Review zu My Body Coach 3

Das Finale

Nach dem Zen-Programm haben wir das Training erfolgreich absolviert und wir erhalten eine Zusammenfassung der Ergebnisse. Obwohl wir das Training zum ersten Mal durchgeführt haben, erhalten wir bei beiden Teilen über 90%. Das ist zwar schmeichelnd aber dennoch unrealistisch. Nach der Zusammenfassung bekommen wir noch wichtige Ernährungstipps spendiert. Die Ernährungstipps sind an sich keine schlechte Idee, nur hapert es hier erneut an der jeweiligen Umsetzung. Man erhält hierbei Vorschläge, die den kompletten Tagesablauf abdecken. Morgens, Mittags und Abends sowie Zwischenmahlzeiten werden detailliert aufgestellt.

Zur tatsächlichen Nutzung fehlen aber ein paar grundsätzliche Dinge. Zum einen ist es nicht möglich, Intoleranzen oder Nahrungspräferenzen anzugeben. Zum anderen aber will man ja nicht jedes Mal die Konsole anwerfen, nur um nachzuschauen, was man sich heute zubereiten, geschweige denn kochen soll. Hier wäre es sinnvoll gewesen, seine ID mit einer offiziellen Webseite zu verknüpfen. Dann könnte man bequem von existierenden Webgeräten wie PC, iPad/Tablet, Smartphones aus nachschauen, was für den Tag so ansteht. Noch schlauer wäre es, wenn man angeben könnte, was man tatsächlich gegessen hat (bzw. wenn man abgewichen ist) und wenn das Programm dies dann berücksichtigen und kompensieren würde. Da hätte man einen echten und auch nutzbaren Mehrwehrt gehabt.

Der Körperaufbau

Im Gegensatz zu den kürzlich erschienen Tanzspielen wurde hier 100% auf Fitness gebaut. Man kann also definitiv davon ausgehen, dass hier ein gut zugeschnittenes Fitness-Programm erstellt wird. Dies ist auch die Stärke von Kinect My Body Coach 3. Durch die Fragen kann die Software ermitteln, welchen sportlichen oder auch unsportlichen Typ gerade vor dem Kinect-Sensor herumturnt. Dadurch kann man auch ein ausgeglichenes Training gestalten.

Vollführt man dieses Training 2-3 x pro Woche, wird sich garantiert ein Trainingseffekt einstellen und man wird sich fitter sowie gestärkter fühlen. Die Trainerin achtet auch sehr genau darauf, dass man die Übungen richtig macht und ermahnt, sobald der Rücken nicht ordentlich durchgestreckt ist. Natürlich vermag das Spiel hier keinen Personal-Trainer zu ersetzen, aber es eignet sich durchaus, um zu Hause sportlich tätig zu werden. Vor diesem Hintergrund macht das Programm auch Sinn. Man kommt also ordentlich ins Schwitzen und erhält ein individuell angepasstes Training.

Das Auge isst aber mit...

Rein optisch ist das Spiel leider nicht der Bringer und könnte ohne weiteres als Spiel der vorherigen Generation durchgehen. Wir legen hierbei nicht unbedingt den Fokus auf hyper-realistische Grafik, aber bei einem Fitnessprogramm spielt der Motivationsfaktor eine große Rolle und der wird nun mal nicht durch die schnöden, detailarmen Umgebungen und lieblosen Animationen verstärkt.

Da könnte man eventuell noch ein Auge zudrücken, aber dann hätten wir auch noch die nur "nette" Musik. Wenn man die im Hintergrund am Strand hört, mag das durchaus angenehm sein. Wird aber Fitness, sprich körperliche Anstrengung gemacht, soll der Sound einen auch etwas pushen und nach vorne bringen. Mit der gelieferten Fahrstuhl-Musik will die Laune nicht so richtig aufkommen. Da hätte man sich ruhig mal bei der Konkurrenz umschauen können.