Review zu Murdered: Soul Suspect

Hey... auch hier?

Und da wären noch "die Anderen". Ihr seid nämlich nicht alleine in der Welt der Geister unterwegs. Es gibt noch genug andere. Die geben euch auch nette Nebenaufgaben, mit der ihr euch die Zeit vertreiben könnt. Manch einer hat auch nur eine skurile Geschichte parat, die allerdings auch fürs Schmunzeln sorgt.

Beispielsweise stoßt ihr in einer Kirche auf einen Geist, der eng neben einer lebendigen Frau hockt. Auf unser Nachfragen verrät er uns, dass er ein Stalker ist und nicht von ihrer Seite gewichen ist. Dummerweise kam er dabei ums Leben, aber er findet das gar nicht so schlecht, denn so kann er ihr nun dauerhaft nahe sein und jede ihrer Bewegung verfolgen... Creepy!

Es mangelt dem Spiel also nicht an Humor. Hier und da sind auch großzügig Referenzen auf andere Spiele in der Welt verteilt. So prangt in einem Polizeipräsidium ein ,,Just Cause 2"-Poster und auf den Monitoren sämtlicher Mitarbeiter finden wir das Menü von Deux Ex. Na kein Wunder, das die Arbeit liegen bleibt und die Detektive umgenietet werden! Jensen wäre das nicht passiert...

Semi-offene Spiele-Welt

Murdered Soul Suspect ist kein Open World-Spiel im klassischen Sinne. Ihr habt allerdings die Zeit und Möglichkeit, euch Nebenaufgaben zu widmen und die Welt zu erforschen. Beim Erkunden stoßt ihr auf Gegenstände, die euch weitere Hinweise zum Fall geben oder auch eine neue Geschichte enthüllen. Habt ihr alle Objekte eines bestimmten Typs zusammen, erhaltet ihr eine weitere Ghost-Story. Diese Welt ist allerdings nicht völlig offen, sondern bietet nur abschnittsweise die Möglichkeit sich zu bewegen. Dennoch ist dies ein netter Nebenvertreib.

Darüber hinaus gibt es in der Hauptgeschichte auch Stellen, wo ihr als Geist nicht weiter kommt. Hier hat sich Square Enix ein wenig von Dishonored inspirieren lassen. Es ist möglich, von einer Katze Besitz zu ergreifen. Diese steuert ihr dann aus ihrer Perspektive. Das Tier kann springen, in kleine Öffnungen kriechen und sich an Ranken und Ähnlichem hervorangeln, um zum Ziel zu gelangen. Das ist durchaus geschickt gelöst, denn somit werden Bereichsabschnitte begehbar, die vorher unzugänglich waren.

Es wäre natürlich noch schicker gewesen, Menschen zu steuern. Das das wunderbar geht, haben bereits andere Spiele (zb Beyond Two Souls auf PS3) effektiv gezeigt. Uns gefällt allerdings gut, dass man das Spiel in seinem eigenen Tempo erkunden kann und nicht unter Hektik durch die Level rushen muss.

Die Präsentation

Im Gegensatz zu vielen Spielen nimmt sich das Spiel Zeit, die Story zu entfalten. Sicherlich gibt es pfiffigere Geschichten aber die Stärke von Murdered Soul Suspect liegt in der Präsentation. Das Spiel kann sich durchaus sehen lassen. Die Charaktere sind hübsch animiert und die Gesichter facettenreich. Die nicht spirituellen Gegenstände sowie die Wesen sind gut hervorgehoben und geben ein schönes Licht ab, was zur gruseligen Atmosphäre beiträgt.

Wer sich mit der Welt etwas beschäftigt, der wird auch belohnt, denn es gibt immer wieder etwas Interessantes zu entdecken.  Der Sound ist auch liebevoll arrangiert und bietet ein passendes Ambiente zum Gameplay in Murdered: Soul Suspect.