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Mit No Mans Sky Next haben die Entwickler von Hello Games das Weltraumerkundungsspiel endlich auch auf die Xbox portiert. Es werden massig Neuerungen wie deutlich verbesserte Grafik, mehr Möglichkeiten und Multiplayer-Features versprochen. Wir haben uns den Raumanzug übergestülpt und testen für euch, ob sich der Kauf inzwischen lohnt.

Der Werdegang von No Mans Sky

No Mans Sky hat einen schwierigen Werdegang hinter sich. In 2015 wurde No Mans Sky als der Top Titel überhaupt für die PS4 und PC angekündigt. Versprochen wurden damals unendliche Welten, tolle Optik und auch der Multiplayer-Modus. Fast Forward zum Release am 10. August 2016.

Als der Titel damals erschien, war die Enttäuschung der Spieler groß. Die Gründe dafür waren vielfältig. Es fehlte der komplette Multiplayer, die Welten sahen dröge aus und man hatte nach ca. 30-40 Spielstunden nur noch die ständige Wiederholung, um nach den immer gleichen Ressourcen zu farmen. Es trat erst Langeweile und dann bei vielen Frust auf. Doch mit dem großen Update NEXT wollten die Entwickler vieles besser machen.

Was hat sich inzwischen getan?

Bei dem jetzigen Release ist es deutlich besser gelaufen. Das Spiel wurde nicht mehr overhyped und man erhält jetzt tatsächlich das was vorher kommuniziert wurde. Die wesentlichen Änderungen sind hierbei der Multiplayer-Modus, der einem erlaubt mit Freunden auf die Pirsch zu gehen,das Feature sich eine komplett eigene Flotte zu bauen, Frachter anzugreifen und komplett überarbeitete Algorithmen für verbesserte grafische Darstellung.

Im Folgenden gehen wir darauf ein wie sich das Ganze auf das Gameplay auswirkt.

Harte Landung

Wer den Titel schon gespielt hat, kann diesen Abschnitt überspringen. Wir befinden uns auf einem unbekannten Planeten, der uns auch noch sehr unfreundlich empfängt. Es ist auf gut Deutsch arschkalt. Unser Visier fängt an zu gefrieren und das Modul gegen Umweltgefahren arbeitet auf vollen Touren, um uns vor dem sicheren Frosttod zu bewahren.

So, wir sind draußen und das eigene Raumschiff steht neben uns. Leider ist es kaputt und wir haben die undankbare Aufgabe es zu reparieren. Wo muss ich lang? Keine Info. Weil kaum HUD vorhanden. Wir erkunden munter und rutschen irgendwo den Hang hinunter. Leider schaffen wir es nicht rechtzeitig das Gefahrenmodul wieder aufzuladen. Tja, doof gelaufen. Game Over?

Zum Glück gab es vorher einen Save Point. Allerdings verlieren wir das komplette bis dahin gesammelte Inventar. Geht man aber zu seinem "Grab" zurück, also dem Ort des Todes, erhält man seine wertvollen Ressourcen zurück. Puh! Doch wie komme ich nochmal zum Schiff zurück? Zunächst lässt einen das Spiel dabei herzlich im Stich. Später erfährt man dann wie man die Peilung zu seinem Schiff jederzeit wiederfinden kann. Ein Tipp: Man etwas dafür bauen!

Das Spiel geht also mit Anfängern relativ hart ins Gericht, aber man kann sich die nötigen Grundlagen erarbeiten. Zumindest bis die erste Quest-Reihe beginnt. Die sagt einem schon was man als nächstes zu konstruieren hat und welche Ressourcen man dafür braucht.

Wer mal eben schnell reinhopsen will, wird sich allerdings bei dem Titel wundern. Man sollte einige Stunden kalkulieren, um sich in No Mans Sky zurecht zu finden. Es warten gerade am Anfang spannende Aufgaben auf den Spieler.

Die Schönheit der Welten

In diesem Punkt hat sich wirklich massiv etwas getan. Vorher sahen die Welten noch recht karg und auch dröge aus. Inzwischen hat man gerade auf der aktuellen Konsolengeneration mit der Xbox One X ein viel detaillierteres Landschaftsbild, warme Farben und interessantere Biome. Die Welten sind nicht nur optisch unterschiedlich, sondern bieten auch unterschiedliche Herausforderungen. Während die eine eher drastische Temperaturen bietet, ist die nächste eventuell toxisch oder man hat eine Welt bei der man entspannt rumlaufen kann.

Doch es gibt überall anscheinend die seltsamen Roboter-Wächter. Die mögen es meist gar nicht, wenn man anfängt, Steine und Bäume abzubauen. Läuft man dann nicht schnell genug weg, gibt es Saures. Obendrein sind immer wieder Kammern und Höhlen zu erforschen und letztlich erhält man nach einer Weile auch ein Werkzeug, dass einem ermöglicht in die Erde zu graben. Das ist nicht nur wichtig, um wichtige Erze wie Kupfer oder andere Metalle zu fördern. Es gibt immer wieder durch andere Raumfahrer hinterlassene Blaupausen, die sich in verschütteten Raumkapseln befinden. Buddelt man diese frei, winkt eine Belohnung. Die Blaupausen wiederum sind wichtig, um neue Werkzeuge, Waffen etc. herzustellen.

