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Als der erste Film sein Debüt feierte, wurden die Kinokassen mit Geld überschüttet. Der Kung Fu Film mit dem sympathischen Hauptdarsteller, dem tollpatschigen Panda namens Po, ist bei einem weiten Publikum angekommen. Nun steht der zweite Teil vor der Tür und passend dazu erscheint erneut ein Videospiel. Kung Fu Panda 2 ist ein reines Kinectspiel und erwartet von euch gute Kung Fu Künste. Wir haben uns vor den Sensor gestellt und haben für euch mit viel Enthusiasmus Kung Fu ausprobiert!

Das leidige Stehen und Warten eines Kung Fu Anwärters

Ihr wollt gleich loslegen, kämpfen und einen Gegner nach dem andern platt machen? Fehlanzeige. Kung Fu Panda 2 startet mit einer relativ intuitiven Steuerung, so dass ihr euch gleich im Menü zurecht findet. Startet ihr aber die Story, so werdet ihr nach ein bisschen Spielen herausfinden, dass es nicht so unglaublich viel zum selber-spielen gibt.

Ihr beginnt mit einem kleinen Tutorial, in der euch Po erklärt, wie ihr Kämpfe ausführt. Schlagen und kicken, das scheint soweit klar. Nun geht es aber mit der Story los. Für diejenigen, die den ersten Teil nicht gesehen haben, wird die Story zu wirr sein, um etwas zu verstehen. Aber das soll einem ja dann nichts ausmachen. Rein in Pos Haut steigen und schon kontrolliert ihr den pelzigen Tollpatsch im ersten Kampf gegen einen Fiesling. Dieser ist mit ein paar Schlägen und Tritten dann auch schnell gewonnen und so geht es weiter im Text.

Hier kommt dann ein nerviger Punkt des Spiels und auch des Kinectsensors zu Tage: Die Story wird in einigen Zwischensequenzen gezeigt und vorangebracht. Diese könnt ihr, selbstverständlich, nur anschauen - ihr bringt die Story nie interaktiv weiter nach vorne. Somit gibt es viel Zeit, die ihr einfach nur vorm Bildschirm steht und euch das Ganze anschaut. Der Stehen-Aspekt macht das zu einer etwas nervigen Sache - denn vor Kinect spielt man ausschließlich im Stehen.

Seid ihr wieder dran mit Kämpfen, könnt ihr geschwind gegen ein paar Gegner antreten und dann heißt es wieder warten und Story anschauen.

Kämpfen, Rennen und Nudeln machen

Aktiv vor Kinect stehen besteht bei Kung Fu Panda 2 aus einigen verschiedenen Spielchen, darunter: Kämpfen, Rennen in einer Rikscha bestreiten und Nudeln machen und servieren (wie ein kleiner Restaurantbetrieb). Beim Hauptgameplay, dem Kämpfen, gibt es allerdings auch nicht viele verschiedene Sachen zu lernen. Generell schlagt ihr mit den Fäusten. Duckt sich der Gegner kriegt er einen Tritt. Blockt er, so müsst ihr springen oder beide Hände als Angriff nutzen. Block tut ihr, indem ihr entweder die rechte, die linke, oder beide Hände hochhaltet. Das war's dann auch schon und komplizierter wird's nicht. Es gibt noch bestimmte ,,Finishing-Moves", aber die werden spätestens nach dem fünften Kampf auch langweilig. Zugegeben: Es kann Spaß machen und das Kämpfen ist sicherlich auch das, was den Kindern irgendwie am meisten Spaß machen wird - allerdings sind die Kämpfe auf Dauer, für den erwachsenen Gamer, dann doch zu repetitiv.

Komplex wird es auch nicht bei den Rennen. Lehnt euch nach links oder nach rechts um in den tunnelartigen Rennen Hindernissen auszuweichen. Ähnlich wie in Kinect Adventures müsst ihr euch hier auch im richtigen Moment bücken oder springen. Teilweise müsst ihr auch noch mit den Armen Gegenstande blocken, die euer Gegner auf euch schmeißt. Insgesamt ist aber auch das nie überfordernd und so komplex, dass man sich konzentrieren müsste. Es geht eher darum, sich so hinzustellen, dass Kinect erkennt, dass man sich nach links und rechts beugt. Denn hier muss man sagen, versagt die Kinect-Erkennung am häufigsten. Insgesamt ist die Erkennung zwar sehr gut (im Vergleich auch zu andern Spielen), aber bei den Rennen wird man immer wieder durch die mangelnde Erkennung gefrustet.

Das Nudeln machen ist eigentlich eines der unterhaltsamsten Nebenspielchen und leider nicht häufig genug im Storymodus. Hier müsst ihr Kunden bedienen und ihnen die richtige Farbe Schüssel geben, Nudeln machen und sie dann an den richtigen Tisch schmeißen. Dies ist nicht unbedingt einfach, macht aber Spaß.

Einsam und allein

Ein Problem bei Kung Fu Panda 2: Reiner Singleplayer. Weder Xbox Live noch lokal kann man sich zu zweit vor die Konsole stellen. Dies ist besonders für Kinectspiele fatal. Ich kann mir das schon frustrierend vorstellen, wenn zwei Kids vor dem Spiel stehen und sich drum streiten, wer jetzt wieder dran darf. Wenn man zu zweit spielen könnte, wäre das sicherlich weitaus unterhaltsamer. Denn das simple Gameplay überzeugt dann doch nicht auf Dauer.

So kann dann auch sonst das Spiel nicht vollends überzeugen. Die Grafik ist gut, wirkt dem Kinofilm sehr originalgetreu. Allerdings sehen einige Kämpfe etwas schlechter und es wirkt so, als würde die Auflösung plötzlich in den Keller fallen. Die Synchronisation, obwohl nicht die Originalstimmen aus dem Kinofilm, ist mehr als passabel und für alle verständlich. Die Musik ist auch annehmbar und stimmig. Doch das reißt das Spiel nicht aus der Mittelmäßigkeit heraus: Es ist und bleibt Spaß für kurze Zeit, aber auch die Story ist dann zu schnell durch um zu begeistern.

Fazit

Sicherlich haben wir mit Kung Fu Panda 2 nicht das schlechteste Kinectspiel. Die Erkennung klappt meist relativ gut, auch wenn es hier und da in Minispielchen mal Hänger gibt.

Die Kämpfe machen Spaß, sind aber für den normalen erwachsener Gamer viel zu repetitiv und nicht komplex genug. Kinder werden aber sowohl damit als auch mit den anderen Minispielchen reichlich Unterhaltung finden.

Große negative Punkte sind die Tatsache, dass viele Zwischensequenzen in der Story sind (und im Stehen angeschaut werden müssen) und dass das Spiel keinen Mehrspieler-Modus beinhaltet.

Besonders letzteres ist schlecht für ein Spiel, was auf ein jüngeres Publikum abzielt. Die coole Runde zu zweit, dritt, viert macht doch immer mehr Spaß, als allein vor der Konsole rumzuhüpfen...


Bewertung

Pro

  • Sympathische Charaktere und Story
  • Einige lustige Minispiele
  • Kämpfen macht Kindern Spaß

Contra

  • Kinectsteuerung nicht immer ganz exakt
  • Wenig Abwechslung innerhalb der Spiele
  • Kein Mehrspielermodus (weder off- noch online)
  • Lange Zwischensequenzen (die stehend angeschaut werden müssen)

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
7

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