Review zu Ninety-Nine Nights II

Wer N3 II zum ersten Mal in seine heißgeliebte Xbox 360 einlegt und sich schon auf eine epische Grafik freut, welche das gesamte Potential der Konsole ausnutzt, wird leider enttäuscht. Die Grafik in N3 II erinnert an einen PS2-Titel oder an ein altes Xbox-Spiel - von High Definition und stechend scharfer Grafik gibt es in N3 II leider keine Spur. Die Texturen wirken lieb- und leblos und lassen uns das Blut in den Adern gefrieren. Gegenstände wirken kantig und verwaschen und die Animationen von Gegnern und Mitstreitern wirken nicht einmal ansatzweise real und glaubhaft. Nur die Zwischensequenzen erinnern uns daran, dass es sich hier um einen Xbox 360 Titel handelt und beeindrucken uns mit schönen Videos und imposanten Explosionen.

Der wahrscheinlich einzige Vorteil der vollkommen in die Jahre gekommenen Grafik ist, dass trotz mehrerer hundert Gegner das Bild nie ruckelte während unseren Tests. - Gut, die Gegner waren ja auch nie lange im Bild, also zumindest nicht in einem Stück. Die Endgegner wirken sehr imposant und zeigen uns, dass man sich bei N3 II ansatzweise doch ein wenig Mühe gegeben hat. Zwar kann dies das nicht zeitgemäße Gesamtpaket kaum aufwerten, aber besser als gar nichts.

Leider knüpft N3 II Sound-technisch an die grafisch eher mäßige Präsentation an. Die Synchronisation hinkt immer wenige Augenblicke hinterher - trotz englischer Sprachausgabe. Die Musik wirkt auf Dauer leider sehr eintönig und nervig. Das ist besonders schade, denn grade bei diesen episch großen Schlachten hätte eine gute musikalische Untermalung alles noch ein wenig imposanter wirken lassen. Schade, dass man hier ein solches Potential verschwendet.

Gemeinsam einsam

N3 II verfügt zwar über einen Multiplayer, dieser ist allerdings kaum einer Erwähnung wert. Während eines Gefechts kann ein weiterer Kämpfer dem Spiel beitreten und ihr könnt den Kampf gemeinsam austragen. Einziger wirklich großer Nachteil daran ist, dass sich weder die Anzahl an Gegner noch der Schwierigkeitsgrad erhöht. So verliert das Spiel aufgrund der fehlenden Schwierigkeit vollkommen seinen Reiz. Natürlich ist die Anzahl der Gegner auch für 2 Spieler noch relativ hoch, aber ein wenig mehr könnten es für zwei menschliche Spieler schon sein, denn so sind die Kämpfe viel zu schnell ausgetragen. Schade, dass man sich hier für einen Multiplayer kein anderes Konzept ausgedacht oder vielleicht den ein oder anderen Modus integriert hat. Eine Art Survival Modus wäre zum Beispiel eine recht angenehme Sache und könnte zu zweit Spaß machen.

Knackig und genau richtig

Die Steuerung in N3 II ist knackig und präzise und genau so, wie es sein soll bei einem schnellen Hack & Slay-Spiel. Bewegungen und Richtungswechsel werden von eurem Charakter sehr schnell und genau umgesetzt. Zugegeben realistisch ist das zwar nicht, aber alleine gegen eine mehrere Tausend Mann Armee antreten ist auch nicht grade realitätsnah. Ansonsten ist die restliche Steuerung denkbar simpel gehalten passend zum Spielprinzip von N3 II, so stellen die Tasten B, X und Y Angriffe in verschiedenen Stärken und Geschwindigkeiten und der rechte Bumper aktiviert spezielle Angriffe, sobald sich eure Mana-Leiste aufgefüllt hat. Keep it Easy und Simpel ist manchmal der beste Weg, um dem Spieler ein einfaches und ungetrübtes Spielvergnügen zu bereiten.