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Texturenmatsch a la Unreal Engine

Auch optisch versprachen die Entwickler und der Publisher ein hervorragendes Produkt abzuliefern. Damit zumindest ein gewisser Grundstock vorhanden ist, lizenzierten sich die Kaos Studios für Homefront die Unreal 3 Engine. Eigentlich ein guter Entschluss, denn die Grafikfähigkeiten der Engine sind ja doch recht beeindruckend. Zwar neigen viele der Spiele mit der Engine immer wieder zu leichtem Tearing - so auch Homefront - aber es lassen sich tolle Spiele damit herstellen.

Bei Homefront scheint den Entwicklern jedoch irgendwann die Zeit davongelaufen zu sein, denn anders ist nicht zu erklären, warum die Texturen von solch unterschiedlicher Qualität vorliegen. Viele Texturen sind einwandfrei und lassen auch Tiefe versprühen, viele andere sind jedoch einfach nur matschig und sehen nicht angemessen aus. Hin und wieder kommt es auch zu Texture-PopUps. Hier wäre noch reichlich Potential für Feinschliff gewesen. Gleiches trifft auch auf die Figuren zu, die zum größten Teil sehr hölzern wirken und merkwürdige Bewegungsabläufe haben.

Grafisch kann sich Homefront leider nicht mit den Genregrössen messen sondern liegt weit hinter diesen und den geschürten Erwartungen zurück. Zumal auch wenig Feeling aufkommt, wenn man die sehr linear designten Level abläuft. An einigen Stellen wurde ich dabei an Blacksite erinnert. Besonders im ersten Level, wenn es darum geht, den Widerstand zu treffen. 

Jetzt muss aber doch auch mal was Gutes dabei sein!

Bis hierhin musste Homefront bereits einiges an Kritik einstecken. Dies liegt sicherlich natürlich auch an den hohen Erwartungen, die sowohl Publisher als auch Entwickler mit Ihren Aussagen und den polierten Screenshots schürten. Aber es gibt auch Positives von Homefront zu berichten. So ist der Sound durchaus als gelungen zu bezeichnen. Waffen werden kernig und durchschlagend in Szene gesetzt, was sich besonders bei den Fahrzeugen oder dem ferngelenkten Panzer bemerkbar macht. Da rummst es mal ganz gut aus den Ecken. Weniger motiviert waren jedoch offenbar die Sprecher. Zumindest die Deutsche Synchro ist zwar textlich ganz gut, aber sie schüren stimmlich weniger Emotionen wie viele der Bilder, die man im Spiel zu sehen bekommt.

Shooter sind Multiplayerspiele!

Neben einem Singleplayer versprachen uns die Entwickler einen Mehrspielermodus, der alles bisher Gezeigte in den Schatten stellen sollte. Haben wir das nicht schon mal gehört? Aber egal... Homefront bietet zumindest mal etwas Großes. Multiplayerschlachten finden hier mit bis zu 32 Spielern statt. Das erfordert schon mal große Schlachtfelder, die man auch gerne mit Fahrzeugen bestückt. Beides bietet Homefront. Schade jedoch, dass die Auswahl an Spielmodi und Karten derzeit mehr als eingeschränkt ist - wir sind jedoch sicher, dass THQ hier mit DLCs noch weiter nachlegen wird.

Der Mehrspielermodus findet viele Anleihen an der Battlefield Bad Company- bzw. Medal of Honor-Reihe und wird vermutlich auf Dauer auch dessen Schicksal erleiden. InFight wird man hier weniger erleben als Sniperduelle oder Kämpfe, die auf mittlere bis weite Distanz gehen, was jedoch mit der auch im Multiplayer vorhandenen schlechten Rückmeldung des Hit Markers eher zu Frust führt. Für Abschüsse und erreichte Ziele erhält der Spieler sog. Battle Points, die im Verlauf des Matches gegen Gadgets eingesetzt werden können. Im Gegensatz zum aktuellen Call of Duty ist es so nicht notwendig, eine bestimmte Serie an Kills zu erlangen, um z.B. eine Rakete zu ordern. Diese kann man sich auch als weniger erfahrener Spieler quasi zusammensparen, was man als gute Idee bezeichnen kann und den Frustfaktor etwas herabsetzt.

Leider macht das Matchmaking derzeit noch etwas Probleme, so dass es schwer ist, ein wirklich gutes Teamplay zusammenzustellen, denn mit einem wirklich guten Team  oder kleinem Squad kann man gut gegen die Gegner vorgehen und gerade im Zielbasierten Ground Control - bei dem einzelne Anschnitte der Karte eingenommen und für einen gewissen Zeitraum verteidigt werden müssen, bis sich der nächste frei schaltet (wie in Medal of Honor) - lässt sich damit gut das Gegnerteam kontrollieren. Wer eher auf klassische Kills steht, wird seinen Spaß im Team Deathmatch Modus haben, bei dem es bei 32 Spielern nur selten an Gegnern fehlt.

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Fazit

Homefront schafft es, bereits in den ersten 15 Minuten des Singleplayers zu polarisieren. Hier muss sich jeder Spieler selbst der Frage stellen, wie viel Gewalt in einem Videospiel sinnvoll ist. Die Story generell gibt viele Möglichkeiten. Leider schaffte man es nicht, alle zu nutzen und das obwohl der Singleplayer doch eher recht knapp ausgefallen ist und man sich nach 5 Stunden bereits fragt, ob das alles gewesen sein soll.

