
Monotoner Ablauf der Missionen
Während man zu Beginn der Aufgaben in Heroes over Europe noch etwas Abwechslung durch die Tatsache hat, dass man mal Ziele in der Luft, mal am Boden hat und ab und zu eine Verfolgung angesagt ist, ist der Ablauf später immer monotoner und bringt kaum Überraschungen mit sich. Es kommen zwar wenige, neue Orte und andere Aufgaben hinzu, die sich aber alle ähneln und auf der mittleren Schwierigkeitsstufe "Pilot" schon keine echte Herausforderung sind.
Wer es schwieriger haben möchte, kann neben dem Schwierigkeitsgrad "Ass" dann noch die Simulationseinstellungen wählen, wobei das gerade dann, wenn man zum Beispiel in London einen Himmel voller Flugzeuge hat, eher eine frustvolle Erfahrung werden kann. Habt ihr eine Mission, die aus einigen Aufgaben bestehen kann, gemeistert, schaltet ihr ein oder mehrere Flugzeuge frei.
Dieses aufgesetzte Erhalten von Flugzeugen als Bonus passt aber so gar nicht ins Konzept der Story, weil es sicherlich unrealistisch ist, dass man Flugzeuge der Gegner erhält, nachdem alle abgeschossen wurden, und zudem erhält man vermutlich in einem Krieg nicht immer bessere Maschinen, nur weil man andere vom Himmel geschossen hat. Hier hätte man einfach einen Pool von verfügbaren Flugzeugen zur Verfügung stellen können und zu bestimmten Missionen eben die Auswahl begrenzt, zum Beispiel wenn man Bomben als Sekundärwaffe benötigt.
Mittelprächtige Präsentation
Während das Menü und die Story-Sequenzen noch halbwegs überzeugen können, so enttäuscht das Spiel selber vor allem aufgrund seiner Detailarmut. Die Flugzeuge sehen noch gut aus und gerade in Action, wenn diese anfangen zu brennen oder abzustürzen, wurde gute Arbeit geleistet. Leider trifft das auf die Umgebungen nur sehr selten zu. Zwar gibt es Momente, wo zum Beispiel am Boden brennende Gebäude ganz ordentlich inszeniert sind, ansonsten handelt es sich aber absolut um leb- und lieblose Landschaftstapeten, die in keiner Weise den Eindruck vermitteln können, dass hier ein verheerender Krieg herrscht.
Die Missionen in den Städten wie London bieten zwar aufgrund der Gebäude etwas mehr fürs Auge, dennoch ähneln sich die Gebäude stark und bis auf ganz wenige Momente, wo erzwungenermaßen ein paar Feuerwehrfahrzeuge unterwegs sind, die man unterstützen muss, gibt es am Boden null Bewegung. Auch die Soundkulisse weiß nicht den Spieler davon zu überzeugen, dass hier ein Kriegsszenario gewählt wurde. Eine richtige Atmosphäre will daher nicht aufkommen, auch wenn die meiste Musik in der Luft gespielt wird.
Zusätzlich störend empfinde ich die Tatsache, dass bei einem Neustart des Checkpoints, weil man selber abgeschossen wurde, die Gegner immer zur gleichen Zeit an den gleichen Stellen erscheinen. Hier dürfte es auf jeden Fall mehr Variationen geben und die Bomber-Staffeln auch mal in anderen Formationen unterwegs sein.
Allein im Multiplayer
Das Spiel bietet auch die Möglichkeit, mit bis zu 16 Spielern gleichzeitig die Himmel über Städte wie London und Berlin unsicher zu machen. Neben Ranglistenspielen habt ihr auch die Chance, auf reine Mitspielersuche zu gehen. Das eigentliche Problem liegt darin, dass man kaum Mitspieler findet. So war es an verschiedenen Tagen und zu verschiedenen Zeiten nicht möglich, auch nach langer Wartezeit einmal mehr als 1-2 Spieler in die Lobby zu bekommen. So macht der Multiplayer mit seinen Standard-Modi natürlich keinen Spaß und Käufer müssen sich darauf einstellen, nur allein in den Singleplayer-Kampagnen unterwegs zu sein, wenn man es denn will.
Fazit
Heroes over Europe fällt leider mehr durch die negative Darstellung der Deutschen als durch das Gameplay an sich auf. Während das Menü und die erzählte Story des Piloten noch für Atmosphäre sorgen können, so ist damit im Spiel leider mangels grafischer Details und schwachem Sound auf der Brust schnell Schluss damit.
Der Umfang der Singleplayer-Kampagne ist an sich noch in Ordnung, die Abwechslung hält sich allerdings sehr in Grenzen, so dass schnell Langeweile aufkommen wird. Davon kann dann auch nicht der Multiplayer ablenken, weil einem selten Mitspieler zur Verfügung stehen.
Persönlich habe ich für mich entschieden, dass dieses Spiel, nach dem nun abgeschlossenen Test, neben seiner inhaltlichen Schwächen vor allem aufgrund seiner niveaulosen Beleidigungen -Kriegsgeschichte hin oder her- aus meinem Spieleregal verschwindet.
Bewertung
Pro
- Einsteigerfreundliche Arcade-Steuerung
- Atmosphärische Inszenierung von Menü und Storyline
Contra
- Herabwürdigende Darstellung der Deutschen
- Monotones Gameplay
- Detailarme Landschaften
- Kaum Spieler für den Multiplayer zu finden
18 Kommentare
Bene Mo, 19.10.2009, 02:04 Uhr
wisst ihr, ob HoE als UK-Import nur komplett auf englisch oder auch in anderen Sprachen gespielt werden kann?
Mila Rage Di, 06.10.2009, 04:09 Uhr
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Tja Viele US Amerikaner kennen Deutsche nur aus Indiana Jones [/FONT]:smt003
El Laffos Mo, 05.10.2009, 17:08 Uhr
bis zum level feuersturm hat mir das spiel sehr gefallen
doch nun steh ich wieder einmal auf dem schlauch
ich soll verhindern,dass das feuer auf die munitionsfabrik übergreift
dafür müssen 2 depots gelöscht werden,doch das kohledepot macht mir immer wieder einen strich durch die rechnung
das andere ist gar kein problem,aber an dem kohledepot scheiter ich ständig
kann mir da vielleicht jemand helfen
hock hier nun schon über ne stunde an der gleichen stelle
XBU Dirty Fr, 02.10.2009, 07:48 Uhr
Stimmt, ist immer schwierig so etwas mit ein paar Worten abzutun und hat viel mit persönlicher Gesamteinstellung zu gewissen Themen zu tun. ;)
Und entscheiden muss jeder für sich selbst, wie viel Gedanken er sich dazu macht oder nicht. ;)
Schlüppies :3 |24/7| Do, 01.10.2009, 19:11 Uhr
jetrzt versteh ich deine ansichten besser... ist halt ein schwieriges, moralisches thema wo es mit ein paar sätzen nicht getan ist... :)