Review zu SEGA Rally

Unverwüstliche Matschmonster

Sega Rally hat seinen typischen Charme auch beim Wechsel in das Next-Gen Gewand nicht verloren. Das Spiel ist ein wirklicher Arcade Racer der alten Schule. Dies wird mit Sicherheit nicht jedem Spieler gefallen und so sollte man sich wirklich sicher und im klaren darüber sein, was Sega Rally kann bzw. will und was nicht. Absolut klar kann man sagen, dass Sega Rally kein Konkurrent zur Colin McRae Serie ist, denn diese versucht mit realistischem Fahrverhalten aufzuwarten. Sega Rally dürfte aber ein Volltreffer in die Herzen der Ridge Racer Fahrer sein, denn die Steuerung gibt sich ähnlich leicht und schnell.

Sega Rally möchte dem Spieler eine schöne Zeit beim Spielen liefern und verzichtet dafür auf technische Elemente wie Schadensmodell, Fahrphysik; mal von den Auswirkungen der unterschiedlichen Untergründe und der Fahrrillen abgesehen, Fahrzeugsetup und so weiter. Dafür liefert Sega Rally ein Actionreiches Kopf an Kopf-Rennen mit bis zu fünf weiteren Kontrahenten auf Rundkursen. Hier wird nicht einfach blind gegen die Uhr gefahren. Sega Rally zeichnet sich positiv durch die echten Positionskämpfe aus und diese sind immer hart, denn hier liegen Stärke und Schwäche des Spiels sehr nah beieinander.

Sega Rally ist hart - wirklich hart, denn Weicheier gehören nicht auf diese Pisten. Die KI Gegener sind zu Beginn bereits wahnsinnig schnell. So kann es gut und gerne bei den ersten Versuchen sein, dass man als Schlusslicht weit abgeschlagen seine Runden dreht. Das sorgt erstmal für Frust. Schafft man es dann endlich auch mal mit den KI Gegnern zu konkurrieren, so wird einem schnell auffallen, das sie sich einen Dreck um uns scheren. Da wird gerempelt und geschoben, was das Zeug hält. Das ärgert vor allem, wenn einem so ein KI-Gegner innerhalb eines eigentlich perfekten Drifts ins Heck rauscht, an einem vorbei schnellt, um dann in präzisester Art und Weise die nächste S-Schikane wie am Schnürchen gezogen zu fahren und dabei noch die ideale Fahrbahnrille sucht - GRMPFF! Aber genau DAS ist Sega Rally!

Der Himmel ist blau! - und das bleibt auch so

Grafisch ist der Sprung ganz gut gelungen, eine Offenbarung ist es jedoch nicht. Die Umgebung wird Sega typisch in den buntesten und strahlendsten Tönen dargestellt. Somit ist auch der Himmel blau - und dank fehlendem Wetter- und Uhrzeitsystem bleibt das auch so.

Die Modelle der Fahrzeuge entsprechen ebenso wie die Lackierungen, dem Original, also ein Pluspunkt für den Widererkennungswert. Da es bei Sega Rally kein Schadensmodell gibt, haben die Entwickler zu einem kleinen Trick gegriffen und nutzen zumindest die Umgebung bzw. die Strecken, um die Fahrzeuge ein wenig interaktiv zu machen. Die Oberflächen der Fahrzeuge bestehen aus deformierbaren Oberflächen. Das heisst: Durchfährt man eine Matschpassage, sammelt sich reichlich davon am Auto an und bleibt dort haften. Leichte Abspülungen bei Wasser sind ebenso zu sehen wie eine Art Puderzuckerbelag, sobald man eine Wüstenpassage befährt. Nett gemacht, hat aber sonst keine Auswirkungen, ausser das man sich die Frage stellt, warum ein anderes Spiel mit Untertitel DIRT! heisst.

Ansonsten bleiben noch die netten bereits angesprochenen Spielereien in der Umgebung zu nennen. Aus technischer Sicht sei gesagt, es kommt nicht zu sichtbaren SlowDowns oder erheblichen PopUp-Effekten. Hier und da ist es zwar mal schwer, die entfernte Streckenführung zu erkennen, aber wer bei Sega Rally vorn dabei sein will, muss eh die Strecken auswendig kennen und im Schlaf fahren können. Technisch sauber, nicht mehr und nicht weniger.