Review zu RTL Winter Sports 2009

Krampfhaft lustig

Die Grafik kann nicht überzeugen und auch der Sound reißt die Präsentation nicht mehr aus der Gletscherspalte heraus. Die Musik ist noch ok, wenn auch auf Dauer öde und ohne Abwechslung, aber die InGame-Sounds sind teilweise so was von schlecht, das ich mich frage, wo diese aufgezeichnet wurden.

Kennt ihr das Geräusch bei der Ziehung der Lottozahlen, wenn die Kugeln fallen und dann von der Maschine durchgemischt werden? So ähnlich wie prasselnder Regen auf einem Plastikdach? Genauso klingt der Applaus der Zuschauer, das hat höchstens noch Trash-Charakter, wirkt ansonsten aber einfach nur billig. Auch der Rest der Geräusche wirkt dünn und kommt an die Realität nie nah genug heran. Das Kratzen von Kufen auf Eis klingt einfach anders.

Zudem erfreut man uns noch mit einem Kommentatoren-Duo, dass im realen Leben höchstens ein Seifenkistenrennen bei der Eröffnung eines Dorf-Supermarktes kommentieren dürfte. Entweder verpennt das Duo das gesamte Event und ist gerade Glühwein trinken, oder sie versuchen einen witzigen Smalltalk aufzubauen, der einfach platt wirkt. Nervig ist zudem, dass die Anzahl an Samples zum einen sehr gering ist und sich dauern wiederholt, zum anderen es einfach nur eine Auswahl zu "geschafft" oder "nicht geschafft" gibt. D.h. selbst wenn man das Ziel einer Kampagne zu, Beispiel nur hauchdünn verpasst und gerade einen Rekord geschafft hat, ist es keine Seltenheit, dass man Dinge hört wie: "Da wird der Trainer einiges an Aufbauarbeit leisten müssen" oder auch "Weit abgeschlagen, das ist eine Niederlage...".

Einsame Steuerungsschwankungen

Die Steuerung in den einzelnen Disziplinen ist ähnlich und natürlich abhängig von der Sportart selbst. In den meisten Fällen benötigt man nur A+B und den linken Stick, ab und zu gesellen sich auch der rechte Stick und andere Buttons hinzu. Falls ihr Summer Athletics gespielt habt, sollte euch die Steuerung an sich kein Problem bereiten. Entweder müsst ihr jeweils zum richtigen Zeitpunkt und/oder für eine bestimmte Dauer eine Taste drücken, mit LT lenken oder aber beim Snowboard und Eiskunstlauf bestimmte Moves und Richtungsangaben nachvollziehen.

Das Problem an der Steuerung liegt weniger an ihrer Art an sich als an der Präzision. Man kann leider nicht wie bei Guitar Hero seine Einstellung kalibrieren, so dass beim Test auf einen Samsung LCD-Fernseher eine deutlich spürbare Verzögerung zwischen dem angeforderten Zeitpunkt der Aktion im Spiel und der tatsächlichen Visualisierung auf dem Bildschirm festgestellt werden konnte. Das bedeutet im Klartext: Ihr drückt zum richtigen Zeitpunkt aus eurer Sicht auf die Knöpfe, das Spiel erkennt sie aber als zu spät an. Sich darauf immer und immer wieder einzustellen macht keinen Spaß und sorgt für Frustmomente.

Diesen Frust kann man nur offline teilen, wo ihr mit bis zu vier Spielern antreten könnt. Eine Xbox Live Unterstützung für den Multiplayer gibt es leider nicht, dabei könnte man bei einigen Events wie Parallel-Slalom ganz gut Spaß haben. An der heimischen Konsole kann man neben vier einzelnen Teams nacheinander auch zu zweit per Splitscreen spielen, was je nach Disziplin auf einem großen Fernsehgerät ordentlich spielbar ist.