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Schlachten… im Weltraum… in einem Star Wars-Spiel? Unmöglich…

Um das altbekannte Konzept aufzulockern gibt es allerdings drei große Neuerungen. Zum einen wäre da das variable Multi-Build-System. Statt immer nur dieselben Konstrukte aus herumliegenden Steinen zu errichten könnt ihr euch nun häufig entscheiden, was gebaut werden soll. So könnt ihr ein feindliches Geschütz zum Beispiel durch eine Art Bohr-Droide zerstören oder ihr lockt die Gegner einfach durch eine Popcornmaschine aus der Deckung hervor. Das hätte am Ende natürlich für etwas mehr Abwechslung beim erneuten Durchspielen sorgen können, ist oft aber einfach nur ein Mittel um Rätsel zu lösen. Da gilt es dann die richtige Reihenfolge der Möglichkeiten auszuloten um das Vorrankommen zu sichern.

Die zweite Neuerung sind Blastergefechte in 3rd-Person. Ähnlich einem Gears of War – wer hätte gedacht, dass man diese beiden Titel mal in einem Satz erwähnen könnte -  duckt ihr euch hinter Deckungen und nehmt im richtigen Augenblick den Sturmtruppen-Abschaum ins Kreuzfeuer. Das sorgt für eine merkliche Abwechslung im Gameplay und ist ebenfalls, dank automatischen Zielens, für Kinder jeder Altersklasse geeignet… auch wenn LEGO Star Wars: Das Erwachen der Macht erst ab 12 Jahren freigegeben wurde.

Zuletzt sorgen Luftschlachten für das nötige Feeling, mitten im Krieg der Sterne gefangen zu sein. Anders als in den Vorgängern laufen diese Schlachten aber nur teilweise auf Schienen ab. Oft seid ihr in einer Arena und müsst zum Beispiel Transporter abfangen oder Geschütztürme außer Gefecht setzen. Am imposantesten ist das natürlich außerhalb von Kylo Ren's Sternenzerstörer – dem Finalizer. Demnach bietet die Reise in weit, weit entfernte LEGO-Galaxien also auch Raumschlachten – ja, ich rede mit dir, Battlefront!

Dankeschön. Wir sind die Cantina-Band. Wenn ihr Songwünsche habt, ruft sie einfach…

Neben all diesen Neuerungen darf die Aufmachung natürlich auch nicht zu kurz kommen – und das kam sie auch nicht! Über die Boxen ertönen die bekannten Melodien und wer bisher nicht vom neuen Soundtrack überzeugt war, wird es spätestens nach diesem Spiel, denn pausenlos werden die alten aber auch die neuen Themen gespielt und brennen sich förmlich noch weiter ins Hirn ein.

Daneben überzeugen die Stimmen der Charaktere, die bis auf wenige Ausnahmen allesamt mit den Originalsynchronsprechern besetzt wurden und teilweise durch eine Menge neuer Dialoge erweitert wurden. Allerdings empfehlen wir hier für den kinderfreien Durchgang das englische Pendant, da die Stimmen dort noch einen Tick besser scheinen und vor allem dynamischer daherkommen. Aber natürlich lohnt sich auch die deutsche Fassung.

Optisch braucht sich der Titel ebenfalls nicht verstecken. Die Animationen sind wohl die schönsten, die es bisher in LEGO-Spiele zu sehen gab, dazu kommen tolle Gesichtsausdrücke, natürlich passend zur jeweiligen Situation, und dichte, teils sehr große und detaillierte Umgebungen.

Blastergefechte sorgen für Abwechslung

Das Erwachen der Exklusivdeals

Am Ende muss es aber auch ein wenig Kritik geben, denn nicht alles in diesem Titel ist so perfekt wie es scheint. Das größte Manko ist ganz klar die Performance. Damit meine ich nicht etwa die Framerate oder die Auflösung, sondern die Stabilität. Während meiner Testsessions musste ich mindestens drei Missionen neu starten, da die jeweiligen Sequenzen, die einen Fortschritt erlaubten, nicht auslösten oder verbuggt waren und alles Weitere verhinderten. Hinzu kam ein kompletter Absturz, nachdem das Spiel eingefroren war. Das ist insbesondere deswegen sehr ärgerlich da die Level nur sehr wenige Checkpoints bieten und zudem sehr groß ausfallen. So sind schnell 15 – 20 Minuten "Arbeit", schließlich will man ja alle Geheimnisse entdecken, für die Katz.

Der andere Punkt, der vielleicht nur wenige Fans stören wird aber nicht unerwähnt bleiben sollte, ist die Politik um das Spiel. Auch wenn wir es von Titeln wie CoD oder Battlefield bereits gewohnt sind ist es seltsam, dass man nun auch bei LEGO-Titeln auf den Zug der exklusiven Spielinhalte aufspringt. So fehlt eine komplette Nebenmission und etliche Charaktere. Über den Season Pass kann man natürlich ebenfalls streiten, allerdings enthält dieser auch drei weitere Missionen und einige Charaktere und kommt zum fairen Preis von 9,99 € daher.

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Fazit

LEGO Star Wars: Das Erwachen der Macht hat letzteres definitiv auf seiner Seite. War der Film für mich persönlich schon ein Highlight macht es umso mehr Spaß an die bekannten Orte zurückzukehren und dank unzähliger Charaktere, neuere Mechaniken und dem altbekannten Humor zu verweilen. Hinzu kommen Erweiterungen der Geschichte, die so manche offene Frage des Filmes klären.

Wer bisher allerdings wenig mit der Formel anfangen konnte, auf der LEGO-Titel basieren, wird auch mit dem neuesten Ableger keine Freude haben. Zwar lockern Flugeinlagen und Blastergefechte merklich das etwas angestaubte Gameplay auf, eine Offenbarung ist es dadurch aber trotzdem nicht.

Dennoch können wir das Spiel jedem großen und kleinen Jedi, Widerstandskämpfer oder Darth Vader-Verehrer ans Herz legen. Durch die zusätzlichen Missionen, offenen Gebiete mit kleinen Nebenaufträgen und das Freischalten neuer Inhalte ist man für Stunden beschäftigt und wird erst ruhen, wenn der Frieden in der Galaxis vorerst wiederhergestellt und jeder Stein einzeln umgedreht worden ist.


Bewertung

Pro

  • Erweiterte Geschichte
  • Dutzende bekannte Charaktere
  • Liebevolle Aufmachung
  • Viel zu entdecken
  • Neuerungen im Gameplay

Contra

  • Einige Bugs und Abstürze
  • Grundgerüst (Gameplay) unverändert
  • Exklusivdeal und damit verbunden fehlende Inhalte

Grafik und Sound 8 von 10
8/10
Story 9 von 10
9/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Spielidee, Witz 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

1 Kommentar

XBU Philippe So, 17.07.2016, 11:24 Uhr

Ein LEGO-Spiel wie immer - ist aber nicht negativ gemeint. Erstaunlicherweise schaffen sie es immer wieder, sehr, sehr gute Spiele rauszubringen, während die "realistischeren" Film-Versoftungen oft besch...eiden sind (Star Wars ist hier eigentlich die Ausnahme).

Lego und Star Wars haben ne schöne Liaison. Finde es eigentlich sehr positiv.