
Im Vorfeld zur Demo gab es heftige Diskussionen über die Steuerung. Zugegeben sie ist neu, aber nicht alles Neue muß gleichzeitig schlecht sein. Durch dieses neue Konzept sind ganz andere Möglichkeiten für den Spieler zugänglich. Das Spiel startet und als erstes sollte man die Kameraeinstellung umstellen, wie man sie aus den Shootern kennt. Ist dies vollbracht, kann es losgehen. Ihr lauft und bewegt die Figur mit dem linken Stick und bewegt die Kamera mit dem rechten. Das Schwert wird mit A geschwungen und die Fäuste liegen auf X. Neu ist: Die Pistole wir direkt mit RB gezogen und abgefeuert. Zielen braucht ihr nicht. Ihr trefft, sofern ihr in Richtung des Feindes eure Waffe zieht. Genial gemacht und herrlich unkompliziert. Sämtlich Aktionen, wie z. B Kisten oder Türen öffnen liegen auf LB. Auch neu, aber leicht zu händeln.
Beim Kampfsystem liegt echte Spielekunst vor. Wir erinnern uns an Eragon_ Nach etwa einer halben Stunde taten einem die Hände richtig weh, auch das Ausweichen und die Kombos waren potenzielle Fingerkiller. Bei Jack verhält sich das wesentlich einfacher. Ihr braucht lediglich A und X. Ihr schwingt den Säbel und schlagt dabei zu, ganz easy. Jetzt kommt aber in meinen Augen das genialste, was ich bisher in einer Hack & Slay Auseinandersetzung gesehen habe. Ihr seid des öfteren mit meheren Gegner zu Gange, dabei könnt ihr aber nicht auf alle ein Auge haben. Wenn ein Gegner im Angriff ist, dann erscheint an seinen Füßen ein roter Ring. Jetzt habt ihr die Chance seinen Angriff zu kontern. Drückt einfach A und den Stick in seine Richtung und Jack wird einen genialen Kontermove starten. Super einfach gemacht und sensationell in Szene gesetzt. Auch der Zeitraum des Reagierens ist gut getimt und man kommt in 80% der Fälle damit durch.
Die Bosskämpfen sind auch super in Szene gesetzt und lassen sich sehr gut spielen. Das Kampfsystem wechselt jetzt wieder, wie man es aus der Demo bereits kennt. Der Gegner hat drei Kreise hinter sich: Einen oben, einen in der Mitte und einen unten. Jeder dieser Kreise steht für Angriff. Oben, Mitte und unten. Greift der Gegner mit einem hohen Hieb an, dann blinkt der obere Kreis und ihr wißt, wir ihr darauf zu reagieren habt. Macht ohne Ende Spaß und wirkt nie hektsich, wie man es aus vielen Bossfights kennt. Wenn ihr dann den Fight zu euren Gunsten entschieden habt, dann kommt wieder ein filmreifer Abgang des Unterlegenen. Spielerherz was willst du mehr?
Karibisches Grafikflair
Bis jetzt hat sich unser Piratentrio gut geschlagen, aber wie sieht es mit der Grafik aus? Kurz gesagt: Ganz einfache spitze! Die Grafik ist sehr gut gelungen und zieht den Spieler ins seinen Bann. Sämtliche bekannten Figuren der Filme sind orginalgetreu programmiert und sehen fantastisch aus. Jack ist dabei natürlich die Nummer eins an der Grafikfront. Auch die Schauplätze des Geschehens sind aller erste Sahne.
Ein Beispiel: Ihr lungert in einer Höhle herum und seht in der Ferne ein Lichtschein. Ihr lauft darauf zu, in der Hoffnung, den Höhlenausgang gefunden zu haben. Bevor ihr jetzt aber nach draußen geht, genießt mal was jetzt kommt, wenn ihr das Helle betretet. Ihr werdet regelrecht geblendet, wenn ihr noch halb in der Höhle verweilt und langsam nach draußen kommt und sich der Schauplatz in seiner wahren Grafikpracht auftut. Herrlich gemacht und absolut packend. Egal ob ihr auf hoher See seid und mit den Schergen von Davie Jones kämpft oder ob ihr in der Abenddämmerung unterwegs seid, um Will zu finden, alles auf ganz hohem Niveau. Auch die Schauplätze sind mit sehr viel Liebe gestaltet. In den Städten kann man das Leben und Treiben der Bewohner beobachten und teilweise mit ihnen interagieren. Nichts wirkt lieblos oder lustlos gestaltet. Selbst das torklelige Verhalten unseres lieben Jacks hat den Weg ins Spiel gefunden. Meine Grafikfazit: Ganz großes Kino.
Jetzt gibt es was auf die Ohren
Was kann jetzt noch schiefgehen? Eigentlich gar nichts. Dem ist auch so, auch wenn der Sound im Gegensatz zur Grafik etwas hinter her hinkt. Es mangelt dem Sound bestimt nicht an Vielfalt, viel mehr fehlt es an Dynamik und Volumen. Die Soundkulisse kommt klar, aber nicht überzeugend rüber. Schade eigentlich. Explosionen klingen nicht echt genug und es kommt somit keine Dramatik auf. Alles ein bißchen wie auf einer alten Stereoanlage ohne Bass und Raumklang. Jetzt kommt noch etwas, was ich nicht nachvollziehen kann. Warum ist alles im Orginalen Stil gehalten und die Synchronstimmen sind nicht orginal? Das bleibt mir ein Rätsel, schade, dass das nicht möglich war. Das wäre das Pünktchen auf dem I gewesen und hätte die Atmosphäre perfekt gemacht. Zum Glück hat die Orginalmusik ihren Platz im Spiel einnehmen dürfen und wertet damit meine angesprochenen Mängel wieder etwas auf.
Fazit
Mit Fluch der Karibik steht die bis jetzt beste Filmumsetzung der letzten Jahre im Regal. Hier paßt einfach alles: Story, Gameplay, Grafik und Dauerspaß.
Leider schwächelt der Sound ein wenig, aber der Rest ist alle erste Sahne und überzeugt in allen Punkten. Selten gab es ein Spiel, das den Spieler so fesselt.
Oft sind Filmumsetzungen schlecht, aber unser Pirat zeigt allen, wo es lang geht. Für mich ein Toptitel, der in jede Spielesammlung gehört, wenn man auf Adventure steht. Aber auch Liebhaber anderer Genre sollten unbedingt mal reinschnuppern, denn es lohnt sich.
XBoxUser Special Award für ein tolles Gameplay!
Bewertung

