Ein Punkt der Simulationsfreunde stören könnte ist das begrenzte Schadensmodell. Kollisionen sind nur optischer Natur und führen lediglich zu Zeitverlust. Reifenverschleiß, Spritverbrauch oder Schäden an Aufhängung, Getriebe oder Differential haben es nicht ins Spiel geschafft. Damit wird auch Neulingen der Einstieg erleichtert. Neben den Zahlreichen Assistenten auch noch das Schadensmodell einstellbar zu gestalten hätte bestimmt gut getan. Auch die Möglichkeiten zur Anpassung halten sich in Grenzen. Hier bewegt sich das Spiel hauptsächlich im Bereich der technischen Möglichkeiten. So sind Upgrades beispielsweise an den Reifen, Bremsen, Einspritzung oder dem Gewicht möglich. Optisch ist außer der Farbe wenig zu machen.
Die Controller-Steuerung bietet gelungenes Feedback und Fahrgefühl, das aber eher Richtung Arcade tendiert und weniger hin zu Simulation. Dennoch können, dank der skalierbaren Assistenten, sowohl Arcade Spieler als Freunde der Simulation auf ihre Kosten kommen. Mit aktivierten Assistenten bietet Project Cars 3 eine solide Arcade-Steuerung, während am anderen Ende der Fahrhilfen ein Fahrgefühl im Simulationsbereich wartet. Hier ist entscheidend sacht mit Gas und Bremse umzugehen, um den Wagen unter Kontrolle zu halten. Hinzu kommt, dass jedes Fahrzeug seine Eigenarten mitbringt und sich gänzlich anders fährt. Hier ist für jeden Spielertyp etwas dabei.
Großer Fuhrpark
In dem großen Fuhrpark warten Fahrzeuge aus dem Bereich IndyCar, Formel E, Touring oder GT. Zu den Marken zählen zum Beispiel Mercedes-Benz, Ferrari, BMW, Porsche, Mitsubishi, Lamborghini oder Chevrolet, um nur einige zu nennen. Diese können über Credits erworben werden, setzen aber teilweise auch eine spezielle Fahrerstufe voraus.
Neben den bekannten Fahrzeugmarken haben es auch etliche bekannte Strecken ins Spiel geschafft. Dazu gehören zum Beispiel der Nürburgring, Silverstone oder Imola. Aber auch einige Eigenkreationen von Slightly Mad Studios laden zu spannenden Rennen auf den spaßigen Streckenlayouts ein. In Summe können wir uns auf 51 Strecken austoben, was so schnell nicht langweilig wird.
Neben der hohen Zugänglichkeit, der abwechslungsreichen Karriere und dem großen Fuhrpark kann Project Cars 3 bei der Grafik leider nicht punkten. Fehlende Details bei den Fahrzeugen lassen sie teils wie Plastikspielzeug wirken. Die schwachen Lichteffekte, speziell bei Regen, lassen die Fahrzeuge schwebend wirken. Dazu kommt die Gischt, die aus groben Pixeln besteht. Wir fühlten uns in der Zeit zurückversetzt, als solche eine Präsentation noch Stand der Dinge war. Im Jahr 2020 gewinnt man damit keine Fans
Fazit
Project Cars 3 möchte sehr zugänglich sein und Neulinge, Arcade Fans sowie Simulationspieler für sich gewinnen. Mit den Zahlreichen skalierbaren Assistenten gelingt das sehr gut, einzig das begrenzte Schadensmodell, das rein optisch ist, dürfte einigen Simulations-Fans nicht gefallen. Die Karriere hingegen dürfte, mit den unterschiedlichen Ligen und zahlreichen Events alle Spieler ansprechen. Erfüllbare Miniziele ersetzen den Zwang zum Siegen und mit einer Fülle an Erfahrungspunkten ist Project Cars 3 sehr motivierend.
Der große Fuhrpark und die 51 Strecken, die aus realen wie auch fiktiven Layouts bestehen, bieten viel Abwechslung. Leider ist das Spiel bei der Grafik nicht in der jetzigen Zeit angekommen. Die Fahrzeuge wirken wie Plastikspielzeug und bei Regen sehen wir auf grobe Pixel, die die Gischt darstellen sollen.
Wenn wir über die Schwächen hinwegsehen, bietet Slightly Mad Studios mit Project Cars 3 aber ein solides Rennspiel sowohl für Arcade als auch Simulationspieler, mit dem alle viel Spaß haben können.
Bewertung
Pro
- Abwechslungsreicher, motivierender Karrieremodus
- Gelungene Steuerung
- Großer Fuhrpark
- Abwechslungsreiche reale und Fiktive Strecken
Contra
- Grafisch nicht auf der Höge der Zeit
- Rein optisches Schadensmodell
- Fehlender Verschleiß bei Reifen oder am Fahrzeug
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