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Das neue MI phone 6

Technischer Schick-Schnack ist seit je her obligatorisch für den Kollegen James. Irgendein Männerspielzeug ist immer mit an Board. So bekommt unser Bond im Fall von Blood Stone ein Smartphone der über-über-übernächsten Generation spendiert. Ein kleiner Druck auf das Steuerkreuz aktiviert einen speziellen Sichtmodus, in dem ihr in der Umgebung befindliche, geheime Objekte erkennen, in Sekundenschnelle die Daten von Notebooks kopieren oder auch die genaue Position und Waffenausrüstung eurer Kontrahenten ermitteln könnt. Ein wahres Wunderwerk der Technik, die selbst durch eigentlich undurchsichtige Wände hinaus noch die Standorte der Gegner ermitteln kann. Dieses Spielzeug kommt garantiert häufiger zum Einsatz.

"Wenn man nicht spürt, dass man lebt, wird das Leben sinnlos." (Die Welt ist nicht genug, 1999)

Weiteres Spielzeug von James Bond sind diverse Fortbewegungsmittel, welche häufiger zum Einsatz kommen. Ob der Aston Martin zu Land oder mit dem Boot übers Wasser. Die Fahreinlagen sorgen allesamt für zusätzliche Abwechslung und lockern den Spielfluss ein wenig auf. Hier merkt man schon, dass die Entwickler von Bizarre Creation ein wenig das implementieren wollten, womit sie vertraut sind...Fahrzeuge. Schade, dass die Steuerung der Fahrzeuge etwas gewöhnungsbedürftig ist und nicht einem Project Gotham Racing gleich kommt.

Hier hätten die Entwickler ruhig ihre Fachkenntnisse auf diesem Gebiet verstärkt umsetzen können, um dem Spiel noch mehr Authentizität zu verleihen.

Ene mene meck, der Gegner ist weg

Neben den technischen Spielzeugen kann James auch nicht seine Ausbildung als Geheimagent des MI 6, respektive die Fähigkeiten als Profi-Killer verstecken. Das gute Deckungssystem sorgt dafür, dass wir hinter so ziemlich jedem möglichen Gegenstand Schutz suchen können. Wir können in Deckung bleibend um Ecken laufen, über Deckungen hinwegspringen oder von einer zur Nächsten hechten. Kommt ein Gegner unserer Deckung zu nahe oder wir erspähen hinter der nächstgelegenen Ecke einen Kontrahenten, so ist das ein gefundenes Fressen für einen spektakulären Take-Down. Ein Knopfdruck und James nimmt sich situationsabhängig die Schlawiner zur Brust, was für diese immer tödlich endet. Toll in Szene gesetzt werden die Take-Downs durch kurze gerenderte Sequenzen, die flüssig aus der ursprünglichen Aktion hervorgehen, und ebenso flüssig wieder im Gameplay enden, so dass der Spielfluss nicht unterbrochen, sondern vielmehr aufgelockert wird.

"Es ist immer gut, einen Sohn für etwas zu haben. Man kann gar nicht genug Söhne haben!" (Liebesgrüße aus Moskau, 1964)

Genötigt werdet ihr ein wenig die Take-Downs zu eurem Vorteil zu nutzen, um euer Konto der so genannten Fokus Angriffe zu füllen. Insgesamt könnt ihr maximal 3 solcher Fokus Attacken ansparen. Geht es mal in Sachen Stealth-Taktik nicht voran, zieht James einfach eine der insgesamt zwei Waffen, die er gleichzeitig tragen kann, aktiviert den Schulterbutton und schon hat das im Weg stehende Fußvolk nichts mehr zu lachen. In kürzester Zeit habt ihr mehreren Gegnern durch das automatische Anvisieren den Stecker gezogen, so dass diese wie nasse Säcke zu Boden fallen.

Keine Intelligenzbolzen

Ist euer Bestandskonto an Fokus Angriffen aufgebraucht, so bleibt James nur die Möglichkeit die verbleibenden Gegner selbst mit den meist schallgeschützten Waffen ins Visier zu nehmen. Ein leichtes Auto-Aiming erleichtert die Sache ungemein, so dass auch auf den höheren Schwierigkeitsgraden, die Beseitigung der Widerständler ein Leichtes sein sollte. Möglicherweise ist das Portfolio an Hilfsmitteln auch einer der Gründe, warum viele Gegner nicht gerade einen sonderlich hellen Eindruck vermitteln. Sollte James trotz allem mal den Ladebildschirm begrüßen müssen, so sorgen die fair gesetzten Speicherpunkte dafür, dass keine langen Passagen erneut durchspielt werden müssen.

