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Weidmannsheil XBoxUser. Lust auf die Pirsch zu gehen und einen Jagderfolg zu feiern? Der Hunting Simulator schickt euch in die Wildnis und wir verraten euch, wie er sich schlägt.

Wer bin ich?

Bevor es los geht, müssen wir aber aus sechs unterschiedlichen Charakteren wählen. Jeder Charakter unterscheidet sich dabei im Aussehen, der Kleidung und seinem Verhalten auf der Jagd, beziehungsweise seiner Lebenseinstellung. Auch wenn die Charaktere sich in der Kleidung und zum Beispiel den Haaren unterscheiden, sehen sich die Männer und auch die Frauen untereinander bei den Gesichtern ziemlich ähnlich. Die Auswahl trägt aber dazu bei, das Spiel lebendiger zu gestalten. Jagen kann sonst auch eine eher trockene Angelegenheit sein. Manche Charaktere sollen bestimmte Tierarten besonders gut aufspüren können. Ob das tatsächlich so ist, lässt sich schwer messen. Im Test fiel aber auf, dass der Charakter der Hirsche besonders gut aufspüren kann, auch eher Hirsche entdeckte.

Beanspruchen

Mit unserem Charakter stürzen wir uns dann auch sofort in die Wildnis. Entweder in der Ego-Perspektive oder Third-Person, was sich jederzeit wechseln lässt. Das Gewehr halten wir dabei vor der Brust und zielen erst, wenn wir es auch brauchen. In einer kurzen Einführung wird uns erklärt, wie wir die Jagd am besten angehen. Dabei gibt es unterschiedliche Phasen: Spuren finden, Zielgebiet ausmachen, das gesuchte Tier aufspüren, erlegen und das Tier beanspruchen.

Der Spur folgen

Zu Beginn einer Jagd werden wir im Zielgebiet abgesetzt. Je nach Spielmodus haben wir unterschiedliche Ziele, die aber, selbstverständlich, mit dem Erlegen eines Tieres zu tun haben. Dazu müssen wir erstmal rausfinden wo sich das gesuchte Tier aufhält. Einen ungefähren Anhaltspunkt bekommen wir auf der Karte angezeigt. Auf dem Weg dorthin können wir Spuren finden. Auf diese werden wir aufmerksam gemacht, sobald wir in deren Nähe kommen. Mit einem Tastendruck analysieren wir die Spur und bekommen Auskunft darüber welche Art Tier diese Spur hinterlassen hat, in welche Richtung es sich bewegt hat und wie alt die Spur ist. Je neuer die Spur desto näher sind wir der Beute. Also folgen wir der Spur und halten dabei Augen und Ohren offen. Haben wir genug Spuren analysiert wird uns der Aufenthaltsort des Tieres, in Form eines Umkreises, auf der Karte markiert. Dort werden wir unsere Beute finden können.

Vorsichtig und behutsam bewegen wir uns so durch das Zielgebiet. Wir wollen schließlich keine Tiere aufschrecken und so auf uns aufmerksam machen. Denn in der Wildnis ist nicht nur die gesuchte Spezies unterwegs. Auch andere im Gebiet heimische Tierarten kreuzen unseren Weg. Wir müssen besonders darauf achten möglichst leise zu sein und uns nach Möglichkeit auch gut zu verstecken. Die Tiere reagieren auf unterschiedliche Art und Weise auf uns. Sie können uns sehen, hören und riechen. Wenn wir ein potentielles Ziel ausgemacht haben, visieren wir es an um zu erfahren um welches Tier es sich handelt. Dabei ändert sich auch unser Fadenkreuz in drei Teile, die angeben in welcher Art, sehen, hören oder riechen, das Tier auf uns aufmerksam wurde. Jedes Tier agiert hier auf seine eigene Art und Weise. Die einen können besonders gut sehen, während die anderen besser riechen oder hören. Je nach Beutetier müssen wir also unsere Jagdstrategie anpassen.

Ein Schuss, ein Treffer

Haben wir unser Ziel dann ausgemacht gilt es, das Tier möglichst mit einem Schuss zu töten. Wir wollen es schließlich nicht leiden lassen. Je nach Entfernung und Größe des Tiers kann es daher nötig sein, sich vor dem Schuss näher heran zu pirschen. Wenn wir die perfekte Stelle gefunden haben, legen wir an und versuchen das Gewehr ruhig zu halten. Der erste Schuss muss sitzen. Ist das nicht der Fall flieht das Tier und alle anderen im Gebiet. Bei einem erfolgreichen Abschuss, beanspruchen wir das Tier für uns und erhalten Punkte dafür. Diese richten sich nach dem Tier, dem Gewicht, der Entfernung und dem getroffenen Organ. Bestimmte Organe können das Tier ungenießbar machen und geben daher Abzüge.

