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Beat 'em up Leichtgewicht

Dieser taktische Einfluss wird auch nötig sein, um erfahrene Beat 'em up Veteranen bei Laune zu halten, denn insgesamt fallen die Kombos und Superaktionen bzw. die gesamte Steuerung etwas einfacher aus als noch im letzten Mortal Kombat. So ist Blocken in Injustice durch einfaches Drücken der Richtungstaste in die entgegengesetzte Richtung möglich. dazu gibt es drei Schlagarten von leicht bis schwer und den Griff auf dem linken Bumper. Hinzu kommt eine charakterespezifische Aktion auf der B-Taste. Während Green Arrow beim Druck auf diese Taste mit Pfeilen um sich schießt, lässt Batman mechanische Fledermäuse aufsteigen, die sowohl als Schutz als auch als Wurfwaffe genutzt werden können. Hinzu kommt ein Super-Meter, der durch Schaden aber auch durch gelungene Spezialaktionen aufgeladen wird. Ist dieser voll, braucht man einfach nur den linken und rechten Trigger gleichzeitig zu drücken und der Kämpfer setzt zu seinem Super-Move an. Während die restlichen Kampfaktionen der Protagonisten sehr Bodenständig daherkommen, zeigen die Moves, was es heißt, ein Superheld oder -schurke zu sein. Trotz dieser Finesse ist das Kampfsystem von Injustice sicher nicht so fordernd, wie das eines DoA oder Mortal Kombat. Das erleichtert den Einstieg für Genre-Neulige ungemein, ob Veterane hierbei genügen Herausforderungen finden, muss zumindest angezweifelt werden.

240 mal Spass?

Um das Stichwort Herausforderung(en) dreht sich alles im S.T.A.R. Labs getauftem Modus. Hier werdet ihr vor 240 verschiedenen Aufgaben gestellt, die es nach und nach zu lösen gilt. Zehn Aufgaben pro Charakter, die alle durch eine sporadische Geschichte verbunden sind. Für jede abgeschlossene Herausforderung gilt es bis zu drei Sterne zu erlangen, die benötigt werden, um weitere Herausforderungen anderer Charaktere freizuschalten. Für das Abschließen einer Herausforderung gibt es in den meisten Fällen einen Stern, die restlichen zwei erhaltet ihr nur, wenn gewissen Bedingungen erfüllt werden. Diese Bedingungen kann man leider nur im allgemeinen Herausforderungsmenü, oder umständlich über das Pause-Menü aufrufen. Schöner wäre es, wenn diese zu Beginn einer Herausforderung eingeblendet werden würden. Schade ist auch, dass man beim Abarbeiten der einzelnen Aufgaben der Charakterreihenfolge von NetherRealm folgen muss. So kann es mit unter eine Weile dauern, bis man zu seinem Lieblingscharakter kommt. Das ist in sofern problematisch, da die Aufgaben häufig auf die Eigenarten des Charakters zugeschnitten sind und man ihn und sein Handling so besser kennen lernt.

Solider Multiplayer komplettiert das Paket

Sollten die Solospiel-Modi noch nicht zufriedenstellen, kann man sich bedenkenlos in den mitgelieferten Multiplayer Modus stürzen. Mit drei verschiedenen Spielmodi konzentriert sich dieser zwar nur auf das Nötigste, aber das reicht, um jede Menge Spass mit den DC-Protagonisten zu haben. Einziger Makel ist, das bisher der Ping des Gegners vor dem Match nicht angezeigt wird und man in der Spielersuche somit regelmäßig in einem Match landet, in dem durch die Verzögerung kein genaues Timing möglich ist. Das ist sehr ärgerlich, lässt sich aber umgehen, wenn man sich in private Spielelobby begibt, hierfür werden die Verbindungsstärken nämlich angezeigt. Läuft das Spiel dann flüssig, macht es mindestens genau so viel Spass, sich mit den realen Gegenspielern zu prügeln wie mit den CPU-gesteuerten.

Für weitere Motivation sorgt das Profil-Level, welches sowohl durch On- als auch Offlinespiele steigt. Dadurch schaltet man jeden Menge Kleinigkeiten wie Charakterskins oder Elemente für seine Profil-Karte frei. Für Langzeitspass ist also gesorgt, zumindest wenn die kleinen Balancing-Makel noch ausgemerzt werden. Der ein oder andere Charakter ist zur Zeit nämlich noch deutlich überlegen. Sei es dadurch, dass er mit seinen Fähigkeiten den Gegner permanent auf Abstand hält, oder einfach eine ganze Menge mehr Schaden mit Kombos austeilt als der Durchschnitt. Glücklicherweise trifft man online derzeit noch auf ein ausgeglichenes Kämpferfeld, wodurch es den Spielspass nicht sonderlich beeinflusst und die nächsten Kämpfer sitzen ja auch schon in der DLC-Warteschleife. Das verstärkt die Hoffnung, dass NetherRealm hier noch ein wenig feinjustiert.

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Fazit

NetherRealm liefert mit seinem Ausflug in jugendfreie Gefilde ein tolles Gesamtpaket ab, welches das Beat 'em up-Genre auch für Einsteiger attraktiv macht. Dabei schaffen sie es durch die authentische Umsetzung des DC-Universums, dass auch Comic Fans auf ihre Kosten kommen.

Mit den interaktiven Umgebungen und den Abschnittsübergängen wurde zudem eine neue Ebene in das 2D-Beat'em Up gebracht. Diese taktische Ebene kann jedoch nicht ganz darüber hinwegtäuschen, dass Genre Veterane die nötige Herausforderung wohl nur im Multiplayer finden werden. Gerade beim Multiplayer besteht allerdings auch noch ein wenig Handlungsbedarf, was die Verbindung sowie das Balancing angeht. 

Unter dem Strich kann man dieses Spiel jedem Comic-Fan und Beat 'em up Anfänger uneingeschränkt empfehlen. Erfahrenere Spieler sollten es sich vielleicht zu erst einmal ausleihen, um zu sehen, ob die DC-Protagonisten für genügen Langzeit-Spielspass sorgen können.


Bewertung

Pro

  • Gute Hilfestellungen für Einsteiger
  • Abwechslungsreiche Modi
  • Interaktive Arenen
  • Guter Story-Modus
  • Authentische Umsetzung des DV-Universums

Contra

  • Detailarme Nebencharaktere in Zwischensequenzen
  • Für Genre-Kenner zu leicht
  • Ausbaufähiger Online-Multiplayer

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8

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