Review zu Kinect Star Wars

Leider hat man scheinbar aus der Resonanz, der Gamescom 2011 nicht all zu viel mitgenommen, denn die dort massiv bemängelte Steuerung wurde nur marginal verbessert. Da dies der offensichtliche Hauptgrund für das Verschieben des Releases war, sind wir hier mehr denn je enttäuscht. Nun aber zu der Steuerung und den Kämpfen selber. Je nachdem, für was ihr euch entscheidet, wird das Lichtschwert entweder der linken oder der rechten Hand zugewiesen und die Macht-Aktionen der jeweils anderen. Doch wie schwingt man nun das digitale Lichtschwert? Tut man so, als ob man ein Lichtschwert in der Hand hat oder fungiert der ganze Arm als Lichtschwertersatz? Eigentlich ist es egal, denn beides wird nicht sonderlich gut erkannt.

Als ,,Macht" könnt ihr entweder den ,,Machtschub" einsetzen, der eine Druckwelle darstellt und eure Gegner nach hinten schleudert, oder eure Gegner anheben und zum Beispiel gekonnt über eine Klippe werfen. Leider wird aber auch der Machtschub nicht immer korrekt erkannt und so stehen wir regelmäßig vor unserem Kinect Sensor und hampeln Bewegungen vor, die von Kinect Star Wars allerdings gekonnt ignoriert werden. Wie auch im Film könnt ihr, dank eures Lichtschwerts, Laserschüsse umlenken und damit euren Widersacher erledigen. Bewegen müsst ihr euch hierfür allerdings nicht wirklich. Es scheint so, als ob diverse kleine unpräzise Bewegungen automatisch vom Spiel einfach als ,,blocken" interpretiert werden - auch wenn wir klar einen Machtschub ausgeübt haben. Neben der eher mäßigen Erkennungsrate unserer Bewegungen hat Kinect Star Wars darüber hinaus noch das Problem, dass unsere Bewegungen, wenn sie denn erkannt wurden, nur mit einem erheblich spürbarem Versatz ausgeführt werden. Dieser ,,Lag" erinnert sehr stark an diverse Kinect-Titel aus der Release-Zeit des Sensors. Das dies weiterhin im Jahre 2012 - und dann auch noch bei diesem Titel - ein Thema ist, ist leider peinlich.

In weiteren Modis du dich austoben kannst...

Solltet ihr mit der knapp vier Stunden langen Kampagne fertig sein, oder einfach eine kleine Pause benötigen, so könnt ihr euch noch in vielen weiteren anderen Modis austoben. Der wohl beste dieser Mini-Modis ist das Pod-Rennen, welche die meisten von euch aus Episode I kennen werden. Die Steuerung der kleinen Renner ist zwar etwas kompliziert aber dafür auch um einiges genauer. Je weiter ihr eure Arme auseinanderstreckt, desto schneller fliegt ihr. Zieht ich einen der Arme heran, fahrt ihr in die entsprechende Richtung. Darüber hinaus könnt ihr noch Power-Ups einsetzen oder einen Boost aktivieren. Oder besonders nett: Für klare Sicht sorgen, indem ihr den Dreck von der Windscheibe wischt.

Ein weiterer Modus ist ein Tanzmodus - der für Hartgesottene Fans wohl eher eine Entweihung der Star Wars Ära darstellt. Generell wurde dieser Modus aber gut umgesetzt und so könnt ihr als Star Wars Figur zu leicht modifizierten Pop-Klassikern die Hüften schwingen. Ähnlich wie bei Dance Central werden die Bewegungen in einem separatem Fenster angezeigt, und bieten euch neben dem kommenden Schritt auch eine Rückmeldung darüber, wie gut ihr den ,,Move" ausgeführt habt. Ein netter kleiner Tanzmodus mit einer guten Umsetzung - Star Wars Fans werden hier aber wohl eher Mistgabeln und Fackeln zücken.

Als letzten Modus präsentieren wir euch das ,,Jedi-Duell", bei dem ihr euch weiteren Laserschwert Kämpfen aussetzen dürft - im späteren Verlauf sogar gegen Darth Vader persönlich. Anders als bei den Story Kämpfen müsst ihr hier allerdings um einiges taktischer vorgehen. Erkennt die Richtung eures Gegners und blockt entsprechend, um ihm dann in kleine handliche Stücke zu filetieren. Dies klingt zwar einfach - ist es aber leider wegen der Bewegungsverzögerung nicht wirklich. Auch hier müssen wir wieder eine gute halbe Sekunde vorplanen. Ein netter Modus, aber aufgrund der technischen Probleme kommt hier kein wirklicher Spielspaß auf.

Gemeinsam gegen die Macht kämpfen du musst...

Jedes gute Spiel macht zu zweit mit einem gutem Freund noch mehr Spaß und dies gilt auch für Kinect Star Wars. So kann während der laufenden Kampagne einfach ein weiterer Spieler ins Bild treten und sich eurem Kampf gegen das dunkle Imperium anschließen. Dies macht im Kampagnemodus allerdings aufgrund der eher schlecht als recht funktionierenden Bewegungserkennung nicht wirklich viel Spaß, da nun zwei Spieler den Kinect Sensor verwirren. Zum Glück funktionieren die meisten der Mini-Spiele aber um einiges besser zu zweit. Gerade die Pod-Rennen müssen wir hier positiv erwähnen, insgesamt ist es zu zweit aber eher mal was für ,,zwischendurch".