Zielgebiet

Hunting Simulator bietet uns mehrere Spielmodi. In der Kampagne absolvieren wir nacheinander Missionen und schalten neue Gebiete sowie Waffen und Ausrüstung frei. Das Hauptziel einer Mission ist immer ein bestimmtes Tier, für das wir nur eine begrenzte Zeit haben, um es aufzuspüren und zu erlegen. Um etwas Abwechslung in die Aufgaben zu bringen, können wir außerdem Zusatzpunkte durch Sekundärziele sammeln, die zum Beispiel aus dem Abschuss aus einer Mindestdistanz bestehen können. Im Mehrspielermodus bestreiten wir eine Mission mit Freunden. Die Ziele sind dabei an eine größere Anzahl Jäger angepasst. Möchten wir einfach so etwas Jagen wählen wir den freien Modus. In zwei unterschiedlichen Zeitspannen erlegen wir alles was uns vor das Gewehr kommt und sammeln Punkte.

Vielfalt

Die Anzahl der verfügbaren Regionen ist vielfältig und reicht von dichten Wäldern, über Berg- und Seenlandschaften bis hin zu Wüsten- und Schneeregionen. Dabei sind sie alle real existierenden Landschaften nachempfunden. Auch die Waffen- und Ausrüstungsmöglichkeiten fallen üppig aus und beinhalten so ziemlich alles was ein Jäger braucht. Von kleineren Schrotkalibern, bis hin zu Großkalibrigen Gewehren ist alles dabei um von Enten, bis Bären alles erlegen zu können. Dabei wurde ebenfalls auf die Handhabbarkeit der Waffen wert gelegt, was Stabilität, Rückstoß oder ähnliches angeht. Die Gewehre lassen sich noch mit unterschiedlichen Optiken aufrüsten, die es uns erleichtern Tiere aus großer Distanz zu jagen. Zur Ausrüstung zählen unterschiedliche Ferngläser, eine Taschenlampe und ein Nachtsichtgerät sowie unterschiedlicher Locker, Duftstoffe, Geruchsblocker und Windprüfer. Die Entwickler legen hier viel Wert auf den Realismus des Simulators.

Auch in Bezug auf die Grafik und die Geräuschkulisse macht das Spiel eine gute Figur, auch wenn es mit aktuellen Topspielen nicht ganz mithalten kann. Die Wiese, Sträucher und Bäume bewegen sich im Wind und auch Wasserflächen sind schön animiert. Die Lichteffekte wirken sehr lebendig. Die untergehende Sonne wirft ein tolles Licht durch die Bäume und auch die Sonnenstrahlen werden schön dargestellt. Wer schon einmal bei tief stehender Sonne durch den Wald gelaufen ist, weiß was ich meine. Die dabei entstehenden Schatten zeichnen sich weich auf dem Boden ab, doch leider entstehen sie nicht immer direkt am Objekt. So kann der Eindruck entstehen, dass zum Beispiel der eigene Charakter keinen Schatten wirft. Ebenso kämpft Hunting Simulator mit Pop-Ups von kleineren Pflanzen, die plötzlich vor uns erscheinen. Dafür kann sich die Weitsicht über die Landschaft sehen lassen.

Sonnenuntergang

Auch die Soundeffekte tragen bei einem Jagd Simulator zur Atmosphäre bei. Hier haben sich die Entwickler viel Mühe gegeben, aber ganz überzeugen kann das Spiel leider nicht. Zwar zwitschern die Vögle in den Bäumen und der Wind rauscht in den Bäumen, aber für die Laute der Jagdtiere scheint es nur eine Aufnahme zu geben. Auch bezweifle ich, dass ein Hirsch, Fuchs oder andere Tiere so häufig Laut geben wie hier. Das macht uns allerdings auch einfacher sie zu finden. Leider klingt auch der Wind durchgehend nach einer mittleren Stärke und die auftretenden Böen klingen eher nach einem großen Wasserfall oder einem vorbeifahrenden Bus. Das ist sehr schade, denn das stört die sonst gelungene Atmosphäre. Unsere eigenen Schritte hingegen ändern sich je nach Untergrund und auch die Lautstärke nimmt ab wenn wir uns ducken oder kriechen. 

Fazit

Hunting Simulator schickt uns in die Wildnis, um unsere eigenen Jagdtrophäen zu schießen. Wer jetzt denkt, dass es sich dabei um eine öde Aufgabe handelt, irrt. Die Entwickler haben mit einer großen Auswahl an unterschiedlichen Tieren, Waffen und Ausrüstung für Abwechslung gesorgt. Auch die Missionen werden durch verschiedene Tageszeiten und optionale Ziele interessant gestaltet.

Mit der Zeit stellt sich aber dennoch ein repetitives Spielerlebnis ein. Grafisch und Soundtechnisch kann das Spiel nicht ganz mit aktuellen Spielen mithalten, macht aber dennoch eine gute Figur und schafft eine stimmige Atmosphäre.

Wer gerne mal virtuell auf die Jagd gehen möchte, kann einen Blick riskieren. Einen Ego-Shooter darf man aber nicht erwarten, denn in der Regel gibt man nur einen Schuss ab.


Bewertung

Pro

  • Umfang
  • Große Auswahl an Ausrüstung
  • Vielfalt der Jagdgebiete

Contra

  • Nach der Zeit repetitives Gameplay
  • Sound kann ganz überzeugen

Gameplay 7 von 10
7/10
Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Atmosphäre 8 von 10
8/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
7

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