
Auch Valentino Rossi hat mal klein angefangen
Selbstverständlich ist in MotoGP 14 wieder ein Karriere-Modus vorhanden, bei dem ihr euch vom Underdog in der Moto3, bis hin zum ultimativen Champion in der MotoGP hocharbeiten könnt. Leider verläuft die Karriere recht ereignislos. Denn bis auf ein paar Mails vom Teamleiter und das hin und wieder ein Angebot eines anderen Teams ins Haus flattert, passiert nichts aufregendes. So spult ihr also ein Rennen nach dem nächsten ab und sobald ihr für genug Aufmerksamkeit gesorgt habt, führt euch euer Weg erst über die Moto2 und danach in die Königsklasse MotoGP.
Zwischen den Rennen können wir unser Rennoutfit anpassen, den E-Mail-Verkehr checken und in einem Fernseher Videos und Bilder anschauen. Alles in allem ist das einfach zu wenig und zu keinem Zeitpunkt kommt ein "Wow-Gefühl" auf, dass ein weiterer Spross der Karriereleiter geschafft ist. Schade, hier wäre definitiv mehr drin gewesen.
Ein meisterlicher Umfang
Sieht man mal von dem blassen Karriere-Modus ab, hat MotoGP in Sachen Umfang wieder einiges zu bieten. So gibt es das gesamte Lizenzpaket mit sämtlichen Fahrern aus der MotoGP, Moto2 und auch der Moto3. Darüberhinaus können alle Teams und Motoräder der aktuellen Saison, auf insgesamt 18 Rennstrecken gefahren werden.
Auch die verschiedenen Spielmodi können sich sehen lassen und sorgen durch ihre Vielfalt durchaus für Abwechslung. So kann im Modus "Grand-Prix" schnell ein individuelles Rennwochenende zusammengestellt werden. Wer scharf darauf ist seine eigenen Rekorde zu brechen, der ist im Modus "Zeitrennen" genau richtig. Selbst im Safety-Car lassen sich ein paar Runden auf der Rennstrecke drehen. Die Fahrphysik ist zwar alles andere als gut, aber dennoch sorgt der BMW M4 für einen spielerischen Gag.
Doch wirklich neu sind die Modi "Legendenrennen" und "Real-Events 2013". Bei beiden handelt es sich um einen Herausforderungsmodus. Dabei müssen bestimmte Ziele bewältigt werden und je nach Modus dreht es sich dabei entweder um ein wichtiges Ereignis der letzten Jahrzehnte in der MotoGP, bei denen der Spieler die Rolle eines legendären Rennfahrers übernimmt oder die wichtigsten Schlüsselmomente der abgelaufenen Saison noch einmal nachahmt. So durchleben wir hautnah das Comeback von Rossi, welcher beim Nachtrennen von Katar in den letzten drei Runden noch auf das Podest fahren muss. Als Legende müssen wir uns beispielsweise als Capirossi gegen Valentino Rossi durchsetzen und am Ende das Rennen gewinnen.
Im Umfang glänzt MotoGp 14, denn durch die vielen verschiedenen Modi wird genügend Abwechslung geboten und das volle Lizenzpaket erfreut jedes Rennfahrerherz.
Flüßiger Online-Modus
Wer die Nase voll von der KI hat, der darf sich im Online-Modus gegen richtige Gegner behaupten. Hier gibt es neben Einzelrennen, welche wahlweise mit Qualifying absolviert werden können - auch gesamte Meisterschaften mit bis zu zwölf Teilnehmern. Wird das Feld und das kam in der Testphase leider viel zu häufig vor, nicht durch menschliche Spieler komplett besetzt, dann springt stattdessen die KI ein.
Mit den richtigen Gegnern stellte sich der Online-Modus als eine echte Herausforderung heraus. Denn anders als im Einzelspieler gegen die KI, verlassen die Mitstreiter hin und wieder die Ideallinie und sorgen so für noch mehr realistische Momente. Die KI stellt sich zwar als solider Gegner heraus, doch agiert sie meistens zu starr und fährt oftmals nach dem gleichen Schema.
Online hatten wir viel Spaß mit MotoGP und man muss hier Milestone loben, denn zu keinem Zeitpunkt tauchten Lags auf und das Spiel lief durchweg flüssig. Ein kleiner Wehrmutstropfen war, dass Aufgrund weniger Teilnehmer, eine lange Wartezeit in der Lobby überbrückt werden musste. Hoffentlich gibt sich das im Laufe der Zeit und es tummeln sich mehr Spieler in der Lobby.
Fazit
MotoGP 14 hat sowohl starke als auch schwache Momente. So kann die Grafik in keinster Weise überzeugen und häufiges Kantenflimmern trübt den Spielspaß. Auch der Karriere-Modus kann überhaupt nicht punkten und weckt in dem Spieler zu keinem Zeitpunkt Emotionen.
Dafür sticht das gute Gameplay heraus, welches ein realistisches Fahrgefühl hervorruft. Im Laufe des Tests habe ich immer wieder packende Zweikämpfe und Positionswechsel erlebt, was enorm Spaß gemacht hat. Genauso hat mir der Umfang und das Lizenzpaket imponiert. Beides hat dazu beigetragen, dass man sich mit dem Spiel MotoGP 14 auch längerfristig beschäftigen kann.
Auch Online hatten wir unseren Spaß, da menschliche Spieler eine gelungene Abwechslung zur sonst guten, aber auch sehr starren KI geboten hat. MotoGP 14 bietet im Online-Modus komplette Rennwochenenden für bis zu zwölf Spieler, was jedes Multiplayer-Herz erfreuen dürfte.
Wie schon im ersten Satz angedeutet, hat das Spiel Stärken und Schwächen. Schlussendlich ist es eine gelungene Motorrad-Simulation, welche grafisch nicht auf der Höhe ist, aber dafür im Gameplay über weite Strecken zu überzeugen weiß.
Bewertung
Pro
- Regen- und Nachtrennen
- Fahrhilfen können eingestellt werden
- Solide KI
- Dickes Lizenzpaket
Contra
- Grafik nicht zeitgemäß
- Stupider Karriereverlauf
- Emotionsloser Kommentator
- Kaum Veränderungen gegenüber Vorgänger
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