Review zu Knights Contract

2 Freunde sollt ihr sein...

Gretchen und Heinrich sind durch ihren Vertrag verbunden. Scheitert Gretchen, so scheitert auch Heinrich und kann sich die Erlösung von seiner vernarbten Wange wischen. Da ein Scheitern aber mal höchstens durch das Ableben von Gretchen hervorgerufen werden kann, haben sich die Entwickler etwas ausgedacht. Nimmt Heinrich Gretchen auf den Arm und trägt sie ein wenig durch die trostlose Kulisse, werden die Lebensgeister von beiden Protagonisten wieder aufgefüllt. Und schon kann es weiter gehen, denn die ,,Schwestern" von Gretchen wollen schließlich vernichtet werden. Aber wenigstens wurden die Checkpoints einigermaßen gerecht verteilt und ihr müsst nicht endlos oft ein gesamtes Level durchrennen.

Zum Metzeln braucht ihr im grundlegenden nur 2 Knöpfe auf eurem Controller - nämlich einen für den leichten Sensenschwung und einen für den Harten Sensen-Rund-um-Schlag, welche natürlich beide in diversen Kombinationen zu mächtigen  ,,Combos" führen. Im späteren Verlauf der Story dürft ihr dann auch auf Gretchens Magiefundus zurückgreifen und könnt gezielt Zaubersprüche wirken. Warum diese unmittelbar vor Heinrichs Nase dann erscheinen und nicht vor/am angepeiltem Gegner, bleibt uns allerdings ein Rätsel. Aber wenigstens erlangen ,,Energiegeladener Rundumschlag", ,,Todesgestrüpp" und ,,himmlischer Donnerkeil" im Laufe des Spiels ein wenig mehr Power, was den Wirkungsgrad und ,,Bumms" erheblich verbessert. Dennoch ist das gesamte Gameplay irgendwie fragwürdig und es will im Laufe des Spiels kein wirkliches Hack and Slay-Spielgefühl aufkommen. Da können uns auch noch so viele Untote in die Arme rennen. Schade eigentlich, denn aus der Story hätte man mit ein wenig mehr Liebe zum Detail & Mut zu Neuem gewiss etwas machen können.

Ich sehe tote Menschen...und Texturen, Kanten und Pop-Ups...

Ja, die Überschrift lässt es schon erahnen. Die Grafik in Knights Contract ist grauenvoll. Die Grafik ist weder zeitgemäß noch ansehnlich. Jedes Level ist wie ein Schlauch aufgebaut und man hat keine Möglichkeit, ein wenig die Welt zu erkunden, was vermutlich auch besser so ist. Und so metzeln und schlagen wir uns durch 20 Level, welche mit tollen kantigen Texturen aufwarten, unscharf sind und vor 3 Jahren schon als veraltet abgestempelt werden konnten.

Darüber hinaus scheinen sich diverse Levelpunkte, wie zum Beispiel die Kammer einer Höhle, regelmäßig zu wiederholen, was nicht nur für Verwirrung sondern auch für Frust beim Spieler sorgt. Zu der mäßigen Grafik gesellen sich darüber hinaus noch regelmäßig Clipping-Fehler, welche uns dann ganz den Spaß verderben. Dies kann auch nicht wieder gut gemacht werden durch das regelmäßige gezeigte Dekolleté von Gretchen, welches sich immer mal wieder ins Bild drängt auf dem Niveau eines Bild-Girls.

Würde sich Knights Contract nicht selber permanent so unglaublich verbissen ernst nehmen, könnte man so manches vielleicht mit einem lockeren Augenzwinkern und einem lockeren Spruch hinnehmen, aber so fehlt einfach etwas. Es scheint wie ,,gewollt aber nicht gekonnt" und so fehlt leider das Wichtigste bei Knights Contract - Eine Seele! Seien wir ehrlich, ein Hack and Slay kann so blutig sein, wie er will, wenn die Story mittelmäßig ist und die Grafik unzureichend, dann hat da jemand versagt. Leider fehlt hier die Seele und der Charme, der das Genre so stark und groß macht.