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Genre-Technik-Mix: geschüttelt, nicht gerührt

James Bond ist ein Titan, zumindest wenn es darum geht, sich anpassungsfähig zu zeigen. Verschiedene Aufgabenstellungen und verschiedene Missionsziele erfordern zwangsweise eine differenzierte Vorgehensweise, um bei seiner Zielerreichung erfolgreich zu sein. So anpassungsfähig, wie sich James Bond auf der Leinwand zeigt, so flexibel wollte man offensichtlich auch den Spieler auf verschiedene Situationen reagieren lassen. So vereinigt der aktuelle Titel bekannte Spieltechniken, welche uns bereits aus anderen Spielen geläufig sind. So schliddert Mr. Bond schnell mal hinter eine Deckung und wechselt bei Bedarf auf Knopfdruck von einer Deckung zur anderen ... ganz nach dem Prinzip von Gears of War. Auch wenn es sich bei James Bond: Ein Quantum Trost in erster Linie um einen First-Person-Shooter handelt, wechselt die Kamera in die Third-Person Perspektive, sobald ihr hinter einer Deckung verschwindet. Diese Deckungstechnik ermöglicht es Herrn Bond ebenfalls, auch wenn mit weniger Präzision, seine Kontrahenten aus der sicheren Deckung heraus unter Beschuss zu nehmen. Wer den rabiaten Umgang mit der Waffe ein wenig scheut und sich für eine etwas taktischere Vorgehensweise entscheidet, kommt sich schnell in die Rolle von Mr. Sam, Sam Fisher versetzt vor. Ihr könnt versuchen, eure Gegner beispielsweise lautlos aus der Ferne ins Jenseits zu snipern oder schleicht euch von hinten heran und streckt eure Gegner mit einem Take-Down a la Jason Bourne nieder.

"Der letzte Typ, der da uneingeladen auftauchte, ging per Luftfracht nach Hause. Und das in ziemlich kleinen Kisten (Golden Eye)

Ihr könnt selbst nach euren Vorlieben entscheiden, wie ihr am liebsten vorgehen möchtet und ggfs. je nach Situation und Experimentierfreude zwischen verschiedenen Taktiken wechseln. Zu einer bestimmten Vorgehensweise werdet ihr jedenfalls zu keinem Zeitpunkt gezwungen, auch wenn eine offensivere Vorgehensweise euch nicht in allen Situation schneller ans Ziel kommen lässt. Wie ihr vorgeht, könnt ihr noch weitesgehend selbst bestimmen. Festgelegt ist jedoch der Weg. Die insgesamt 12 Kapitel der Kampagne durchlauft ihr in einem extrem gradlinigen Leveldesign, welches ohne jegliche Nebenquests den Weg vorgibt. Action steht hier eindeutig im Vordergrund, zu Lasten der Spieltiefe.

Eure Gegner ... gar nicht so dumm!

Die Möglichkeit, mit verschiedenen Taktiken ans Ziel kommen zu können, lässt euch weitesgehend die Freiheit, das Spieltempo selbst zu bestimmen. Zu lange solltet ihr jedoch nicht überlegen, denn ein wenig von der Rechenleistung eurer 360 scheint für die grauen Zellen der KI draufgegangen zu sein. Diese verhält sich nämlich alles andere als stupide, sondern geht häufig genug selbst taktisch vor um euch mit einer Ladung Blei in die ewigen Jagdtgründe zu befördern. Deckungen, hinter denen ihr euch schutzsuchend verstecken könnt, findet ihr reichlich. Sind diese jedoch zerstörbar, so machen sich eure Gegner diese Tatsache gerne zu Nutze. Ein regelmäßiger Stellungswechsel sollte also eingeplant werden. Grundsätzlich kann jedes größere Objekt als Deckung genutzt werden. In einigen Situation solltet ihr es aber erst gar nicht auf willkürlichen Gegnerkontakt ankommen lassen. Euer kleines, technisches Männerspielszeug, der PDA, kann euch hilfreiche Dienste erweisen. So könnt ihr euch mit diesem in verschiedene Überwachungskameras einhacken, um so vorab schon mal ein Bild von der bevorstehenden Konfrontation zu erlangen. Im weiteren Spielverlauf werdet ihr auch Bekanntschaft mit Kameras machen, welche höchstallergisch auf herumliegende Leichen und Mr. Bond selbst reagieren. Der PDA wird zu eurem ständigen Begleiter gehören.