Den ein oder anderen Spieler wird der Multiplayer Modus noch ein paar Stunden beschäftigen, aber ein Strassenfeger wurde das Spiel leider nicht, was nicht nur an den hohen Erwartungen liegt. Viele technische Mängel wie endlos spawnende Gegner, schlechte KI und eine teilweise merkwürdige Interaktion zwischen Checkpoint und KI Kameraden lassen das Spiel recht schnell in Vergessenheit raten.

Gebrauchtkäufer sollten darauf gefasst sein, einen "KampfCode" zu benötigen, der das Online Spielen ermöglicht. Im Prinzip also eine Kopie des EA Online Pass. Selbstverständlich kann dieser aktuell auch für 800 MS-Points im Xbox Live Marktplatz erstanden werden.

Wer zwingend Abwechslung benötigt, kann einen Blick darauf werfen, aber Call of Duty Fans sollten eher einen Bogen darum machen. Es ist leider keine Alternative für den Mehrspieler... schade!


Bewertung

Pro

  • Grosse MP Maps und Schlachten mit 32 Spielern
  • Homefront polarisiert
  • Ganz gute Waffensounds
  • Story hat gute Ansätze

Contra

  • Zu linear
  • Texturen teilweise sehr matschig
  • Sehr kurzer Singleplayer
  • Technisch nicht überzeugend

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

20 Kommentare

snuffer Mi, 13.04.2011, 15:20 Uhr

Nun äußerte sich Danny Bilson von THQ zu diesen Wertungen und kritisiert, dass Homefront viel zu schlecht bewertet wurde. Darüber hinaus sei der Titel als "Kunst" zu bezeichnen und somit überhaupt nicht mit Zahlen zu bewerten.

"Begrüße ich, dass es kontrovers diskutiert wurde? Sicher nicht. Ich würde es vorziehen, wenn jeder auf der Welt Homefront mögen würde. Aber es gibt 20 Wertungen über 80 Prozent, einige Hasswertungen und mehrere Wertungen im mittleren Bereich."

"Aber was ich eigentlich damit sagen will ist, dass dieses Spiel keinesfalls eine Durchschnittswertung von 71 Prozent verdient hat. Man kann Kunst nicht mit Zahlen bewerten."

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Ich habe das Spiel selber lange verteidigt wollte es nicht wahrhaben das es in gewisser weisse wirklich so schlecht ist wie es von dem meisten zerissen wurde. Nun nach wochen kann ich von mir selber sagen es ist so. Ich würde auch auch gerne mal sehen wie sich der Bilson in einer offenen Diskussion mit der Community schlagen würde.

Denn es ist nicht von der Hand abzuweisen wo die schwächen von Homefront liegen, angefangen von kleinen Script fehlern bis hin zur schlechten Grafik die wirklich 3 Jahre hinterher liegt zu anderen Spielen.

Wie kann man bitte so eine äüßerung machen wie es Bilson gemacht hat? Kunst ?! Habe ich ein anderes Spiel gespielt als er oder wurde er von seiner eigenen Webung so weit geblendet das er selbst die Realität nicht mehr sieht ?! Ich kenne es nur zu gut von der eigenen Arbeit her, das Slogans so sehr verinerlicht werden das man nur noch gerade aussieht anstatt endlich mal die Klappen von den Augen zu nehmen und die Wahren Probleme angeht. In Hoemfront sind es genug ob Singelplayer oder Multiplayer.

Das Spiel hat einfach sein Potenzial verspielt....... leider

QuadrahtWurzel Di, 12.04.2011, 11:12 Uhr

brokenhead schrieb:
hat wer bock den erfolg "truppenkommandant" zu machen?
suche noch 3 leute, den erfolg bekommt nur der spielleiter, könnten uns dann abwechseln

Wäre ich dabei. kannst mich einfach adden.

brokenhead Mo, 11.04.2011, 21:43 Uhr

hat wer bock den erfolg "truppenkommandant" zu machen?
suche noch 3 leute, den erfolg bekommt nur der spielleiter, könnten uns dann abwechseln

Metallraven666 Di, 05.04.2011, 10:37 Uhr

Also !!!!!!!!!!!!!!!
Der Multiplayer ist wirklich nicht schlecht aber den Patch die THQ rausgebracht hat ist der grösste Kack.Angeblich macht der Patch es endlich möglich mit deinen Kumpels zu zocken *scheisse wars*. Haben immer noch Probleme mit mehr als 3 Leuten online zu zocken.THQ angerufen und Problem geschildert, `` Ich werde es weitergeben `` kam dann mal wieder. Am liebsten würde ich denen das Spiel in den A....h schieben. HURRAAAAAA auf den 32 Gamer multiplayer( ironisch gemeint ).

brokenhead Sa, 02.04.2011, 18:53 Uhr

also mir gefällt das spiel sehr gut, zwar nicht vom singeplayer der ist eher sehr unausgereift... sondern der multiplayer hats mir angetan der ist ziemlich genial und wenn man einmal Battle commander angefangen hat wird es richtig genial! das einzigste was stört ist das es gelegendlich connecting bugs gibt

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