Review zu NHL 13

Seht mal: Ich kann Rückwärts fahren!

Auch neu im Angebot ist die Möglichkeit, mit eurem Spieler rückwärts zu fahren. Das ist gerade dann praktisch, wenn ihr euren Angriff auf Grund einer Abseitsstellung unterbrechen müsst. So spielt ihr den Puck einfach zurück zum Verteidiger, dieser fährt bei gedrücktem linken Trigger rückwärts und kann ohne eine zeitraubende Drehung einen präzisen Pass in die Spitze spielen, um erneut anzugreifen. Das neue True Performance Skating sorgt dafür, dass sich das Spielgeschehen insgesamt deutlich dynamischer anfühlt, auch wenn sie noch nicht frei von Fehlern ist. Ab und zu fallen gecheckte Spieler unnatürlich, oder bleiben kurz vor dem Boden in der Luft hängen, um in dieser Stellung ein paar Sekunden seltsam zuckend zu verharren.

Gestatten ich bin Dr. Jekyll ... oder doch Mr. Hyde?

Eine weitere Neuerung, die schon sehr früh im Spielverlauf auffällt, das Schießen von Toren ist deutlich schwerer geworden. Gerade die schön herausgespielten One Timer wollen nur noch sehr selten Ihren Weg in das gegnerische Tor finden. Starke Torhüter wie z.B. Jonathan Quick von den LA Kings bringen einen hin und wieder zur Verzweiflung. Seit dieser Saison haben die Torhüter und auch alle anderen Spieler eine neue KI. Das als Hockey I.Q. bezeichnete KI-System sorgt dafür, dass alle Spieler auf dem Eis nicht mehr nur ihre direkte Umgebung wahrnehmen, sondern jeden auf dem Eis befindlichen Spieler und auf Basis dieses Wissens ihre Entscheidungen treffen.

Wie schon erwähnt, fällt das gerade bei den Goalies auf. So weiß fortan jeder, dass neben dem puckführenden Angreifer z.B. auch noch ein weiterer Gegner angestürmt kommt und in den Slot fährt, von wo aus er wahrscheinlich einen One Timer versuchen wird. Sobald der Puck also in Richtung des freien Spielers geht, richtet sich der Goalie passend aus. Hat dieser nun einen entsprechend hohen Fähigkeitslevel so wird er diese Situation sehr wahrscheinlich entschärfen. Das tun die Jungs zwischen den Pfosten wirklich häufig und das mit teilweise waghalsigen Paraden, was das folgende umso unverständlicher macht. Es kommt nämlich immer mal wieder vor, dass Torhüter totale Blackouts haben. So kam es in der Testphase mehrfach vor, dass Goalies die lange Ecke im 1 gegen 1 völlig vernachlässigten und das sie mit freier Sicht auf einen kullernden Puck, diesen durch die Schoner gleiten ließen. Ein weiteres Mittel gegen das sich die neue KI recht anfällig zeigte waren Schlagschüssen von der blauen Linie, einen guten Schützen vorausgesetzt.

Insgesamt machte aber auch das neue KI System eine guten bis sehr guten Eindruck, so ist es in NHL 13 nicht mehr so leicht die neutrale Zone zu durchqueren, Anspielstationen in der Angriffszone zu finden , oder die Passwege im eigenen Drittel zuzustellen. All das  ist auf den höheren Schwierigkeitsgraden eine echte Herausforderung.

Modi Vielfalt wie eh und je!

Beim Umfang gibt sich NHL auch in der neuesten Auflage keine Blöße. Zu den bekannten und beliebten "Be A Pro", "Be A Legend" und "Be A GM" Modi gesellen sich die bekannten Online-Pendants, sowie der Ultimate Team Modus. Während man im HUT-Modus seinem Team nun eine Kapitän und einen Co-Kapitän zuweisen und zu Gunsten der Reihenchemie das Ursprungsteam eines Spielers mit einer Trainingskarte ändern kann, sucht man die weitere Neuerungen in diesen Modi vergebens. 

Dafür spendiert EA Sports mit "NHL Moments Live" und "GM Connected" zwei ganz neue Modi. Beim Ersten handelt es sich um einen Herausforderung Modus, in dem es gilt, Situationen der älteren und jüngeren NHL Geschichte nach zu spielen bzw. zu verhindern. Die aktuelleren Szenarien kommen mit einem netten Video Einspieler daher, der die Situation beschreibt, während Ihr bei den älteren die Geschichte dahinter selbst lesen dürft. Mit dem Absolvieren dieser Herausforderungen erspielt ihr euch EA-Pucks, die in das Ultimate Team gesteckt werden können. Unterm Strich ist dieser Modus leider nicht mehr als eine nette Zugabe. Gerade weil EA bei der Authentizität einiges an Potential verschenkt. So müsst Ihr Situationen von deutlich vor der Jahrtausendwende, abgesehen von der Schlüsselfigur des Events mit den aktuellen NHL Kadern bestreiten. Auch optisch wurde dabei auf historisch korrekte Jerseys verzichtet und die Spieler in die aktuellen gesteckt.

Bei "GM Connected" handelt es sich um einen Online Modus, basierend auf dem Spielprinzip des "Be A GM" Modus. Er beinhaltet alle 30 NHL Teams, die als GM geleitet werden können. Außerdem kann jedes Team bis zu 25 menschliche Spieler beheimaten. Insgesamt kann eine Liga aus bis zu 750 Spielern bestehen. Diese Anzahl erreichen aber sicher nur die Hardcore Ligen. Auch mit weniger Spielern ist eine solche Liga funktionstüchtig, da Spiele von nicht besetzten Teams simuliert werden können. Auf Grund der Vielfalt der Möglichkeiten in diesem Modus verspricht der Einbezug der Wettkampf Komponente in einer menschlich besetzten Liga jede Menge Spass und Langzeitmotivation.