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Klassischer Spielablauf, neues Kampfsystem

Wie es sich für ein J-RPG gehört müsst ihr euch auch hier durch Dungeons und Städte kämpfen, neue Waffen und Ausrüstung kaufen, dafür sorgen, dass ihr stets genügend Heilitems bei euch habt und Nebenmissionen abschließen. Letztere erscheinen besonders wichtig um genügend aufleveln zu können und den starken Gegnern gewachsen zu sein. Aber Resonance of Fate zeigt sich in zwei Sachen  innovativ. Werfen wir erst mal einen kleinen Blick auf die Weltkarte, die es so noch in keinen J-RPGs gab. Ihr könnt von Anfang an praktisch die ganze Karte erblicken. Jedoch sind einige Felder nicht begehbar und ihr müsst sie mit Energiezellen freischalten. Dies ermöglicht euch eine sehr freie Bewegung, und fordert euch heraus, viele solcher Energiezellen zu ergattern um möglichst viel von der Welt zu erforschen. Die Zufallskämpfe auf der Weltkarte sind nicht zu häufig und lockern das Spielgeschehen angenehm auf.

Aber kommen wir zum Hauptteil des Spiels, was es herausstechen lässt: Das Kampfsystem. Alles baut auf den Gebrauch von Schusswaffen auf. Es ist wichtig zu unterscheiden ob ihr Pistolen oder Maschinengewehre benutzt. Letztere sorgen beim Gegner nur für einen temporären ,,Streifschaden", der sich in Direktschaden (also tatsächliche Abzüge in den Gesundheitspunkten) umwandelt, insofern ihr den Gegner schnell genug im Anschluss mit einer Pistole (oder Granate) trefft. Es gibt keine Magie in Resonance of Fate; nur Schusswaffen führen zum Sieg.

Wie läuft ein Kampf ab? Es ist nicht direkt rundenbasierend, aber auch kein total aktiver Kampf. Die Mischung macht's (wobei dieses Spielprinzip ebenfalls bereits bekannt ist): Ihr habt eine gewisse Zeit für eine Runde zur Verfügung (wie eure Gegner auch) und könnt in dieser Zeit laufen, angreifen und flüchten. Besonders interessant sind ,,Heldenaktionen", welche den Großteil eures Kampfes ausmachen. Hier könnt ihr in einer Linie über das Spielfeld laufen und in der Zeit unbeschadet auf Gegner schießen und über sie springen. Richtig kompliziert und taktisch wird es dann, wenn ihr noch versucht einen Dreifachangriff mithilfe der ,,Resonanzpunkte" zu erzielen, wobei es hier wichtig ist, dass eure Charaktere immer zwischen zwei den andern hindurch laufen und so die Resonanzpunkte aufladen. Schnell merkt man, dass Resonance of Fate in den Kämpfen viel abverlangt: Die Gegner im Auge behalten, Deckung benutzen, richtige Platzierung der Helden, gutes Timing und vor allem: viele Heldenaktionen (die begrenzt sind und bei aufgebrauchten Ressourcen euch in einen sehr anfälligen Gefahrenzustand versetzt). Wer da nicht im Tutorial vorbeischaut wird elendig verloren sein; denn auch mit Hilfe und Handbuch ist das Kampfsystem, bereits bei den ersten Kämpfen, so komplex, dass nur Profis alles auf einmal durchblicken (weswegen ich auf eine ausführliche Beschreibung des Kampfsystems verzichte).

Das war's, mehr gibt's nicht

Ein Spieler, keine Xbox Live Möglichkeiten. Resonance of Fate ist ein Spiel für Hardcore-Zocker, die nicht genug an J-RPGs bekommen können und auch einmal etwas Neues sehen wollen. Denn das taktisch anspruchsvolle Kampfsystem sorgt oft genug für Frustmomente. Das Spiel ist konstant sehr schwer und wird zu keinem Zeitpunkt leichter. Allerdings macht das natürlich auch einen gewissen Reiz aus, da man heutzutage fast schon an leichte Spiele gewöhnt ist. RoF fordert, ohne aber je unfair zu sein (der Zufall spielt im Kampfsystem z.B. fast keine Rolle, es kommt auf die Taktik an). Allerdings kann nach einem langen, nervenzerreißenden Kampf auch mal eine falsche Bewegung zur Niederlage führen. Aber auch hier kommt man dem Spieler entgegen: Bei gescheitertem Kampf (dem traditionellen GameOver in RPGs und dem normalerweise damit verbundenen Zurückkehren zum letzten Speicherpunkt) bietet euch das System die Möglichkeit an, den Kampf gegen eine geringe Gebühr an Rubien (Ingame-Geld) erneut zu versuchen.

An Spielzeit muss man mit locker über 40 Stunden rechnen; wenn man alles erkunden will können es auch über 60 Stunden werden. Denn die Welt unserer drei Hauptcharaktere ist alles andere als klein, und die Kämpfe alles andere als leicht (es gibt keine Wahl eines Schwierigkeitsgrades).

Doch muss man dieses Rollenspiel-Abenteuer alleine bewältigen. Obwohl ein Ko-Op (zumindest in Kämpfen) gut möglich wäre (man siehe das gute Beispiel bei Tales of Vesperia), verzichtet man komplett auf einen Mehrspieler-Modus. Und wie bereits erwähnt findet Xbox Live auch keine Verwendung. Inhalte zum Herunterladen sind nicht geplant und Bestenlisten gibt es auch keine.

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Fazit

Resonance of Fate ist sicherlich kein schlechtes J-RPG. Was das Kampfsystem angeht, haben wir es mit einem aktiven, taktisch hochkomplexen System zu tun, welches Profis von Anfang an fordert. Der Schwierigkeitsgrad ist aufgrund des komplizierten Kampfsystems auch relativ hoch, aber gerade das macht den hohen Spaßfaktor im Spiel überhaupt aus.

Leider gibt es auch negative Seiten zu nennen, wie z.B. die fast nicht vorhandene Story, die eher mittelprächtige Grafik und der fehlende Multiplayer.

Wer sich auf viel Taktik gefasst macht und generell ein Fan von J-RPGs ist, sowie nicht vor einer Herausforderung zurückschreckt, der kann jedoch bei Resonance of Fate zuschlagen, da die zwischen 40 und 60 Stunden Spielzeit sicher ihr Geld wert sind.


Bewertung

Pro

  • Viele Personalisierungsmöglichkeiten
  • Weltkarte nach neuem Prinzip
  • Innovatives und spaßiges Kampfsystem

Contra

  • Fast nicht existente Story
  • Gameplay ist nach einiger Zeit wiederholend
  • Teils sehr schwer

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 5 von 10
5/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

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