Review zu Men in Black: Alien Crisis

Die Technik der Waffen ist gut, der Rest nicht so sehr

Die Men in Black verfügen über die beste und neueste Technologie, das merkt ihr auch im Spiel. Wobei die Waffen am Ende auch nichts anderes als MG, SMG, Handgun und Schrotflinte sind, aber das sind nunmal auch die Standards für einen Shooter. Leider ist die Technik des Games sonst nicht als Standard zu bezeichnen, sondern bewegt sich konstant darunter.

Grafisch steht das Game auf dem Level einer vergangenen Konsolengeneration, das liegt nicht nur an den schwachen Texturen, sondern auch an den Models und den Schauplätzen. Hier ist uninspiriertes zusammengewürfeltes Standard-Terrain an der Tagesordnung. Besonders im Alienraumschiff wirkt das Spiel eher wie Baukasten-Ware, hier sind nur Neon-Farben und eckige Gegenstände zu sehen, aber ein Gefühl für ein außerirdisches Schiff kommt dabei nicht rüber. Was erstaunlich schlecht gelöst ist, sind die Cut-Scenes. Diese sind in der selben Machart wie In-Game Szenen, nur verwaschener. Hier hätte man dann auch gleich Ingame bleiben können, der Beweggrund für diese Lösung ist mir nicht ersichtlich.

Die Grafik ist nicht schön, dafür ohne Clipping-Fehler und ähnliches und, sie stört also auch nicht, abgesehen davon, dass sie eben keine Augenweide ist. Dies kann man vom Sound nicht sagen, dieser ist unglaublich nervtötend. Dies liegt nicht an der Musik, die ist auch nicht schön, jedoch hält sie sich zurück. Die deutschen Synchronsprecher sind aber eines der Beispiele, die mich dazu treibt, meine Konsole 80% der Zeit auf englisch laufen zu lassen. Die Sprüche des Spiels sind im O-Ton schon schlecht, die deutsche Fassung ist dabei noch öder und die Sprecher sind noch eine Ecke demotivierter.

Wenn mein Umfang so wäre, hätte ich Modelmaße

Schlank und rank ist heute Schönheitsideal, das wird oft übertrieben und in meinen Augen nicht mehr schön, das gleiche Problem hat auch Men in Black Alien Crisis. Das Spiel bietet nahezu keinen Umfang. Es gibt zwei Schwierigkeitsgrade, die beide wenig Herausforderung bieten, eines soll "Normal" sein, das andere "Schwer". Auf Normal hat das Spiel mich genau 2 Stunden und 17 Minuten gekostet, um den Abspann zu sehen. Nimmt man die Cut-Scenes und die ein oder zwei Stellen, welche mehrere Versuche brauchen, so kommt man höchstens auf drei Stunden. Nicht nur, dass der Spieler das Game so schnell wie kaum ein anderes beenden kann, in dieser knappen Zeit hagelt es auch ohne Anstrengung Gamerscore Punkte. Bei mir zum Beispiel stehen jetzt 800 Punkte für MIB auf dem Konto.

Weitere Erfolge gibt es für den schweren Modus und Herausforderungen. Die Herausforderungen sind ein weiterer Versuch, das Spiel zu erweitern, bieten aber kein nennenswerten Mehrwert. Gleiches gilt für den Multiplayer, dieser ist lediglich ein 1vs1-Modus, welcher nur lokal gespielt werden kann und seien wir ehrlich: MIB Alien Crisis ist kein Spiel, was ihr euren Freunden präsentieren wollt. Für knapp 40 Euro bietet das Spiel kaum drei Stunden Spielspaß und das Einzige was mich dazu bringen kann, die Story erneut zu spielen, ist eines der berühmten ,,Blitzdingens". Zwar macht die Story Spaß, doch das liegt nur an der Einfachheit, der Kürze und dem ständigem Geräusch eines Achievements, doch dies reicht nicht, ein zweites Mal auf Alienjagd zu gehen.