Review zu NBA 2K10

Ich spiele mit meinem Spieler

Ihr fangt als Niemand an, seid aber Teilnehmer am Summer-Circuit eines NBA Teams. Dies bedeutet, 6 Spiele werden unter Anfängern gespielt, die besten werden in das Trainingslager dieses oder eines anderen NBA Vereins eingeladen. In den Spielen geht es nicht darum, das euer Team gewinnt, sondern darum, dass ihr euch als echter Teamplayer präsentiert. Wie schon in der Karriere des Vorgängers kontrolliert ihr nur euren Spieler, alle anderen Teammitglieder sind KI Balller. Dies funktioniert aus einem einfachen Grund besser als im Vorgänger: Es gibt ein Benotungssystem. Oben links in der Ecke wird euch eine Schulnote von A-E angezeigt. Wenn ihr bestimmte Aktionen durchführt, z.B. einen Block stellen oder ein Assist geben, so wird dies angezeigt und die Note verbessert sich Richtung A. Durch dieses System ist es einfacher, sich auf seiner Position einzuspielen und ihr wisst eher, durch welche Aktionen ihr euch in das KI Team integrieren könnt.

Viele echte taktische Züge wurden in das Benotungssystem eingebaut, so wird auch Wurffoul-Ziehen als positiv angerechnet oder ein Fast-Break-Punkt. Leider wurden andere Sachen nicht beachtet,  oft werdet ihr runtergestuft, wenn ihr eine eigentlich gute Position in der gegnerischen Zone verlasst. Dann heißt es schlechtes Stellungsspiel, jedoch bedenkt das System hierbei nicht, dass es die 3 Sekunden Regel gibt und es euch nicht möglich ist, die Position zu halten, bis ihr angespielt werdet. Die KI ist leider auch nicht immer wirklich clever, so spielen sie oft so lange hin und her, bis die Shot-Clock abgelaufen ist oder ignorieren, dass ihr einen Pass angefordert habt. Hier heißt es Vorsicht: Fordert ihr zu oft Pässe an, gibt es dicke Abzüge. In jedem Match gibt  es 3 Ziele, eines davon ist immer eine bestimmte Schulnote zu erreichen, andere beschäftigen sich damit, euren Mann unter einer vorgegeben Prozentzahl von Körben oder Assists zu halten und abschließend sollt ihr selber noch einen Statistikwert wie z.B. 10 Punkte erfüllen. Je nachdem wie viele Ziele ihr erreicht habt, bekommt ihr mehr oder weniger Skill Points.

Wenn ihr gute Noten erhaltet, so kommt ihr am Ende in ein Trainingslager, hier ist es dann das Castingshow-System oder wie Sonja Zietlow sagen würde ,,Der schwächste fliegt". Anfänglich ist das System noch spannend, nur nach der ersten Runde mit 5 Spielen kommt die nächste Runde mit 10 Spielen usw. und es kommt so eine leichte Ermüdung auf, die durch das motivierende Skillsystem glücklicherweise wieder abgefangen wird. Als wirkliches Manko kann man aber bezeichnen, dass es nicht möglich ist, die Viertellänge im Karriere Modus zu ändern. Klar sind so die Statiken für die Skills repräsentativer, aber da die Viertellänge bei 5 Minuten liegt, muss man so für jedes Match mindestens 20 Minuten einrechnen, was bei alleine 20 Spielen in den untersten Trainingscamps schon zu einer langen Spieldauer führt, bevor es wirklich losgeht.

Check My Crew

Für den geneigten Mehrspieler-Fan gibt es Futter für einen langen Winter. Ihr könnt natürlich mit bis zu 4 Spielern offline gegeneinander oder auch miteinander antreten. Dann gibt es die Möglichkeiten, Ranglisten-Spiele zu machen oder auch direkt aus der Karriere ein Pick-Up Game zu spielen, wenn es einfach nur darum gehen soll, etwas Spaß zu haben. Wirklich neu ist aber der Crew-Modus. Es gibt die Möglichkeit, online mit 4 weiteren Freunden ein Team zu bilden.

Hierzu erschafft sich wahlweise jeder ein virtuelles Abbild oder wählt seinen favorisierten Profi aus der NBA. Aus diesen fünf Personen wird dann eure Crew also euer Basketball Team. Dieses Team wird nun aktiv in einer Liga spielen, welche nur aus solchen Team besteht, quasi eine Basketball-Fantasy-League basierend auf Stars und Statistiken der NBA. Wenn ihr dauerhafte Online-Kost sucht und genügend Freunde mit NBA2K10 habt, wird dieser Modus euch lange Zeit an die Konsole fesseln. Wer hier in der Liga auf Platz 1 steht, hat zusätzlich noch allen Grund anzugeben.

Um in solch einer Liga mitzuhalten, solltet sowohl ihr, als auch eure Crew einige Trainingsstunden hinter euch haben. Ein Tutorial sucht der Spieler vergebens. Leider ist alles im Spiel, von dem Menü bis zum Auswechseln, nicht innerhalb einer Stunde erlernt. Die NBA2K Serie war schon immer eigenwillig, wie jedes Jahr folgt man hier seinem eigenem System, was zwar nicht einsteigerfreundlich ist, für Spieler mit Übung dann aber erstaunlich gut funktioniert. Besonders Probleme wird es Anfängern machen, herauszufinden, wie man mit der Stick Steuerung wirft, gleichzeitig das Coaching betreibt und schon die nächste Auswechslung in Petto hat. Wie jedes Jahr ist es dem Spieler übrigens überlassen, mit der X-Taste oder dem rechten Stick zu werfen. Ersteres ist einsteigerfreundlicher, zweiteres ist mit etwas Übung zielsicherer.