgeräusche, wie die Schritte eures Charakters oder das Knacksen einer alten Treppe, klingen manchmal etwas hölzern.