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Kinect im hohen Bogen

Das Spiel hat dick KINECT auf der Packung stehen. Bei der ungenauen Erkennung der Kamera wird einem Angst und Bange wie da wohl die Steuerung für so punktgenaues Jump n Run umgesetzt wurde. Im Hauptspiel... ist aber von Kinect nichts zu finden. Ah! Es gibt einen extra Menupunkt: Bogenschießen. Das ist an dieser Stelle wirklich schlau implementiert. Bogenschießen ist ein beinahe vom Hauptspiel komplett getrenntes Kinect-Spiel. Es gibt verschiedene Disziplinen, in denen ihr euch austoben könnt. Ein Modus auf Zeit, einer der auf Genauigkeit geht und ein weiterer in dem ihr Wellen von Gegnern besiegen müsst.

In allen drei Spielmodi befindet ihr euch am Schießstand und müsst mit einem ausgestrecktem Arm zielen und mit dem anderen Arm loslassen und dadurch schießen. Ihr legt dafür einfach den Schussarm an den ausgestreckten Arm und winkelt diesen an. Soll nun geschossen werden, löst ihr einfach den angewinkelten Arm und zieht ihn mit geöffneter Hand zurück. Das ist intuitiv und leicht zu beherrschen.  Das Ganze funktioniert auch erstaunlich gut! Nur gelegentlich zuckt das Fadenkreuz nach oben und muss dann durch kurzes Senken und Heben des Zielarmes wieder justiert werden. Für KINECT also gut gelöst und das macht dann auch noch Spaß. Ihr zielt auf Ziele in unterschiedlicher Entfernung und bei höheren Leveln bewegen diese sich langsam von der einen Seite auf die andere bzw. von hinten nach vorne. Bei dem Wellenangriff habt ihr verloren, sobald eine der Figuren bis ganz nach vorne durchkommt.

Das Spiel Bogenschießen ist insgesamt gut gelungen und sorgt für Variation und kurzweiligen Spaß. Eure Errungenschaften sind auch nicht für die Katz, denn das gewonnene Gold wird anschließend einfach in das Hauptspiel übertragen.

Kauf dir was!

Das Gold, was ihr entweder durch das gesonderte Spiel Bogenschießen oder im Hauptspiel durch Absäbeln der Blumen und Tonnen bekommt, kann in einem Shop ausgegeben werden, um eure Fertigkeiten zu erweitern. Hier gibt es die Qual der Wahl, denn von neuen Moves, bis hin zur Verstärkung der Angriffe kann man hier ordentlich zulangen. Im Laufe des Spiels sind dann neue Verbesserungen verfügbar und lassen sich dann wiederum einkaufen. Doch nicht nur durch den Einkauf kann man seine Fertigkeiten verbessern. Überall auf der Welt gibt es versteckte Kisten zu entdecken. Die beinhalten Fragmente, welche wiederum die Eigenschaften wie beispielsweise die Lebensenergie oder den Schaden der Waffen erhöhen. Es lohnt sich also durchaus die Augen aufzuhalten und auch mal abseits des Weges auf Erkundungstour zu gehen.

Gegner verkloppen

Die Gegner sind durchaus fix unterwegs. Sie sind anfangs noch recht leicht zu besiegen, aber werden im weiteren Spielverlauf durchaus schwieriger zu erlegen. Grund dafür ist hin und wieder einfach die schiere Menge der Feinde, die für ordentlich Action auf dem Bildschirm sorgt. Da sind Wolfsartige Wesen, Speer-werfende Bäume und Große Monster die alle zeitgleich, der kleinen Merida ans virtuelle Leder wollen. Wer also gedacht hat, dass es alleine aufgrund der Tatsache dass es ein Kinderspiel ist, Erwachsene langweilt, der hat sich ordentlich geschnitten. Man braucht eine schnelle Reaktion und etwas taktisches Denken, um die Kämpfe zu überstehen. Jeder Gegner hat eine Elementarsymbol über dem Kopf, das verrät welches Elementar besonders viel Schaden anrichtet. Es kann aber auch mal sein, dass verschiedene Genertypen mit unterschiedlichen Elementarsymbolen über einen herfallen. Da ist schnelles Umschalten gefragt. Ebenso muss man sich die Frage stellen, wann man lieber mit dem Schwert in den Nahkampf geht und wann man besser mit dem Bogen auf Distanz arbeitet.

