
Geld ist sexy
Hat man ein Auftrage erledigt, so erhält man eine stattliche Summe Geld dafür. Was kann man damit anfangen? Mit dem Geld lassen sich Spritzen kaufen, die in einer Wiederbelebungssequenz enden und einen wieder in den Kampf zurückholen können. Dummerweise gibt es einen Haken: Sobald man im Shop etwas kauft, schießt der Preis nach oben.
Dies gilt auch für die Geschenke. Geschenke? Die Geschenke braucht man, um im Verführungsteil des Spiels punkten zu können. Man hat als ja echter Auftragskiller auch mal Bedarf nach Ablenkung. Dafür gibt es die sogenannten Gigolo-Missionen. Die erfordern eine ganz andere Art von Gameplay.
In diesen Missionen geht es darum, die Dame flach... also davon zu überzeugen, dass man ein cooler Typ ist. Sie ist danach so "dankbar", dass sie einem ein cooles Subitem schenkt, mit der Mondo seine Waffe beeinflussen und verändern kann. Um dies jedoch zu erreichen, braucht es etwas Überzeugungsarbeit. Nun beginnt ein Teil, bei dem die männlichen Spieler lieber sicher stellen sollten, dass keine Frau im gleichen Raum ist. Sonst könnte es peinlich werden.
Die Verführung funktioniert mit Hilfe von Mondos Superblick, der ihn und Frauen in einen Zustand der Erregung versetzt. Dafür muss man der Frau an der Bar in die Augen schauen, bis sie nicht mehr hinschaut und ihr dann möglichst lange auf den Ausschnitt, die Beine oder andere Stellen schauen, ohne erwischt zu werden. Wer sich auch immer diese Sequenz überlegt hat, hat noch nie eine hübsche Frau verführt.
Aber egal. Hat man es bis zu einem bestimmten Punkt der Erregung geschafft, so schenkt man der Frau ein Geschenk. Dieses sollte man bereits vorher gekauft haben, denn sonst gilt die Mission als fehlgeschlagen. Ein Geschenk kann alles sein - vom Kaugummi zur Rose, bis hin zum Brillanten ist alles drin. Und auch dementsprechend teuer.
Nach... ähm "getaner Arbeit" kehrt Mondo wieder in sein Hauptquartier zurück und kann von dort aus weiter die Welt von Bösem befreien.
Präsentation und Gameplay
Das Spiel sieht wirklich großartig aus. Es ruckelt nix und es spielt sich alles sehr flüssig. Der teilweise monochrome Grafikstil sorgt für Veränderung im Genre und zeichnet sich durch ein eigenes Artdesign aus. Das gesamte Spiel präsentiert sich als Film-Noir-Variation und sorgt mit teilweise jazziger Musik für die dementsprechende Grundstimmung. Die Synchro ist hervorragend und wirklich gut gesprochen. Für japanisch versierte, lässt sich übrigens auch der japanische Originalton einschalten.
Killer is Dead ist ein schnelles Actionspiel. Wer grundsätzlich gerne Spiele wie Devil May Cry spielt, wird sich hier gut aufgehoben fühlen. Wer allerdings lieber gemächliche Action oder sagen wir mal konventionellere Spielweisen bevorzugt, sollte hier die Finger von lassen. Es hat aufgrund des Schwertkampfes auch gewisse Ähnlichkeiten mit Metal Gear Rising: Revengeance. Das ist ebenfalls ein sehr schnelles Spiel.
Der Titel hat aber auch seine ruhigen Phasen. Beispielsweise dann, wenn gerade mal wieder etwas längere Cutscenes gespielt werden oder Mondo sich auf eine Gigolo-Mission begibt. Das tut dem Spiel auch gut, denn es geht wirklich sehr schnell zur Sache und gerade die Bosskämpfe können sehr fordernd sein. Neulinge starten deswegen am besten mit der leichtesten Schwierigkeitsstufe.
Wie weit würdest du gehen, um denjenigen zu schützen den du liebst?
Dies ist ein sehr zentrales Thema in dem Spiel. Mondo wird vor schwierige Situationen in dem Spiel gestellt und durchlebt ein sehr tiefgründiges Wechselspiel der Gefühle. Die Story kann sich durchaus sehen lassen. Sie ist und bleibt allerdings auch sehr japanisch. Das bedeutet man findet darin viele extreme Situationen, die vielleicht so manchem empfindsameren Menschen zusetzen können.
Beispielsweise trinkt einer der früheren Auftragskiller seinen letzten Wein zu Anfang des Spiels. Sobald er diesen Wein getrunken hat, spratzt ihm dieser aus der aufgeschnittenen Kehle wieder heraus und der ganze Körper explodiert in einer Blutfontäne. Nix für zartbesaitete Gemüter.
Liebe und Exekution sind in dem Spiel dramatisch miteinander verwoben und stellen einen weiteren Eckpfeiler der Storyline dar. Wie wird sich Mondo in der neuen Gesellschaft entwickeln? Wie werden ihn die Aufträge beeinflussen? Welche Rolle spielen die Frauen in seinem Leben?
Hinter der durchgeknallten Fassade des Spiels verbergen sich also einige tiefgründigere Themen, die man kennenlernt, wenn man sich mehr mit den Cutscenes beschäftigt. Drückt man diese einfach weg, so verpasst man einen wesentlichen Teil des Spiels.
Fazit
Sudas neuer Actionreißer ist ein Titel, der mit Sicherheit nicht jeden Spieler begeistern wird. Er fordert aber viele Spieler heraus und wagt den Schritt eines innovativen neuen Stils. Wer so etwas wie Sin City gerne mag, der wird auch mit diesem Spiel sein Glück finden. Vorausgesetzt, er kann über die erotischen Sequenzen lachen und schmunzeln.
Die weiblichen Leser spielen lieber erst mal Probe und schauen dann, ob ihnen das Spiel nicht zu sehr auf Männer zugeschnitten ist. Die Gigolo-Sequenzen sind zwar amüsant, werden aber vor allem bei den emanzipierteren Spielerinnen für Aufregung sorgen.
Killer is Dead ist ein spaßiges Actionspiel mit einem Erzählstil, der sich Film Noir-Movies orientiert und nicht vor einer ordentlichen Menge an Blut zurückschreckt.
Bewertung
Pro
- Tiefgründigerer Protagonist
- Sehr cooler Grafikstil
- Es spielt sich sehr flüssig
Contra
- Gigolo Missionen sind etwas pubertär
- Spiel hat einen teilweise hohen Schwierigkeitsgrad

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