
Folge dem weißen Hasen
Um weitere Superpowers zu erlangen oder bestehende zu stärken, kann man sogenannte Datencluster finden und aufsammeln. Keine Sorge, davon gibt es in der City wirklich mehr als genug. Fast auf jedem Dach befindet sich ein solcher Cluster. Je mehr man davon einsammelt, umso mächtiger wird man mit der Zeit. Man kann dann beispielsweise nicht nur Springen und mittels Aufladung sogar extrem hoch springen, sondern man kann auch durch die Lüfte gleiten. Damit schafft man es schnell große Distanzen zu überbrücken.
Ziel ist es sich zunächst einmal in der realen Welt von der Matrix zu befreien. Dazu folgen wir einfach der Hauptmission und Kinzies Anweisungen. Es gibt allerdings nicht nur die Superpowers im Spiel. Die gewohnten Saints Row-Fähigkeiten können ebenfalls wieder aufgelevelt werden. Man erhält pro Mission und diversen Aktivitäten in der Stadt XP. Die Aktivitäten umfassen das Repertoire, welches man schon aus den vorherigen Teilen kennt. Da wäre zum Beispiel der Versicherungsbetrug, der daraus besteht sich in möglichst kunstvoller sowie schädlichen Art und Weise vor die Autos zu werfen. Pro Unfall erlangt man einen bestimmten Betrag, den es solange aufzustocken gilt, bis man die Zielsumme erreicht hat und man die Bronze Medaille erhält. Schießt man darüber hinaus, kann man noch höhere Medaillen wie Silber oder Gold einfahren und somit noch eine höhere Belohnung für das Erreichen des Ziels einsacken.
Quer über die ganze Stadt sind Variationen dieser und anderer Aufgaben zu finden. Man kann Rennen fahren, Gangs aus einem Territorium prügeln (ok in diesem Fall Aliens) und sogar mit dem Panzer möglichst großen Schaden anrichten. Es gibt also ein buntes Spektrum an Möglichkeiten, um sich neben den Haupt -und Nebenmissionen ausreichend zu beschäftigen.
Sei stylisch
Ein ganz wesentlicher Faktor in dem Spiel ist die optionale Anpassung des Charakters, der Autos und sogar des Gangmitglieder-Looks. Man kann in gewohnter Weise den Charakter nach seinem Wunschbild erschaffen und dieses entweder hübsch, hässlich, dick oder dünn gestalten wie man möchte. Bis hin zur Gesichts -und Frisur Anpassung bleibt hier kaum ein Wunsch offen. Interessant ist dabei, dass es einen Regler für Sex Appeal gibt, der nichts anderes tut, als die Brüste der Frau zu vergrößern. Da scheinen einige Entwickler ihre Fantasie im Editor ausgelebt zu haben... Des Weiteren lassen sich aber von der Frisur bis zur Augenfarbe hin auch alle anderen Attribute beliebig verändern.
Ein kleiner Wehrmutstropfen sei jedoch an dieser Stelle ebenfalls genannt: Der Editor hat sich im Vergleich zum Vorgänger kaum geändert. Man hat immer noch die gleichen Frisuren, die gleichen Basischaraktere und sogar den gleichen Look wie im Vorgänger.
Überall in der City gibt es wieder diverse Klamottengeschäfte zu besuchen. Auch hier leider kaum Veränderung, denn die Kleider sind nahezu identisch mit denen, die man auch in Saints Row 3 kaufen konnte. Dies ist etwas enttäuschend, denn von einem neuen Spiel erwarten man schließlich zumindest auch einen neuen Look bzw. zumindest weitere Anpassungsmöglichkeiten. So aber fühlt sich das Spiel eher wie ein riesiges Add-On für Saints Row 3 an.
Evolution?
