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Salzteig-Brezel

Bis hierhin lässt sich als ohne weiteren Einsatz von Fantasie feststellen, dass Quantum Theory wenig Eigenständiges mitbringt und den Spieler auf Anhieb überraschen kann. Also muss man sich schon etwas ausgiebiger mit dem Titel auseinander setzen. Ganz ehrlich? - Das kostet Überwindung! Im weiteren Verlauf der ersten Level wird man schnell feststellen, dass Quantum Theory nicht nur wenig Eigenständigkeit dafür jedoch reichlich Frust mit sich bringt. Selbst auf dem normalen Schwierigkeitsgrad wird man des öfteren Szenen erleben, die sich als sinnlose Ballerei auf gefühlt endlos spawnende Gegner darstellen.

Man betritt einen kleinen Platz und aus den hintersten Ecken spawnen völlig ohne Sinn und Belang Gegner. Was folgt ist klassische Deckung suchen, zielen und ballern. Leider wirkt das etwas ungenaue Zielsystem nicht sonderlich unterstützend für den Spieler. Was hilft ist natürlich für den passenden Gegner die passende Waffe parat zu haben und möglichst aus der Deckung zu agieren. Dennoch wirken viele dieser Szenen unfair bzw. die teilweise schlecht gesetzten Kontrollpunkte wirken oftmals eher als künstliche Spielverlängerer.

Wer hofft, die Story würde den Spieler durch das Spiel treiben, dürfte ebenso enttäuscht werden. Die Story benötigt von den 6-7 Stunden Gameplay bereits knapp 3 Stunden, um überhaupt in Gang zu geraten. Wer es bis dahin ausgehalten hat, sollte aus Prinzip bereits ein 100GS Achievement bekommen. Das Ganze wirkt wie ein herrlich drapiertes Brezel, dass köstlich duftet - doch wer drauf beißt, merkt schnell - Igitt Salzteig!

Es stehen 255 Graustufen zur Wahl

Es bleiben zumindest Hoffnungen, dass auch die Qualität der Titel aus dem Hause Epic gnadenlos kopiert wurden - leider weit gefehlt. Optisch präsentiert sich Quantum Theory zwar in einem sehr ähnlichen Design, aber die Qualität des ,,Originals" wird bei weitem nicht erreicht. Alles wirkt sehr leblos, grau in grau und ohne Highlight. Texturen sehen vorwaschen unscharf und einfach gruselig - im negativen Sinne - aus. Eine derartige Präsentation zu einer Zeit, in der sich die Top Titel die Klinke in die Hand geben, ist völlig unverständlich!

Zumindest soundtechnisch lässt es Quantum Theory krachen - aber das dürfte ja auch keine wirkliche Kunst sein. Die Waffen ballern vollern Dynamik in die recht schnellen Musikstücke, die dem Gameplay angepasst sind. Besonders herausragend sind die Stücke nicht, aber einer der wenigen Lichtblicke in Quantum Theory. Dazu zählt die Sprachausgabe leider nicht. Diese steht nicht in synchronisierter Version zur Verfügung, sodass sich die Spieler mit Untertiteln begnügen müssen. Das ist generell kein Problem, da Syd eh eher gesprächsfaul ist und nur wenige Kommentare von sich gibt. Sie wirken zumindest lustig, aber ich bezweifle, dass das so gedacht war.

Ich bin (nicht) allein

Quantum Theory bietet - wie nicht anders zu erwarten - auch einen Online Multiplayer. Hierbei beschränkt man sich auf klassische Modi, in der jeder gegen jeden oder Teams gegeneinander antreten. Abwechslung - leider weit gefehlt. Sofern man Mitspieler findet, wird schnell klar, dass der Hechtsprung als primäre Fortbewegungsart dient und dadurch das eigentlich Gameplay von laufen und Deckung zerstört. Alles in allem eher nicht erwähnenswert - leider!
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Fazit

Was soll man zu solch einer Kopie eines erfolgreichen Shooters nur sagen? Eine gute Idee, sofern man seine Arbeit gut gemacht hätte, da durchaus ausreichendes Käuferpotential vorhanden gewesen wäre. Zumal in Quantum Theory der Gewaltgrad soweit reduziert wurde, dass man eine USK 16 Freigabe erhielt.

Die Story wirkt aber zu träge und kann über die technischen Schwächen des Spiels einfach nicht hinwegtrösten oder gar davon ablenken. Mir ist völlig unverständlich, warum man den Titel zu einer Zeit auf den Markt bringt, zu der es mehr als genug Top-Titel gibt.

Selbst hart gesottenen Shooterfans kann man von Quantum Theory eher abraten. So verzweifelt kann man in den nächsten Monaten nicht sein, sich dieses Machwerk anzutun. Schade, denn der Titel macht in Videos und in der Vorberichterstattung einen positiven Eindruck und der Gedanke an ein gewohntes Gameplay war vorab nicht mal negativ zu sehen.

Der absolute Kracher findet sich aber auf der Rückseite des Covers. Dank Marketing befindet sich dort der Schriftzug: ,,Ein Spielvergnügen, anders als alles, was Sie bisher erlebt haben" - Auch wenn man damit recht hat, gemeint war sicher etwas anderes...


Bewertung

Pro

  • Ordentliche Soundkulisse
  • Gameplay-Kopie des Epic Shooters

Contra

  • Wenig Eigenständiges
  • Story kommt nicht in Gang
  • Zielerfassung zu ungenau

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 5 von 10
5/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 4 von 10
4/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
6

3 Kommentare

Torres619 So, 10.10.2010, 12:33 Uhr

das spiel natürlich :D

XBU Mastermind So, 10.10.2010, 11:35 Uhr

Torres619 schrieb:
scheisse hoch zwei²

Das Spiel, das Review oder das Kommentar :-#

Torres619 So, 10.10.2010, 01:06 Uhr

scheisse hoch zwei²