Review zu Payday 2: Crimewave Edition

Der Offline-Modus

Dieser Modus kann ganz entspannt ignoriert werden. Wieso das? Ganz einfach: Die KI ist so saudämlich, dass ihr häufig schon an einfachen Zielen scheitert. Die Missionen sind nämlich zeitlich begrenzt und ihr habt daher keine Möglichkeit, fehlende Team-Intelligenz auszugleichen.

Beispiel gefällig? In einer Mission befindet ihr euch in der Nähe eines Vans. Nachdem ihr diesen geknackt habt, müsst ihr so viel Beute wie möglich mitgehen lassen, ansonsten gilt der Auftrag als fehlgeschlagen. Dummerweise kümmert sich die doofe Mitstreiter-KI überhaupt nicht darum, die Geldsäcke zur Seite zu schaffen. Sodass ihr als Einziger die Beute hin- und herwuchten müsst. Also Bauarbeiterprinzip: Zwei schauen zu, geben dumme Tipps und einer erledigt die Arbeit. Der Solomodus berücksichtigt dieses "Feature" aber nicht und ihr steht vor einer gescheiterten Mission. Das ist nicht ganz so schick und auch unnötig.

Es wäre ja durchaus von Entwicklerseite kein Problem gewesen, den Offline-Modus diesbezüglich zu optimieren. Mehr Zeit oder eine KI zu entwickeln, die tatsächlich hilfreich ist. Aber wir reden ja nur von einer Neuauflage eines bereits bekannten Spiels? Warum auch zusätzliche Arbeit investieren?

Der Online-Modus im Offline-Modus

Bitte was? Ja, ihr habt richtig gelesen. Es gibt einen Online-Modus, aber dieser hat so das ein oder andere Offline-Problem. Fangen wir doch mal mit dem User-Interface an. Ihr könnt entweder im Safehouse ein kleines Tutorial spielen und dann in das sogenannte Crime-Net gehen, um dort Aufträge auszuwählen oder ihr macht das sofort vom Hauptmenü aus. Soweit alles in Ordnung.

Der Kritik beginnt aber, sobald man etwas wartet, bis sich die Übersichtskarte aufgebaut hat. Hier sei nochmal erwähnt, das Übersicht hier sehr relativ ist. Vor lauter Blinki-Blinki hat man Mühe, sich durch den ganzen dicht gequetschten Missionswust zu orientieren. Liebe Entwickler, was haltet ihr davon, die Missionen gut lesbar untereinander gruppiert anzuordnen, anstatt alles auf einmal und dicht gequetscht?

Wenn es denn wenigstens funktionieren würde. Tut es aber eher schlecht als recht. Bei einem Refresh nach neuen möglichen Hosts hängt sich das ganze Spiel auf, friert also vollständig ein und man kann mehrere Sekunden gar nichts mehr machen. Danach geht es wieder und man kann, wenn man schnell genug ist, einen Auftrag auswählen.

Ist diese Hürde genommen, folgt auch schon die nächste. Während einem eine Art Tonband vorgespielt und die Mission beschrieben wird, hängt im Übrigen häufig auch die Detailansicht der Mission. Klickt man danach auf "annehmen", wird entweder ein anderer Host kontaktiert, oder man selbst wird als Host ausgewählt. Und jetzt wird es kritisch.

Bei 8/10 Versuchen hat es überhaupt nicht geklappt und wir flogen komplett aus der Mission heraus. Nun befanden wir uns erneut im Auftragsscreen. An einem frühen Nachmittag gelang dann tatsächlich mal die Auswahl aber leider gab es keine Spieler zu dem Zeitpunkt. Womöglich besteht hier ein Zusammenhang?!

Gelang es uns mal, eine Mission zu spielen, so verlief diese allerdings gut. Man konnte sich im Teamchat sofort absprechen und wie von der guten alten Xbox 360-Version gewohnt, den Auftrag spielen. Das scheint aber Moment auch eine Woche nach dem Release immer noch Zufall zu sein. Das Internet zeigt, dass es sich bei uns um keinen Einzelfall handelt. Dies ist für eine Release-Version ein absolutes Unding! Es kann schließlich nicht sein, dass man sich als Spieler ein Spiel kauft, welches einfach mal nur auf gut Glück funktioniert.

Das Aussehen der nächsten Generation

Gut, man spricht ja mittlerweile nur noch von CurrentGen oder auch der NowGen, wenn man aktuelle Konsolen meint. Aber von der Xbox 360 aus gesehen, ist das neue Spiel Payday 2 Crimewave Edition ein Generationensprung. Da sollte man eigentlich doch eine deutliche Verbesserung erwarten. Oder?

Nun, erwarten kann man diese vielleicht, aber vorfinden wird man diese hier in dem Spiel kaum. Die Texturen sind niedrig aufgelöst, Figuren sehen immer noch aus, als hätte man sie einer Polygondiät unterzogen und die Steuerung ist nach wie vor schwammig. Naja, es läuft ja zumindest auf 60 fps... oder? Kurze Antwort. Nö. Wenn überhaupt, schafft das Spiel in der Spitze mal 30 fps, kraxselt aber auch gerne darunter herum. Warum das ausgerechnet bei einem so reduzierten Shooter der Fall ist, entzieht sich meinem persönlichen Verständnis. Oder noch ein wenig deutlicher: Es gab auf der Xbox 360 bereits eine Vielzahl besser aussehender Shooter, als es dieser auf der Xbox One vermag. Wir erinnern uns, die Xbox 360-Hardware erschien vor 10 Jahren.