Review zu Secret Service

Coole Grafik...

... so vor 3 Jahren! Das war zumindest mein erster Eindruck, als das Spiel startete. Hatte ich doch vorerst tatsächlich gehofft, man habe wie bereits im letzten James Bond Abenteuer die Call of Duty Modern Warfare Engine verwendet. Weit gefehlt - Leider! Im oberen Bereich des Bildschirms wird ebenso wie in den letzten beiden Teilen der Call of Duty Serie ein Kompass integriert - jedoch hat man bereits von Beginn an das Gefühl, eher ein Ur-Xbox Spiel eingelegt zu haben. Die grafische Präsentation lässt leider zu wünschen übrig. Dies zieht sich durch das gesamte Spiel.

Texturen und Umgebungen wirken klinisch und leblos, Gebäude sind recht einfach und mit wenig Abwechslung gestaltet. Alleine beim Gang durch das Weisse Haus im Laufe der ersten Level wird man permanent mit dem gleichen Schreibtisch, auf dem ein PC steht, konfrontiert. Besonderen Grund zum lautschallenden Lachen hat man jedoch, wenn man im weiteren Spielverlauf in den Genuss kommt, seine KI Kameraden näher zu betrachten. Solch leblose Charaktere mit schlechten Animationen hab ich seit Jahren nicht mehr gesehen - und ich habe bereits eine Menge an Software-Zitronen in Händen gehalten.

Selbst wenn man sich an den recht einfachen Grafikstil und die extreme Linearität des Spiels gewöhnt hat, macht sich Langeweile breit. Die Levels stellen selbst im höchsten Schwierigkeitsgrad keinen echten Shooter Veteranen vor Herausforderungen. Eigentlich läuft es immer gleich ab: Renne von A nach B; zumindest wenn man es schafft, die träge Steuerungsumsetzung und den nahezu unsteuerbaren RUN Modus in den Griff zu bekommen. Dann töte sämtliche bösen Terroristen und beende den Abschnitt mit einer Art Minispiel, so z.B bereits in den ersten Level in Form eines Puzzle, in dem Schaltkreise so konstruiert werden müssen, dass alle Chips mit Strom versorgt sind. Das haben wir doch auch schon mal gesehen... richtig, das hatte Bioshock bereits 2007 - also auch im Gameplay wenig Innovation. Das gleiche Prinzip wird man auch im weiteren Verlauf häufig antreffen, wenn es darum geht, irgendwelche Alarme an Computern zu deaktivieren.

Auch der Sound ist von gestern...

Natürlich waren die Entwickler konsequent und haben es sich nicht nehmen lassen, auch im Sounddesign in die Vergangeheit zu reisen. Eigentlich bleibt nicht mehr viel zu sagen als

• schlecht gesampelte Waffensounds
• langweilige Musik, die aus dem Supermarktfahrstuhl aufgenommen worden sein könnte
• nervige Alarmsounds, die sich teilweise Minutenlang hinziehen

Mehr konnt meine Xbox dem Wirrwarr an 0 und 1 auf der DVD zumindest nicht enlocken. Immerhin lassen sich die Gegner dank Dolby Digital Unterstützung durch ihre Flüsterei oder ihre langweiligen und immer widerkehrenden Sprüchen orten - zumindest manchmal.

Multiplayer - No Way!

Kaum ein Hersteller kann es sich heute noch leisten, sein Spiel ohne einen Mehrspielermodus auszuliefern - Nicht jedoch die Entwickler von Secret Service. Das Spiel kommt mit absolut 0% Mehrspieler aus. Kein Online Multiplayer, kein CoOp und nicht einmal ein Splitscreen Modus ist im Paket enthalten. Schade, denn ein KoOp Modus hätte sich zumindest für das Spiel angeboten. - Enttäuschung auf ganzer Linie.