So spaßig das Spiel auch ist, umso ernüchternder ist leider die Optik. Grafikpuristen werden hier die Nase rümpfen, denn Saints Row 4 steht auch grafisch noch auf dem gleichen Stand wie vor ein paar Jahren und kann sich nicht mit den derzeitigen Top-Titeln messen. Es ruckelt auch leider immer wieder gerne nach dem Einsammeln eines Clusters, da hier immer sofort zwischengespeichert wird. Die Installation auf Platte hilft hier zwar etwas aber beseitigt das Problem nicht. Das ist nicht so schön und stört den flüssigen Spielabauf etwas. Das hätte man auch schicker lösen können.
Der Sound ist wieder sehr gut und macht besonders durch die zahlreichen Songs in dem Radio besonders Spaß. Hier sei als Neuerung übrigens erwähnt, dass man auch ohne Auto den Song weiter hören kann. Wieso? Wir sind in der Matrix... da geht so Einiges.
Das Gameplay ist bei dem neuen Teil absolut over the top, das bedeutet mit anderen Worten sehr durchgeknallt. Im Vergleich zum Vorgänger etwas zu überdreht. Die Superpowers sind lustig aber führen schnell dazu, dass man die ganzen coolen Autos und Gimmicks kaum noch nutzt. Hat man einmal Superspeed erlangt, ist man wesentlich schneller am Ziel als mit dem Auto und setzt die Fähigkeiten daher bevorzugt ein. Dabei lässt es sich in gemeinsamen Koop-Missionen auch gemeinsam ans Werk gehen. Dazu bieten sich auf der Map diverse Stellen, die dann dementsprechend ausgezeichnet sind.
Es gibt allerdings auch ein paar Optionen, um die Superpowers gut einzusetzen. Da gibt es zum Beispiel das Minigame, wo man einen Tower erklimmen muss. Hierbei hangelt man sich immer höher, bis man es zum Ziel geschafft hat. Die Idee ist zwar auch nicht sonderlich neu und wurde bereits in Assassin's Creed und Far Cry 3 ausgiebig eingesetzt aber es sorgt für etwas Abwechslung im Gameplay.
Fazit
Saints Row 4 setzt die Tradition von Saints Row 3 fort und liefert wieder jede Menge kernige Gags und völlig durchgeknalltes Gameplay. Garniert wird das Ganze mit ordentlich Action und einem guten Schuss Alien-Drama.
Die Hauptstory ist eine derbe Persiflage auf Matrix und man kann daher schon häufig ahnen was als Nächstes kommt. Nichts desto trotz - das Spiel macht Spaß und hält auch wieder ein paar Überraschungen bereit, um keine Langeweile aufkommen zu lassen.
Saints Row 4 bleibt stets fair und ist sogar manchmal etwas zu einfach. Die Gegner-KI ist nicht besonders pfiffig und lässt sich wieder locker austricksen. Wer gut mit Shootern umgehen kann, wird hier leichtes Spiel haben. Der Titel lohnt sich für alle, die sich an einer verrückten Welt erfreuen können und selber schon immer mal Lust hatten nackt von einem Hochhaus zu springen, um dabei Aliens mit neuen Superkräften kräftig zu vermöbeln.
Bewertung
Pro
- Durchgeknallte Story
- Schwarzer Humor
- Viele Anpassungsmöglichkeiten
- Abwechslungsreiches Gameplay
Contra
- Man merkt dem Spiel an, dass es ein Add-On sein sollte
- Gegner-KI ist dumm
- Kaum neue Anpassungen
- Grafik wirkt etwas altbacken

1 Kommentar
XBU H3tf1eld Fr, 30.08.2013, 14:07 Uhr
Ich stimme mit dem Review eigentlich voll Überein, schade dass hier scheinbar Saints Row the Third als Grundlage genutzt wurde, dann viel verändert hat sich an der Grafik, an den Menü sowie den Klamotten etc kaum etwas bis gar nichts. Insgesamt macht mir das Spiel aber sehr viel spaß, da es wirklcih sehr durchgeknallt ist und bis zum Release von GTA V schöne Abwechslung bietet :)