
Coole Action
Aber Rage 2 kann trotz der leeren Welt schon Spaß machen. Die reine Kampfaction ist, sofern man wie gesagt die richtigen Fähigkeiten eingesammelt hat, wirklich gut. Feinde per Vortex zusammenführen und per Explosion zum Platzen bringen, kann schon so manche Schadenfreude auslösen. Die Fähigkeit ultramobil zu sein und blitzschnell zu reagieren, wenn man von Feinden umzingelt ist und die Situation zu seinem Vorteil zu drehen, ist wirklich genial.
Man hat durch das Upgrade-System auch eine gewisse Motivation, die gegnerischen Camps zu erkunden und nach Truhen abzusuchen, die weitere Ressourcen und Fähigkeiten freischalten. Hin und wieder findet man ein Log-Pad, das zumindest ein wenig Story in das Spiel einfließen lässt.
Darüber hinaus gibt es auch das allseits beliebte Bash-TV, wo man erneut Horden von Gegnern standhalten muss, um zu überleben. Hier kommt es auf Skill und den richtigen Einsatz der Fähigkeiten an, um gut zu bestehen. Es handelt sich dabei um eine Art Arena, die einem zusätzliche Währung gewährt, um weitere Dinge wie bspw. Mods für Waffen einzukaufen. Davon hätte es gerne mehr wie im Vorgänger geben können.
Langweilige Bossfights
Leider hat man relativ wenig verschiedene Gegner-Typen. Das schlägt sich vor allem in den Bossfights nieder. Im Grunde läuft jeder Bossfight bis auf den letzten mit General Cross so ab: Man wird in einen begrenzten Raum geworfen und muss einen riesigen Gegner (Crusher) besiegen. Das schafft man mit Ausweichen (Strafe-Fähigkeit) und dem Draufballern. Im weiteren Verlauf des Spiels gibt es dann für die Gegner ein Upgrade. Man muss sie vorher durch das Treffen einer Schwachstelle an der Brust zu Fall bringen und kann dann auf die blauen Ampullen im Rücken ballern, um die Gesundheit des Viehs zu reduzieren. Das mag das erste Mal noch ganz interessant sein, da man zunächst einmal die Schwachstellen entdecken muss, aber spätestens beim vierten (!) Mal, gähnt man, wenn exakt der gleiche Bossgegner erneut auftaucht. Langweilig!
Da hätte man sich lieber etwas mehr Zeit nehmen sollen und andere unterschiedliche Bosse geschaffen. Dadurch, dass man mehr oder weniger immer den gleichen Boss fällt, ist es dann auch noch zu einfach. Der einzige Boss, der etwas Abwechslung bietet, ist General Cross und der Fight ist erst am Ende.
Der Kampf mit der Technik
Auf der normalen Xbox One macht der Titel keine gute Figur. Hin und wieder rattert die Framerate auf deutlich unter 30 fps und man hat mit üblen Rucklern im Menü zu kämpfen. Dort muss man relativ häufig hin, um sich neue Granaten oder Gesundheitsinfusionen zu bauen. Zudem sieht die Grafik nicht annährend wie in den Trailern aus. Teilweise matschige Texturen und eine schwammige Steuerung runden das Bild ab.
Eine komplett andere Wahrnehmung hat man dann auf der Xbox One X. Butterweiche 60 fps machen das Zielen und Abdrücken zum Genuss im Spiel. Zudem zieren messerscharfe Texturen und schicke Effekte den Bildschirm. Hier macht eine unterschiedliche Bewertung in Punkto Grafik also tatsächlich Sinn. Aber selbst auf der X ruckelt das Menü. Man braucht teilweise dort eine Sekunde, um den oberen Tab im Menü zu wechseln. Das muss heutzutage echt nicht sein!
Fazit
Rage 2 verpasst die Chance, seinen Vorgänger zu überholen. Man merkt, dass die Entwickler scheinbar mal wieder zu wenig Zeit hatten, das Spiel zu schaffen, was sie eigentlich bauen wollten.
Es mangelt an Abwechslung, vor allem bei den Gegnern und den Bossfights. Die Missionen sind zudem arg repetitiv und könnten durchaus spannender gestaltet sein. Zudem sind die Charaktere noch blasser als im Vorgänger und man fühlt sich weder mit der dünnen Hautstory, noch mit den Verbündeten verbunden. Einfach drauf los ballern ist die Devise.
Grafisch sieht der Titel nur auf der Xbox One X gut aus, aber auch dort hängt das Navigationsmenü. Ruckeln und schwammige Steuerung zeichnen zudem leider die Xbox One-Version aus.
Ein totaler Reinfall ist das Spiel nicht, denn die interessanten Fähigkeiten bieten einem die Möglichkeit, die Kämpfe äußerst spaßig zu gestalten. Wer also Bock auf einen kurzweiligen Open World-Shooter hat und es mit der Story nicht so genau nimmt, erhält durchaus unterhaltsame Kost.
Bewertung
Pro
- Open World
- Coole Fähigkeiten
- Spannende Action
Contra
- Schwache Technik (vor allem auf der normalen Xbox One)
- Langweilige Bossfights / fehlende Abwechslung
- Sich wiederholende Missionen
- Kaum Story
- Leere Welt
2 Kommentare
XBU ringdrossel Do, 23.05.2019, 17:04 Uhr
Also ich würde dir empfehlen zumindest ein paar Archen aufzusuchen. Sobald du die Fähigkeiten Grav-Sprung, Zerschmettern und Slam hast, wird es deutlich spaßiger.
Amani HT Do, 23.05.2019, 16:18 Uhr
schade um das Spiel. Ich dachte da kommt mehr bei rum. Konnte bisher erst ein paar Minuten spielen.
Mal schauen ob es mich trotzdem fesseln kann. Manchmal braucht es nicht viel:twisted: