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Gemeinsam sind wir stark

Das waren jetzt in der geballten Ladung die Negativpunkte. Ist hart, ja aber es nervt auch dementsprechend beim Spielen. Ist es schlimm? Nein, denn es gibt auch Positives an der Front zu berichten.

Um Spaß an dem Spiel zu haben, ist es allerdings immens wichtig, die Betrachtungsweise zu ändern. Sacred 3 sollte hierzu am besten nicht mit den Vorgängern verglichen werden und man sollte im Geiste das Spiel umbenennen in "Monster Abschlachten 3.0". Betrachtet man das Game eher wie ein Spiel am Spielhallenautomat, kann man durchaus seinen Spaß daran haben.

Der Grund: Die unterschiedlichen Fähigkeiten und Nahkampfattacken gehen schnell von der Hand und machen Spaß in der Ausführung. Zudem gibt es noch einige Extras wie beispielsweise die Exekutionsattacken. Liegt ein Gegner geschwächt am Boden, leuchtet ein roter Totenschädel über ihm auf. Befindet man sich in Reichweite, kann man LT drücken und einen mächtigen, cool aussehenden Finishing-Move starten. Der Charakter springt dann auf den Gegner zu und zermalmt diesen mit der jeweiligen Waffe. Das sieht schick aus und macht Laune.

Jeder Charakter verfügt über eigene Spezialattacken. Es gibt davon eine schwächere und eine stärkere Angriffsvariante, die man über die beiden Schultertasten LB und RB triggern kann. Davon bekommt man im Laufe des Spiels mehr dazu. Jene gilt es vor jeder Mission auszuwählen. Diese Specials kann man auch gegen in-Game-Währung leveln. Es levelt also nicht nur der Charakter, sondern alles was diesen betrifft. Ausrüstung, Angriffe und sogar Spirits. Bei den Spirits handelt es sich um Geistwesen, die einen passiven Modifikator hinzufügen. Das kann 100% mehr Schaden bei 30% Leben bedeuten. Dazu hat aber jede Spiritfigur einen Malus. Beispielsweise weniger Leben durch Tränke. Es gilt hier also abzuwägen welchen spirituellen ,,Begleiter" man nimmt. Im Grunde hätten es auch Steine sein können, denn von diesen Wesen ist im Spiel nichts mehr zu sehen. Aber man stelle sich diese halt vor.

Des Weiteren gibt es noch Stun-Moves, die man gegen Gegner oder Fallen einsetzen kann. Damit lassen die Angriffe der Feinde unterbrechen oder gefährliche Maschinen lahm legen. Diese Moves sind im kooperativen Spiel umso mächtiger. Hier kommen wir zu einer weiteren Stärke des Spiels:

Der gut aufeinander abgestimmte Koop-Modus. Man ergänzt sich untereinander mit sogenannten Kampf-Gebeten, mit denen man sich gegenseitig für kurze Zeit massiv verstärken kann. Angriffe werden umso stärker und man richtet umso mehr Schaden an. Darüber hinaus gilt es sich gegenseitig auch mal wiederzubeleben. Der andere Spieler hat jedoch nur ein sehr begrenztes Zeitfenster dies zu tun. Dazu gibt es noch verstärkende Tränke, die einem für kurze Zeit höhere Resistenzen verschaffen. Die Einnahme eines solchen Tranks erzeugt eine Kuppel um den Kämpfer. In dessen Nähe profitiert der Mitstreiter sofort davon. Man sieht also, der Titel ist schon sehr auf das gemeinsame Spielen ausgelegt. Übrigens sehr schön: Split-Screen-Koop wird unterstützt. Leider heute allzu selten zu sehen.

Das Spiel funktioniert auch durchaus alleine. Macht aber solo deutlich weniger Spaß. Zu mehreren ist es ein sehr unterhaltsames kooperatives Erlebnis.

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Fazit

Mit dem Originaltitel Sacred hat dieses Spiel fast nichts mehr gemein, denn leider gingen viele gute Dinge verloren.

Offene Welten gibt es nicht mehr und für die Profis auch kein Endgame, denn man kann keinerlei Gegenstände mehr sammeln. Waffen werden automatisch freigeschaltet, die Skillungen sind eher simpel und bieten wenig Spielraum. Viel zu erkunden gibt es ebenfalls nicht.

Als Monster-Slayer-Spiel macht der Titel aber dennoch Spaß. Der Wiederspielfaktor ist aber aufgrund der Mängel allerdings eher klein, denn es ändert sich rein gar nichts am linearen Aufbau des Spiels.

Als nettes Koop-Erlebnis taugt das Spiel aber alle Male und besonders Anfänger dürften hier schnell ihren Zugang zum Hack and Slay-Genre finden. Die Profigamer sollten allerdings lieber einen Bogen um das Spiel machen und auf den bald erscheinenden Giganten Diablo 3 Ultimate-Edition warten.

Vielleicht kehrt man ja mit Sacred 4 endlich wieder zu den Wurzeln zurück.


Bewertung

Pro

  • Anfängerfreundlich
  • Guter Koop-Modus (auch Splitscreen)
  • Kurzweiliges Hack and Slay

Contra

  • Framerate bricht häufig ein
  • Interface verbirgt wichtige Spielemente
  • Kamera ist zu nah am Geschehen
  • Schlachtfeld schnell unübersichtlich
  • Unsichtbare Wände im Spiel
  • Nervige Hintergrundsprecher im Game

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
7

3 Kommentare

mandy Sa, 16.08.2014, 19:03 Uhr

Steht bei mir auch als nächstes auf der Liste...

XBU ringdrossel Fr, 08.08.2014, 11:35 Uhr

Danke dir :). Ach mach dir nix draus. Warte noch ein paar Tage bis zum Release von Diablo 3 RoS in der Ultimate Edition. Das wird rocken!

XBU Isildor Do, 07.08.2014, 13:31 Uhr

Sven hat uns mal wieder einen wirklich tollen und sehr authentischen Test geliefert. Wirklich sehr gut :smt023

Schade, dass die Entwickler so sehr von ihren eigentlichen Tugenden abgekommen sind. Sacred 3 wäre unter anderen Umständen auch etwas für mich gewesen :-?