Vom Handel und anderen Möglichkeiten

Man wird entlang der Hauptquest an die wesentlichen Stellen geführt und man lernt auch wie man Handel mit anderen Spezies zu betreiben hat. Auch hier gilt der klassische Ansatz: Waren günstig an einer Stelle besorgen / kaufen und sie an einem anderen Ort zu möglichst hohen Preisen verkaufen. Je höher der Preis desto besser. Beispielsweise lässt sich Kupfer fördern und entweder direkt auf dem Planeten bei einem Handelsposten oder auch im Weltall auf einer Raumstation verkaufen. Somit schafft man die Grundlage, um sich den am Anfang recht teuren Hyperdrive zu leisten.

Neben dem Handel gilt es natürlich herauszufinden, was es mit dem mysteriösen Signal auf sich hat, das man durch die Hauptquest emfangen konnte. Dabei lernt man auch schnell die Korvax kennen. Eine von vielen Weltraumspezies. Die haben wiederum eine eigene Sprache, die man erst Stück für Stück durch Funde auf den Welten oder auch gegen Bezahlung erlernen kann. Je mehr man über eine Rasse lernt, umso bessere Verhandlungen kann man führen.

Es gibt darüber hinaus auch Missionen, die einem Geld oder andere Vergütungen beschaffen können. Hierzu braucht man wiederum ein besseres Raumschiff, dass man sich allerdings erst mühsam verdienen muss. Die ersten 30-40 Spielstunden kommt also keine Langeweile auf.

Kernprobleme weiterhin vorhanden

Das Problem beginnt jedoch in der Langzeitmotivation. Man merkt nach der Einspiel-Zeit, dass man im Grunde mehr oder weniger immer das Gleiche auf anderen Planeten und in anderen Galaxien macht. Eine automatische Ressourcenförderung gibt es noch nicht. Somit wird diese Aufgabe nach einer Weile zu einer Art Arbeit. Zudem ist es auf dem Planeten immer noch recht leer. Zwar findet man die ein oder andere Behausung aber zu selten intelligentes Leben mit dem man interagieren könnte. Und so fragt man sich hin und wieder: Was tue ich hier eigentlich und wofür?

Der Multiplayer ist noch Buggy

Man kann bis zu viert durch die Gegend laufen und andere Raumschiffe überfallen. Allerdings funktioniert das noch nicht immer sauber. An einer Stelle sind wir im Weltraum durch das Raumschiff gefallen und genau diese Aktion hat einen automatischen Savepoint getriggert. Zeitgleich haben wir das gesamte Inventar verloren, was sich im All auch nicht wiederbeschaffen lässt. Zum Glück hatten wir einen manuell getriggerten Savepoint. Allerdings lag dieser 2 Stunden zurück...

Wenn der Multiplayer ansonsten funktioniert, ist das gemeinsame Spielen okay. Aber nicht glorreich. Man spielt so nebenher. Der andere ist zwar da, man kann miteinander quatschen aber ansonsten ist jeder für sich. Hier könnte man eindeutig noch nachbessern, um mehr Anreize zu schaffen, gemeinsam zu spielen.

Fazit

Es hat sich Einiges getan seit dem Erst-Release in 2016. Dabei wurde vor allem optisch viel unternommen, um das Look and Feel des Spiels zu verbessern. Es gibt inzwischen auch einen Multiplayer, der allerdings noch nicht ganz fehlerfrei funktioniert.

Eigentlich kann man das Spiel als eine Art Minecraft für Weltraumfahrer bezeichnen. Man muss ebenfalls ohne Ende Ressourcen farmen und kann sich damit Dinge erschaffen. Allerdings hat man nicht den Kreativitätsfaktor, da man nicht jede beliebige Struktur nachbauen kann. Dafür gibt es aber endlos viele Welten zu erforschen.

Der Survival-Aspekt macht gerade am Anfang des Spiels Spaß. Hat man erst mal sein Raumschiff repariert, geht es ab in den unendlichen Weltraum. Dieser bietet die ersten 40 Spielstunden auch viel zu erkunden. Danach hat man allerdings mit hoher Repetition zu kämpfen. Man hat mehr oder weniger immer die gleichen Tätigkeiten. Wen das für den Preis nicht stört, kann beherzt zugreifen.


Bewertung

Pro

  • Verbesserte Optik
  • Interessanter Survival-Aspekt
  • Viel zu erkunden
  • Multiplayer endlich verfügbar

Contra

  • Kaum Story
  • Steile Lernkuve
  • Hohe Repetition der Aufgaben
  • Planeten fühlen sich immer noch recht leer an

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 6 von 10
6/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
Gameplay 7 von 10
7/10
7

3 Kommentare

Liutasil Mo, 06.08.2018, 12:00 Uhr

Fl4m3rX schrieb:
Soll das nicht so sein? Mehr Authentizität geht doch nicht. :>

Ja irgendwie schon, nur dann eben im Raumschiff gestartet. Durch den Frachter fallen und dann hops gehen war eher uncool. Aber zum Glück konnte ich meine Brocken wieder aufsammeln. Tja es gibt auch Gräber im All scheinbar. 😂

Fl4m3rX Mo, 06.08.2018, 09:22 Uhr

Liutasil schrieb:
[...]und zack war ich im endlosen Weltraum. :D

Soll das nicht so sein? Mehr Authentizität geht doch nicht. :>

Liutasil Sa, 04.08.2018, 18:24 Uhr

Ich kann das zu 100 % genau so bestätigen. Wobei ich noch recht viel Spaß habe. Liegt aber auch hauptsächlich daran das ich mit 2 meiner besten Buddys spiele.

Und das mit dem ina bodenlose Fallen ist mir auch schon passiert. Ich habe eine Mission auf einem Frachter angenommen, diese bestätigt und zack war ich im endlosen Weltraum. :D