"Was ist wenn die Welt erfährt, dass sie gestorben sind als sie mir die Eier massiert haben?" (Casino Royal, 2006)

Akustisch wird die Story von einem guten Soundtrack begleitet, wohingegen Schusswechsel und sonstige Umgebungsgeräusche lediglich ein gutes Mittelmaß erreichen. Anders sieht es da schon bei den sprachlichen Qualitäten der Darsteller aus. Dürfen wir in englischer Sprache die Originalstimmen von Judy Dench, Daniel Craig oder auch Joss Stone begrüßen, so gibt es in der deutschen Fassung zumindest engagierte Synchronsprecher zu hören. Hier kann Blood Stone im Vergleich zum Vorgänger ein deutliches Plus auf seinem Konto verbuchen. An der Tatsache, dass die sprachlichen Qualitäten nicht immer Lippensynchron zur grafischen Darbietung erfolgen, tragen die Synchronsprecher aber keine Schuld.

Hat das MI6 doch mehr als einen Agenten?

James Bond ist nicht gerade der Typ, der bei den kleinsten Problemen um Hilfe bittet. Wer seinen Auftrag in der Spielzeit von ca. 5-7 Stunden erfolgreich abgeschlossen hat, der darf gerne noch ein paar Runden online mit bis zu 16 Spielern gleichzeitig auf geheime Mission gehen. Team Deathmatch, ein Auftragsmodus und der Kampf als Letzter zu überleben steht online auf dem Programm. Mit eurer Spielerfahrung und euren online Erfolgen, werden dann nach und nach unter anderem neue Waffen freigeschaltet. Online wird der eher mäßige Multiplayer-Spaß zusätzlich durch häufiges laggen getrübt. James ist und sollte ein Einzelkämpfer bleiben.

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Fazit

James Bond is back. Diesmal nicht im Kino, sondern auf der heimischen 360. Ein in der Tat fast hollywoodreifes Spielerlebnis, welches zwar einige optische Mängel zu vertreten hat, dafür aber den Spieler in nahezu perfekte Art und Weise in das Spielgeschehen eintauchen lässt. Der Bond-typische Intro Trailer, die fließenden Übergange zwischen Videosequenzen und dem Spiel oder auch die gekonnt in Szene gesetzten Take-Downs, all dies sorgt in Kombination mit einigen Reaktionsspielen dafür, dass der Spieler seinen ganz eigenen Bond Film erleben darf.

Ein leichtes Spiel. Insgesamt liegt der Fokus des Spiels darauf, den Spieler in ein cineastisches Bond-Abenteuer eintauchen zu lassen. Die vorhandenen Schwierigkeitsgrade dürften für eingefleischte Shooter-Fans allesamt keine große Herausforderung darstellen. Selbst für Gelgenheits-Gamer kommen keine Frustmomente auf. Die fast schon übertriebenen Hilfestellungen des Smartphones, Auto-Aiming, Fokus-Attacken oder das überaus spielerfreundliche Speichersystem machen zwar Spaß, sorgen aber auch dafür, dass das Spiel keine große Herausforderung darstellt. Dafür ist der Spaßfaktor um so größer.

Begleitet von einem guten Soundtrack tragen emotionale Synchronsprecher die Story mit. Wer nach den ca. 5-7 Stunden Spielzeit noch nicht genug von dem Bond Abenteuer hat, darf sich online mit bis zu 16 Spielern die Kugel geben.

James Bond Blood Stone, ein Spiel für ein ganz neues Filmerlebnis, welches einen XBoxUser Special Award verdient hat.


Bewertung

Pro

  • Fahrzeuge, Take-Downs und Fokus Attacken sorgen für Abwechslung
  • Gute Soundkulisse und Synchronsprecher
  • Guter Mix verschiedener Gameplay-Techniken
  • Lebendiges Leveldesign
  • Insgesamt gute Präsentation
  • Tolles Gameplay durch nahezu perfekte Übergänge zwischen Videosequenzen und Spiel

Contra

  • Leveldesign nicht immer auf gleichem Niveau
  • Teilweise matschige Texturen
  • Mäßiger Multiplayer
  • Sehr leicht
  • Kurze Spielzeit von ca. 5-7 Stunden
  • Ausdruckslose Gesichtszüge der Charaktere

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8
XBU-Special-Award

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