"Tut mir Leid, ich bin nicht so grausam." "Ihnen fehlt vielleicht nur die Übung" (Casino Royal)

Zur Zielerreichung stehen Mr. Bond ausreichend Waffen zur Verfügung, zwischen denen ihr ganz nach euren persönlichen Vorlieben wechseln könnt. Je nach Vorliebe wählt ihr zwischen einer Sniper, einer schallgedämpften Pistole, einer automatischen Wumme und vielen anderen Varianten aus. Insgesamt 20 Waffen stehen euch zur Verfügung, von denen ihr maximal drei gleichzeitig mit euch rumschleppen könnt. Wen das alles nicht reicht, oder ihr immer noch zu schlau für die KI seit, könnt ihr euch gerne an einem höheren der insgesamt vier Schwierigkeitsgrade versuchen. Auf der höchsten Stufe wird selbst Mr. Bond zum Warmduscher und lässt sich bereits nach zwei bis maximal drei Treffern zu Boden strecken.

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Fazit

Mit James Bond: Ein Quantum Trost feiert Daniel Craig sein Debut im Next-Gen Videospielzeitalter. Hierbei hilft ihm die COD4 Grafik-Engine einen optisch ganz passables Gesamtbild auf die Mattscheibe zu generieren, ohne dabei das COD4 Niveau zu erreichen. Ein Mix diverser Spieltechniken á la GoW, Sam Fisher oder Jason Bourne offenbaren dem Spieler verschiedene Möglichkeiten zur Vorgehensweise. Ob Rüpel oder Taktiker, Mr. Bond lässt dem Spieler die Wahl der Vorgehensweise.

Insgesamt 12 sehr lineare Kapitel erzählen eine nicht sonderlich tiefgreifende Story und entführen euch dabei auch zurück in die Zeit von Casino Royal. Ordentlich was auf die Ohren gibt es bei dem gut abgemischten Sound, der die teilweise emotionslosen Synchronsprecher offenbar unbeeindruckt gelassen hat. Mag sein, dass deren Emotionslosigkeit am mangelnden Bond-typischen Humor liegt.

In jedem Fall kann "Ein Quantum Trost" allen Bond Fans ein paar unterhaltsame Stunden Spielspaß bieten. Wer hierbei nicht alleine in geheimer Mission unterwegs sein möchte, darf mit bis zu 12 Agenten in neun verschiedenen Spielmodi gerne online die ein oder andere Runde zocken. Das Spiel setzt keine Maßstäbe, kann sich aber durch eine solide Technik durchaus aus dem Schatten einiger anderer Filmversoftungen absetzen.


Bewertung

Pro

  • Nette Explosionen und Effekte
  • KI Gegner sind nicht auf den Kopf gefallen
  • Abwechslungsreicher Multiplayer
  • Tolle Soundkulisse, original Synchronsprecher
  • Guter Mix verschiedener Gameplay-Techniken

Contra

  • Extreme Lautstärkenunterschiede zwischen InGame und Mission Briefings
  • Teils emotionslose Sprachausgabe
  • Schwach erzählte Story

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

12 Kommentare

Phil1994 Sa, 17.01.2009, 14:13 Uhr

bin jetzt bei der letzten mission :smt023 die ist auch mal ein bisschen herausfordernt

Keeper_2 Sa, 17.01.2009, 13:48 Uhr

ich finde das Spiel auch ganz nett für mal ein WE Unterhaltung, also am besten aus der Videothek ausleihen oder günstigst kaufen (habs für 17,- Pfund in UK gekauft).
Immer Action, immer was los und das es kurz ist stört mich nicht, ich sehe lieber das Ende eines Spiels nach 6-7 Stunden als dass ich es nie sehe.
Schade ist, dass es im Prinzip ein reiner Shooter ist, man benutzt keine Gadgets, die Lizenz ist als leider nicht wirklich gut umgesetzt.

Phil1994 Fr, 19.12.2008, 12:47 Uhr

Klimbim schrieb : Es reicht völlig sich das Spiel ein paar Tage von der Videothek auszuleihen.

Dar hast du schon recht dar der Singelplayer so kurz ist kann man es schon an einen oder 2tagen durch zocken.

Klimbim Fr, 19.12.2008, 12:13 Uhr

Finds auch recht gelungen das Spiel.Der Single Player ist natürlich echt kurz aber sieht super aus und macht auch echt Laune.Der Multiplayer ist meiner Meinung nach auch sehr gelungen.Man kann sich mit seinen erspielten Punkten neue Waffen,Aufsätze und Extras kaufen.Aber kaufen würde ich mir das Spiel auch nicht.Es reicht völlig sich das Spiel ein paar Tage von der Videothek auszuleihen.

mfg

Phil1994 So, 14.12.2008, 18:17 Uhr

Ich halte nichts von Daniel Craig aber das Spiel ist ziemlich gut ich habe es auch. Leider ist die Spielzeit ein bisschen wenig nach ungefähr 5 Stunden ist man damit durch. Die Missionen sind aber gut gemacht und abwechslungsreich. Besonders die Casino Royal Mission ist ziemlich Originalgetreu.

3/5 Punkten fürs Spiel

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