
Update nur stellenweise geglückt
Ob dieses Spiel eine Remastered Version gebraucht hätte, ist fraglich. Auf den Listen der Games, welche Spieler aus älteren Tagen vermissen, taucht der Titel sicher nicht unter den ersten zehn Namen auf. Doch es gibt Fans und der Titel ist bereits für unter 30 Euro zu haben, daher ist es schon denkbar, dass der ein oder andere hier zugreifen wird. Auf der Xbox 360 hatte dieses Spiel erheblich mit der Performance zu kämpfen, daher freut sich der geneigte Käufer darüber jetzt mit der Xbox One dieses Problem zu eliminieren, doch hier ist Vorsicht geboten. Selbst auf der stärksten erhältlichen Xbox ist der Titel nicht viel besser spielbar als damals. Es gibt in den Menüs die Wahl zwischen High Quality und High Performance. Damit ist quasi 4K vs. FPS gemeint.
Schauen wir uns die 4K Version an: Die Texturen sind merklich verbessert worden, der Titel sieht wesentlich besser aus, als das Original, kann aber natürlich nicht mit neuen Titeln mithalten. Es gibt mehr Lichteffekte, was der staubigen Mars-Atmosphäre sehr guttut, das gefällt und sorgt für Stimmung. Doch leider gibt es in diesem Modus massive Popups und vor allem die 30 Frames pro Sekunde werden selten erreicht, gerade wenn große Gebäude zusammenbrechen oder viel geballert wird, gibt es Framedrops, die das Zielen nahezu unmöglich machen.
Im High Performance Modus werden zumindest in den ruhigeren Passagen die 30 Frames relativ konstant gehalten, doch auch hier geht die Framerate in die Knie, wenn ihr anfangt gesamte Stützpunkte zu zerlegen. Das genau die Optimierung für neue Techniken nicht funktioniert, treibt das Prinzip eines Remastered ad absurdum. So macht der Titel leider streckenweise wenig Spaß und wer auf gute Grafik verzichten kann, wird mit der Xbox 360 Version eine ähnliche Performance erleben. Der Detailgrad ist hingegen passend erhöht worden.
Ein lohnendes Paket?
Was bietet nun die Re-Mars-Tered Version von Red Faction Guerilla außer einem langem Namen? Das Hauptspiel schafft es gut und gerne auf zwanzig Stunden Spielzeit. Zusätzlich ist das später erschienen Add-On im Paket enthalten, welches noch drei bis sechs Stunden aufschlägt. Ein zusätzlicher Arcade Modus und der Multiplayer Modus schnüren ein passendes Paket.
Bereits bei der Steuerung demonstriert der Titel eindrucksvoll, wie viel sich in fast zehn Jahren Gaming-Geschichte getan hat. Beim Inhalt ist dies auch bemerkbar. Mit rund 30 Stunden Spielzeit, war der Titel beim Release schon recht lang, heute ist er damit nur noch im Mittelfeld. 50 bis 60 Stunden sind keine Seltenheit mehr, doch es ist auch schön, mal wieder einen Titel in den Händen zu halten, welcher eben nicht so lang ist, dass man ihn ohnehin nicht beendet. Für dreißig Euro ist der Preis völlig in Ordnung, hier gab es schon wesentlich schlechtere Deals.
Fazit
Red Faction Guerilla ist mit der Neuauflage ein Zeitzeugnis. Spielerisch, von der Story und durch die Steuerung outet sich der Titel schnell als Game vergangener Tage.
Die Geomod Engine und die massiven Möglichkeiten, Gebäude zu zerlegen, sind nach wie vor ein großartiges Feature und nahezu Alleinstellungsmerkmal.
Die Grafik wurde zwar großartig aufpoliert, das Ergebnis ist dann aber eben, dass der Titel mit genauso schlechter Performance läuft, wie es vor neun Jahren auf der Xbox 360 der Fall war. Aus diesem Grunde verfehlt das Spiel für mich alles, wofür eine Remastered Version steht, was wirklich schade ist.
Was bleibt, ist ein durchschnittliches Remaster eines durchschnittlichen Titels. Zwar stimmt der Preis, doch im Jahr 2018 ist die Konkurrenz sehr groß.
Bewertung
Pro
- Detailgrad merklich erhöht
- Fairer Preis
Contra
- Framerate eine Katastrophe
- Aiming nicht zeitgemäß
2 Kommentare
XBU Zwobby Mo, 09.07.2018, 07:40 Uhr
Haha ja, erst fand ich das Namensspiel gut aber beim Schreiben merkte ich dass der Name sehr lang ist...
Ich hab tatsächlich damals die Beta für die 360 gespielt und war auch nicht sooooo überzeugt.
Die Engine ist ja gut, sollen nochmal ein FPS machen ohne Open World Story aber mit Zerstörungen.
RagnaroekGER So, 08.07.2018, 12:01 Uhr
Made my day, Zwobby *feiert*! Ich fand es "damals" schon sehr bescheiden. Ich erinnere mich gut an das Spiel, da es eines meiner ersten Spiele auf der 360 S waren. Zu der Zeit bin ich aus Bequemlichkeitsgründen vom PC zur Konsole gewechselt.
Vom Geballer bin ich weg. Hatte vorher nie Rennspiele im Fokus- aber... dann kam die Forza 4 Demo und ja- so kanns gehen. Inzwischen finde ich auch Forza bescheiden, aber egal. ^^
Danke für das Review, dass bestätigt meinen Gedanken darin, das die Spieleindustrie einen kreativen Aderlass erleidet.