Review zu Nascar 08

Ist da wirklich EA drin?
 
Die Präsentation eines Spiels gehört nun wirklich zu den absoluten Stärken des Publishers Electronic Arts, aber bei Nascar 08 frage ich mich wirklich, ob auch EA drin ist, wo EA drauf steht. Das scheint hier nicht durchweg der Fall zu sein. Die ordentliche Menüaufteilung, die auch immer ein Plus von EA ist, wird ergänzt durch einen knackigen Soundtrack. Hier sind mit "She builds quick machines" von Velvet Revolver oder "Addicted" von Palmerston echt coole und bekannte Stücke dabei, allerdings sind es nur 12 Stück, die man schnell durch hat. Obwohl mehr Auswahl gut gewesen wäre, ein satter und gelunger Auftritt.

Positiv zu erwähnen ist auch immer das gelungene Lizenzgeschäft des Publishers, hier liefert EA immer ganze Arbeit ab. 22 Nascar-Strecken sind dabei, die je nach Rennen am Tage und in der Nacht befahrbar sind. Zudem die Fahrzeuge und viele Fahrer, die man aus der Serie kennt. Besonders bekannt wird uns allen natürlich Juan Pablo Montoya (ehemals Formel 1) sein, der auch als Cover-Fahrer für das neue Spiel gewonnen werden konnte.

Dann hört es mit dem Positiven in Sachen Präsentation aber auch schon auf. Die Grafik sieht beim ersten Blick wie Current-Gen aus und auch bei genauerem Hinsehen kann man keine Gründe dafür finden, wieso man es mit einer Next-Gen Grafik zu tun haben könnte. Die Karosserien der Fahrzeuge wirken zum Teil sehr pixelig und auch die Strecken wirken wenig überzeugend. Die Zuschauer sind irgendwelche "Farbmatten", die zwar in einem Rennspiel nicht allzu wichtig sind, aber dennoch negativ auffallen. Hinzu kommen Fehler, wie zum Beispiel unbewegliche Pylonen am Streckenrand. Wenn ich mit 200 Sachen von der Strecke abkomme und über 4 Verkehrshütchen fahre, dann dürften diese sich auch gerne mal nen Zentimeter bewegen...

Die Motoren- und Umgebungsgeräusche wirken ebenfalls nicht authentisch. Beim Fahren hat man irgendwie das Gefühl, man steht in den Umkleidekabinen eines Hallenbads und acht Leute fönen sich gleichzeitig die Haare. So wirkt der Motorensound auf mich und auch das Quietschen der Reifen, das Geräusch bei einem Unfall... alles wirkt blechernd, dumpf und unecht. 
 
Großes Paket
 
In Nascar 08 steckt vielleicht nicht das an Qualität drin, was man von EA erwartet, aber beim Umfang können sie wieder Pluspunkte sammeln. Neben den Fahrern, Fahrzeugen, Sponsoren, Strecken, Rennen und Cups gibt es auch bei den Modi einiges zu entdecken. Neben dem schwierigen Karriere-Modus "The Chase" gibt es den bekannten Schnelleinstieg mit "Race now", die Möglichkeit mit "Season" eine beliebige Saison zu simulieren oder bei Toyata Racing zu testen und Herausforderungen anzunehmen. Wie bei The Chase gilt es dann zum Beispiel, innerhalb einer Runde nie unter ein Speed-Limit zu fallen oder eine bestimmte Anzahl von Autos zu überholen.

Ein nettes Feature ist sicher auch der Badge Level, denn hier kann man Fahrer-Badges freischalten, indem man bestimmte Herausforderungen nach und nach erfüllt, die mit den Rennen an sich zu tun haben. Für den ersten Fahrer Denny Hamlin muss man beispielsweise das Rennen Pennsylvania 500 gewinnen und mindestens 2 mal unter den Top 10 sein, erst danach wird die nächste Fahrer-Badge freigeschaltet.

Natürlich kann man auch Autos erstellen und an Online-Rennen teilnehmen. Vom schnellen oder benutzerdefinierten Spiel bis hin zur eigenen Spielerstellung und den Bestenlisten ist alles dabei, was der Online-Racer sich so wünscht. Man sollte sein Auto aber schon beherrschen können, wenn man online antritt, ansonsten sieht man nur noch die Rücklichter der amerikanischen Online-Gemeinde. Wer online spielen will, muss zudem Glück haben, zu den bei uns üblichen Spielzeiten genügend Mitspieler zu finden.