
Konami will jetzt auf den fahrenden Zug aufspringen und sich auch einen Platz bei den Musikspielen sichern. Das erschienene "Rock Revolution" konnte sich bis jetzt in Amerika jedoch nicht allzu großer Popularität erfreuen. Wir haben das Spiel nun für euch getestet und es direkt mit der großen Konkurrenz von Rock Band oder Guitar Hero: World Tour verglichen.
Da bietet man sehr wenig
Das, was als erstes auffällt, ist der relativ geringe Umfang des Spiels. Dies fängt beim Einlegen der Disc an und manifestiert sich schon mal darin, dass das Spiel keine Mikros unterstützt. Wer also aus Rock Band oder Guitar Hero gewohnt ist, zum Mikrofon zu greifen, um seine Lieblings-Songs nachzusingen, der wird hier enttäuscht. Es ist also nur eine Kombination von zwei Gitarren und einem Schlagzeug möglich. Allgemein ist aber auch die Hardware für ,,Rock Revolution" begrenzt. Das Einzige ,was es original vom Hersteller gibt, ist ein Drumset, das schlechter nicht hätte sein können. Wir konnten es zwar nicht direkt testen, haben aber gesehen, dass die Pads überhaupt nicht intuitiv angeordnet sind und eher verwirren als begeistern (siehe dazu auch unsere Screenshots). Ein echtes Schlagzeuggefühl kommt da wohl eher nicht auf.
Aber der kleine Umfang (welchem aber dann zumindest mit einer UVP von 29,90 EUR Rechnung getragen wurde) macht sich aber auch sonst im Spiel bemerkbar. So stolpert man dann über die winzige Songliste. Gerade mal 44 Songs bietet man dem Spieler - Downloadcontents wurden angekündigt, aber momentan gibt es noch keine. Im Vergleich dazu: Rock Band 2 hat über 80 Songs bereits auf der Disc und mittlerweile gibt es über 200 Songs zum Herunterladen. Wer da nicht fündig wird, ist selbst Schuld. Aber bei Rock Revolution geht der Skandal mit den Songs weiter: Die teils aus anderen Spielen übernommenen Songs sind allesamt Cover-Versionen. Man muss sich also mit seltsamen Versionen von bekannten Songs wie ,,Blitzkrieg Bob" oder ,,Spoonman" zufrieden geben - wir sagen euch: Die Cover Versionen klingen mies.
Ein sehr bedauerlicher Aspekt, welcher den Spielumfang direkt betrifft, ist die Tatsache, dass die Karriere, das Hauptstück des Spiels, nur alleine spielbar ist. Wer mit Kollegen spielen will, kann nicht als Band die Charts erstürmen, sondern spielt in einem Multiplayer-Modus, in dem man immer nur Song für Song spielen kann. Lokal kann man also ,,zusammen" nur zu dritt spielen. Im System Link wie auch über Xbox Live können bis zu 6 Spieler (also 2 Bands) ähnlich wie bei Rock Band gegeneinander antreten.
Revolution? Von wegen...
Zwar mag der Titel des Spiels direkt auf ein noch nie dagewesenes Spiel hindeuten und besonders technische Neuerungen klingen im Begriff ,,Revolution" mit - doch hier sieht es düster aus. Wenn wir uns im direkten Vergleich dazu Rock Band 2 ansehen, so sieht man schon allein an der Grafik, dass wir es in Rock Revolution mit einem billigen Abklatsch zu tun haben. Während des Spielens sieht man das Publikum, welches ungefähr zwei verschiedene Bewegungen hat und diese auch immer synchron ausführen. Wenn also hundert Menschen, die allesamt das gleiche anhaben, gleich aussehen und nur im Geschlecht manchmal wechseln, gleichzeitig in die Luft springen und den Arm rausstrecken, sieht das schon sehr dubios und komisch aus.
Auch den Band-Charakteren selbst fehlt es an Abwechslung, Skurrilität und Details. Allesamt wirken wie der Durchschnitts-Rocker und so verrückte Gestalten, wie man sie manchmal in Rock Band 2 sieht, sucht man vergeblich. Und auch in Rock Revolution: Man spielt mit vorgegebenen Charakteren, man kann sich keinen selbst erstellen.
Was den Bereich Sound & Musik angeht, gibt es aber nicht nur Negatives in Form von den Songs als Cover-Versionen. Was ganz eigen und positiv für Rock Revolution ist, sind die teilweise vorhandenen Sprachausgaben. Verschiedene Aufgaben, unter anderem das Tutorial, werden von einem Sprecher (auf Englisch) vorgelesen. Dies sorgt für gute Stimmung und man fühlt sich etwas persönlicher angesprochen. Auch sonst kommt beim Sound teilweise gute Laune auf, zum Beispiel rockt die Bühne ordentlich, wenn ein Song abgeschlossen wurde.
Fazit
Nein, nein... so geht es nicht! Wer schon bei den anderen abkupfert, sollte es wenigstens genauso gut hinbekommen. Doch mit dem Rock/Musik-Spiel ,,Rock Revolution" hat man ein absolut veraltetes und bei weitem nicht so gutes Spiel wie seine Konkurrenten herausgebracht.
Veraltete Grafik, nur 40 Cover-Songs, ein Gameplay bei dem jedem Guitar Hero-Spieler übel wird und auch noch viel zu wenig Umfang und Spielmöglichkeiten! Wer dann im Mehrspieler-Modus auf Spaß hofft, wird durch einen mangelnden Karriere Ko-Op enttäuscht.
Wer sich überlegt, ein Musik-Spiel zu kaufen und auf die ultimative Rock Erfahrung hofft, sollte um dieses Spiel eine weiten Bogen machen. Hier entscheidet man sich besser für Vergleichstitel.
Für alle, die bereits jene Spiele wie Guitar Hero: World Tour oder Rock Band 2 besitzen, kann man den Kauf auch nicht empfehlen. Denn für die Hälfte eines Vollpreises bekommt man dann auch ein halbes Spiel, welches gegen die Konkurrenz auch kurzzeitig nicht ankommt.
Bewertung
Pro
- UVP von nur 29,90 EUR
- Kompatibel mit (scheinbar) allen Gitarren- und Drums-Controllern
- Arcade-lastiges Gameplay
Contra
- Veraltete Grafik
- Nur Schlagzeug und Gitarre - keine Gesangs-Parts
- Schlechtes Gameplay (Noten vertikal und Bass-Pedal ist ein "Pad")
- Nur 40 und nur Cover-Songs
- Zu wenig Spielumfang im Allgemeinen
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