Review zu Project Gotham Racing 4

...sollte man anziehen, wenn man zu dieser herbstlichen Jahreszeit das Haus verlässt. Über die Kleidung braucht ihr euch bei Project Gotham Racing 4 zwar keine Gedanken machen, jedoch müsst ihr euch ab sofort individuell und vor allem schnell den sich ändernden Wetterverhältnissen anpassen. Das neue Wettersystem von PGR 4 sorgt optisch für eine einzigartige grafische Präsentation, jedoch solltet ihr vermeiden die Augen zu lange von der Piste abschweifen zu lassen, denn bereits vor der nächsten Kurve kann eine regennasse Fahrbahn für Aquaplaning und somit zu einer unsanften Berührung mit der Fahrbahnbegrenzung sorgen. Ob Platzregen, Nebel oder Schnee, ihr müsst euch mit allen Witterungsbedingungen auseinandersetzen und diese ändern sich nicht nur von Strecke zu Strecke, sondern durchaus auch mal während eines Rennens.

Das Wettersystem und die entsprechende grafisch Präsentation der einzelnen Effekte untermalen nur das nahezu perfekte Gesamtbild von Project Gotham Racing 4. Prinzipiell hat sich an der Optik zum Vorgängerteil nicht grundlegend etwas geändert, da sich dieser schon auf einem sehr hohen Niveau bewegte. PGR 4 wurde zwar hier und da noch ein wenig verfeinert, aber der bessere Gesamteindruck ist eindeutig auf die sich ändernden Wetterverhältnisse zurückzuführen, die in der Tat die jeweiligen Strecken in einem ganz anderen Licht präsentieren. Regen perlt von der Fahrzeugoberfläche ab, Nebel bricht realistisch das Licht ... all diese Dinge sind schon ein Hingucker. Apropos Strecken. Hier legt PGR 4 noch einmal nach und präsentiert uns neben den bekannten Städten wie Las Vegas, London, New York, Tokio und dem Nürbürgring nun zusätzlich auch Quebec, Macau, Shanghai, St. Petersburg und sogar einen fiktiven Michelin-Testkurs.

Was die musikalische und soundtechnische Untermalung von PGR 4 angeht, gibt es nichts zu meckern. Jedes Fahrzeug hat seinen ganz individuellen Motorensound und auch beim Wechseln von der Außenansicht auf Cockpit, Stoßstande etc. ändert sich das Motorengeräusch entsprechend der eingestellten Perspektive. Das Ganze wird selbstverständlich in Dolby Digital 5.1 präsentiert und somit habt ihr unproblematisch die Möglichkeit, herannahende Mitstreiter zu hören und könnt euch einen Rückspiegel eigentlich sparen.

Nichts für Tuning-Freaks

Die Steuerung eurer Boliden und auch der Motorräder ist bei PGR 4 erneut sehr arcadelastig und somit ist der aktuelle Teil der Project Gotham Serie einmal mehr an diejenigen von euch gerichtet, die sich nicht mit stundenlangem Finetuning der einzelnen Fahrzeuge beschäftigen möchten oder gar nach dem zweiten Bandenrempler das Vorderrad irgendwo auf der Strecke wiederfinden wollen. Lediglich habt ihr die Möglichkeit eine Standardlackierung zusammenzustellen, welche sich dann ganz einfach über die Farbauswahl auf jedem Fahrzeug anbringen lässt. Eine kleine individuelle Note, die euch optisch von euren Kontrahenten abhebt. Einsteigen, anschnallen und Gas geben heißt hier die Devise, denn Tuning-Möglichkeiten werdet ihr bei PGR 4 ebenso vergeblich suchen, wie ein realistisches Schadensmodell. Das einzige was eurem Boliden passieren kann, ist der ein oder andere Lackkratzer, eine gebrochene Scheibe oder ein abgefallener Außenspiegel. Zu jeder Zeit bleibt euer Gefährt aber zu 100% fahrtüchtig.