
Technisch schwach
Auch wenn es ein ,,Familien-Spiel" ist, so sollte doch ein wenig auf Grafik und Sound geachtet werden. Denn die Kinder von heutzutage geben sich auch nicht mehr mit allem zufrieden, was man ihnen auftischt. Denn grafisch gesehen ist das Spiel deutlich hinter dem Kinofilm anzusiedeln, welcher mit brillanten 3D Grafiken glänzen kann. Die Umgebung im Spiel ist trist und eintönig. Jedes Haus und jedes Auto sehen irgendwie gleich aus und sonst wirkt alles zudem noch relativ leer. Dies erkennt man bereits an den Screenshots; es fehlt einfach an Details.
So ist das Gras kein Gras, sondern eine Fläche mit einer Textur, und Licht- oder Wettereffekte sucht man ebenfalls vergebens. Hinzu kommt, dass wir noch manchmal schlimmes Kantenflimmern haben, welches die Bäume etwas komisch aussehen lässt. Das einzige, was man positiv hervorheben kann, ist das Charakterdesign. Die Personen im Spiel sehen relativ gut aus und sind auch gut animiert worden. So sehen dann die Zwischensequenzen auch ganz ansehnlich aus und die Kinder werden sich dann vielleicht doch nicht so schnell beschweren.
Doch auch der Sound ist nichts Hervorragendes. Die Musik hält sich meist dezent im Hintergrund, wobei man eigentlich auch ganz auf das Gedudel verzichten könnte. Atmosphäre fehlt auch in jeglichen Spielsituationen: Das was der Grafik an Details fehlt und man als ,,Leerheit" bezeichnen kann, ist beim Sound die ,,Lautlosigkeit". Das Spiel begrenzt sich auch bei den Umgebungsgeräuschen auf das Mindeste und es will einfach kein gutes Spielgefühl aufkommen. Sogar die Synchronisation ist nicht sonderlich gelungen, vom Lippensynchronismus mal ganz abgesehen. Die Sprecher sind zwar gut gewählt, doch wirken die Texte meist doch recht belanglos dahin gesprochen.
Das war's dann auch schon.
Punkt. Schluss. Jedenfalls bietet das Spiel nach dem sehr kurzen Einzelspieler recht wenig. Sicherlich hat man, wie immer bei solchen Kinder-Spielen und Film-Versoftungen, ordentlich Sammelobjekte in die leere Welt gestopft, die es zu finden gilt. Dass dies weder spannend noch unterhaltsam ist, versteht sich von selbst. Besonders, wenn die ,,versteckten" Objekte einfach auf der Straße rumliegen und nicht sonderlich versteckt sind. Es gibt insgesamt knappe 40 Missionen in der Story zu spielen, welche nicht mal 6 Stunden Spielumfang erreichen. Denn auch das Sammeln der Comics, Freischalten von gewissen Kinofilm-Szene oder Bestreiten von verschiedenen Missionen auf einem höheren Schwierigkeitsgrad lockern das Spiel nicht sonderlich auf und haben ihren Weg wohl eher pro forma ins Spiel gefunden.
Es stimmt zwar, wir haben einen Multiplayer. Aber ,,Multi" dürfte man das wohl kaum nennen, da sich der Mehrspielermodus auf zwei Spieler lokal begrenzt. Über Xbox Live bietet man, entgegen dem Logo auf dem Cover des Spiels, NICHTS. Ja doch, ,,Freunde" und ,,Erfolge", aber gut, das lasse ich nicht als Xbox Live Funktion gelten (siehe dazu auch noch diesen Blogbeitrag). So oder so wäre der Xbox Live Modus sicherlich nicht viel genutzt worden, da die kleinen Rennspiele nicht begeistern sondern eher langweilen.
So muss man sich dann fragen: Gehöre ich zum Zielpublikum des Spiels? Planet 51 ist an Kinder gerichtet, und ausschließlich an solche. Der Film besitzt zwar ein paar Anspielungen auf die amerikanische Gesellschaft und Politik, die Kinder sicherlich nicht verstehen, der Handlungsstrang des Spiels ist aber für jeden Spieler über 6 Jahren zu verstehen. Als Erwachsener kann man mit dem viel zu simplen und billig produzierten Spiel einfach nichts anfangen. Kinder, welche den Film gesehen haben, können das Spiel allerdings mögen.
Fazit
So ist es einfach mit Animationsfilm-Versoftungen: Sie taugen nichts. Jedenfalls nicht viel. Als erwachsener Spieler versucht man vergeblich, dem Spiel etwas Gutes abzugewinnen, als Kind kann man sich eventuell an der netten Story und dem geradlinigem Gameplay erfreuen.
Da aber sowohl Grafik und Sound, als auch das Gameplay an sich nicht sonderlich überzeugen können, fehlt es dem Spiel aber schlussendlich an der richtigen Atmosphäre und wirkt einfach nur billig. Auch Kindern muss man solch simple und banale Spiele nicht zumuten und man greift besser zu Alternativen. Andere Film-Versoftungen wie Triff die Robinsons in diesem Genre haben gezeigt, dass es besser geht.
Wer also nicht unbedingt ein Riesenfan vom Film ist, und auch kein Kind hat, was sich an dem Spiel erfreuen würde, sollte die Finger von Planet 51 lassen. Man riskiert, es sonst im Regal verstauben zu lassen.
Bewertung
Pro
- Story passend zum Film
- Nettes Charakterdesign
Contra
- Grafik & Sound schwach
- Missionen sehr geradlinig
- Langweiliges Gameplay
0 Kommentare