Zwei Spieler gleichzeitig können lokal im Co-Op gemeinsam die Story durchspielen. Der zweite Spieler hat die gleichen Angriffe und Elementarschäden aber ist von dem ersten Player abhängig. Die Kamera fokussiert leidert immer auf den ersten Spieler und sorgt daher in manchen Kämpfen für Probleme. Dies ist aber nur ein kleines Manko in dem sonst stimmigen Co-Op Modus von Merida.

Zeit zu rätseln

Die Rätsel sind nicht besonders schwer und hier werden sich Erwachsene etwas unterfordert fühlen. Auf der anderen Seite aber sind sie dadurch schnell gelöst und stören somit nicht den Spielfluss. Ihr kommt immer wieder an Passagen, wo euch eure kleinen Brüder aus der Patsche helfen. Die kleinen Brüder sind nämlich auch mit einem Fluch belegt worden und fristen ihr Leben als Mini-Bären. Die Brüder sind so klein, dass sie durch Öffnungen passen, wo Merida nicht mehr durchkommt. Hier gilt es dann mit Hilfe der drei Brüder von innen das Rätsel zu lösen, um dann einen Schalter umzulegen, der Merida außen ermöglicht weiterzukommen. Hierfür könnt ihr die einzelnen Brüder wechseln und jeder muss dann durch Betätigen verschiedener Hebel dafür sorgen, dass dann am Ende einer der Truppe zu dem Haupthebel hindurchgelangt. Trotz des einfachen Schwierigkeitsgrades, sind die Rätsel nett gestaltet. Sie sorgen bei Kindern für eine nette Anregung der grauen Zellen und bieten eine kurze Unterbrechung vom actionreichen Geschehen in der Welt von Merida.

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Fazit

Merida macht Spaß! Eigentlich für Kinder, aber wenn man als Erwachsener auch mal die Märchenschuhe anziehen kann und sich an dem etwas kindlichen Setting nicht stört, bekommt man hier schon etwas fürs Geld geboten.

Das Spiel wird durch zahlreiche nette Einfälle aufgelockert und bietet viele Gelegenheiten mit der Umgebung zu interagieren. Die Kämpfe sind nicht zu einfach, sondern stellen auch für erfahrene Gamer eine kleine Herausforderung dar. Durch die unterschiedlichen Elemente, bekommt Merida auch ein ganz leicht taktisches Flair, da wohlüberlegt sein sollte gegen welche Art von Gegnern man welches Element einsetzt.

KINECT wurde hier tatsächlich sinnvoll eingesetzt und bietet nicht wie in vielen anderen Spielen nur einen fahlen Beigeschmack. Durch die elegante Trennung vom Hauptspiel, ist dies optional und belohnt Spieler mit nutzbaren Erfolgen. Hier sollten sich andere Entwickler mal eine dicke Scheibe von abschneiden.

Alles in allem bietet Merida kurzweiligen Actionspaß mit einfachen kleinen Rätseleinlagen. Das Spiel ist damit sowohl Kindern, als auch Erwachsenen zu empfehlen.


Bewertung

Pro

  • Die Welt steckt voller Belohnungen
  • Sinnvolle KINECT-Unterstützung
  • Gameplay ist sehr abwechslungsreich
  • Knuddelige Grafik

Contra

  • Hin und bricht die Framerate ein
  • Rätsel sind zu einfach

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

2 Kommentare

Amani HT So, 28.07.2013, 09:13 Uhr

nettes Spiel, macht Spaß, besonders wenn man den Film kennt und mag, kann man die Welt im Game mit interessierten Augen entdecken

mir hat es gefallen und würde es auch höher bewerten

Hanniball Mo, 03.09.2012, 18:50 Uhr

Warum gibt's das denn nicht in Deutschland? Komisch. Aber danke für den Test :)