Review zu SBK 09 Superbike World Championship

Arcade oder Simulation

Bei Rennspielen gibt es immer wieder die Frage, ob es sich um einen Arcade-Racer handelt oder um eine Rennsimulation. Bei SBK 09 Superbike World Championship stellt sich die Frage dank der detaillierten Einstellmöglichkeiten nicht, denn beides ist vorhanden. Die Realismuseinstellungen ermöglichen euch, verschiedene Einstellpakete auszuwählen oder aber diese komplett nach euren eigenen Bedürfnissen anzupassen. Sollen die Bremsen stärker sein oder wollt ihr eine Automatikschaltung? Soll es eine Strecke-Verlassen-Hilfe geben und die Reifenabnutzung ausgeschaltet sein? Viele Schalter können so gesetzt werden, dass ihr Arcade-mässig ans Ziel kommt oder aber viel lernen müsst, um nicht bei jeder Kurve draußen zu sein.

Zusammen mit der Gegnerstärke, der Renndistanz oder dem Wetter habt ihr optimale Möglichkeiten, euch bis ans Limit zu fordern, ohne den Spielspass zu verlieren. Versucht es doch dann zum Beispiel Häppchenweise, zunächst mit Arcade-Einstellungen und einfachen Gegnern bis hin zur Profi-Stufe und mit ersten echten Simulationseinstellungen. Die Idee dieser Häppchentaktik ist prima und sorgt so dafür, dass man Stück für Stück in die Simulation hineinwächst.

Wer es dann richtig bis ins Detail ausführen möchte, der kann bei Rennmeisterschaften jede Rennsession fahren und zwischendurch noch Telemetrie-Daten vergleichen, den Ingenieur aufsuchen und am Bike rumschrauben. Da kann man schon mal einige Stunden investieren, vor allem durch die vielen Rennabschnitte. Bei der SBK gibt es nämlich ein erstes freies Training, dann zwei Qualifikationsrunden, danach die SuperPole-Qualifikationen, dann wieder ein freies Training und das Aufwärmen vor den dann jeweils zwei Rennen.

Sehr ärgerlich an dieser Stelle ist es aber für alle Arcade-Racer, die einfach nur Rennen fahren wollen und gerne auch als letzter von der Startlinie gehen. Dann müsst ihr nämlich über drei Minuten in Kauf nehmen, um die einzelnen Rennabschnitte zu überspringen. Immer und immer wieder seht ihr dann den Ladebildschirm, der euch auf Dauer richtig nerven wird. Warum in aller Welt lädt das Spiel jedes Mal so lange, wenn man von der eigenen Box nur wieder in die eigene Box zur nächsten Rennsequenz springen will...

Technik stagniert auf ordentlichem Niveau

Die Präsentation des Spiels verbessert sich im Vergleich zu SBK 08 im Bereich Sound deutlich, denn ein richtig guter Soundtrack ist diesmal am Start. Nur die Anzahl an Songs könnte nächstes Mal noch etwas höher geschraubt werden, aber der Weg ist der Richtige. Die weiteren Spielsounds sind ebenfalls ordentlich, bei den Jubelszenen nach einem Sieg, beim Vorbeirauschen an den Tribünen und an den Menü-Klicksounds darf aber gerne noch weiter gearbeitet werden.

Die Grafik des Spiels sieht insgesamt wieder sehr ordentlich aus, wenn es auf die Strecke geht. Der Wiedererkennungswert ist hoch, so war ich bereits einige Male in Assen und alles kam mir sofort bekannt vor. Das Menü ist aber - wie erwähnt - langweilig und die Box sieht genauso aus wie in SBK 08. Die Techniker dort drin bewegen sich zwar hin und wieder, aber es ist dennoch zu wenig Betriebsamkeit und ein paar Details mehr würden nicht schaden. Der Detailmangel ist dann leider auch wieder im Bereich Umbrella-Girls, Zuschauer und Co. sichtbar. Insgesamt fehlt irgendwie die grafische Verbesserung im Vergleich zum Vorgänger.

Beim Racing wird aber fast alles richtig gemacht, es gibt aber wieder kleine Fehler wie zum Beispiel Werbebanden an den Seitenstreifen, die beim Darüberfahren "Luft" sind. Richtig gut hingegen sind die Wetteranimationen, denn es kann bei Sonne, bewölktem Himmel, Regen und gar bei Sonne aber noch nasser Strecke gefahren werden. Vor allem der Regen und die nasse Fahrbahn sind durchweg gelungen.

Ordentlich sind auch die Möglichkeiten, sich mit anderen Fahrern auf der Welt zu messen. Da das Spiel aber erst Ende des Monats erscheinen wird, war es aktuell sehr schwierig, an Online-Sessions mit vielen Fahrern teilzunehmen. Aktuell waren es meistens nur Rennen mit 2-3 anderen Spielern, aber das dürfte sich bessern, wenn ihr selber das Spiel in den Händen halten könnt. Dann sollten Rennen, Meisterschaften und sogar Team-Meisterschaften mit bis zu acht Spielern drin sein und für reichlich Asphalt-Action sorgen können. Technische Probleme traten bei den Rennen nicht auf und alles wirkt sehr solide.