Review zu GTA V - Xbox One

Neue Politur für den alten Lack

Nun wird es aber Zeit, dass wir uns in der fiktiven Stadt Los Santos einmal genauer umschauen, die übrigens Los Angeles nachempfunden ist. Also klauen wir uns an der nächsten Ecke ein Auto und cruisen gemütlich durch die City. Halt! Sah GTA V nicht genauso auf der Xbox 360 aus?

Gute Frage! Und da auf dem ersten Blick keinerlei Unterschiede zu erkennen sind, holen wir die Xbox 360 für einen direkten Vergleich wieder aus dem Schrank. Einmal mit dem Staublappen drüber gewischt, einschalten, die GTA V-DVD eingeworfen und schon kann die Reise in die Vergangenheit beginnen.

Als dann GTA V auf beiden Konsolengeneration nebeneinander lief, machten sich die Verbesserungen nun auch deutlich bemerkbar. Die Texturen sind auf der Xbox One jetzt wesentlich schärfer dargestellt, auch wenn diese immer noch hin und wieder etwas verwaschen wirken. Zudem flimmert die Bildrate jetzt stabiler über den Bildschirm als es bei der Xbox 360 noch der Fall war. Nerviger ist dahingegen schon das immer noch allgegenwärtige Kantenflimmern, welches sich vor allem wieder bei den Cutscenes deutlich abzeichnet. Eine erhebliche Verbesserung ist aber dennoch nicht von der Hand zu weisen.

Und wie bei so vielen Dingen im Leben, steckt der Teufel auch bei GTA V im Detail. Es sind wahrhaftig die Kleinigkeiten, die GTA V auf der Xbox One zum authentischeren Spiel machen. Franklin wirkt beispielsweise in seinen hautengen Klamotten jetzt menschlicher als je zuvor. Bei jedem Schritt zeichnen sich die Falten nun deutlicher und realitätsnaher auf dem Pullover ab. Uns ist zwar durchaus bewusst, dass es immer noch derselbe Franklin ist, aber doch haben wir die überarbeitete Version des Haudegen schneller in unser Herz schließen können. Es fühlt sich in etwa so an, als ob einer welkenden Blume neues Leben eingehaucht wurde.

Und so haben es die Entwickler tatsächlich geschafft, dem Spiel eine unter die Haut gehende Atmosphäre einzuhauchen. Besonders an einem regnerischen Tag, war das neue GTA-Feeling allgegenwärtig spürbar: Langsam zogen dunkle Wolken am Horizont auf. Die Sicht wurde auf einen Schlag düster und die ersten Regentropfen klatschten auf die geflickte Straße. Dem heftiger werdenden Regen entkommend, zogen wir uns an der nächstbesten Kreuzung ein Auto Land. Schnell waren wir beeindruckt, wie sich das Licht des Scheinwerfers in den nassen Straßen Los Santos' wiederspiegelt. Wirklich toll, was die Entwickler, natürlich dank der neuen Technik, aus dem Spiel heraus gekitzelt haben. Vor allem die Licht- und Wassereffekte sind eine Augenweide. Nicht zu vergessen die atemberaubende Weitsicht, welche dem Spiel noch mehr Ausdruck verleiht.

Der weitere Zeitvertreib in Los Santos

Wer schon einmal Grand Theft Auto gespielt hat, der weiß, dass allein schon die Hauptstory für viele Stunden Spielspaß sorgt. Doch danach ist noch lange nicht Schluss. Und da es sich um ein Open-World-Spiel handelt, sind eurer Fantasie so gut wie keine Grenzen gesetzt. Zudem könnt ihr jederzeit zwischen Michael, Franklin und Trevor hin- und herwechseln, um auf eigene Faust die riesige Spielwelt zu erkunden.

An dieser Stelle einmal Hand aufs Herz: Wem das Prinzip von GTA schon immer gefallen hat, bei dem kommt sowieso keine Langeweile auf. Durch zahlreiche vorhandenen Nebenbeschäftigungen können Waffen geschmuggelt, Attentate ausgeführt, Straßenrennen gefahren und liegengebliebene Fahrzeuge abgeschleppt werden. Und. Und Und. Selbst die altehrwürdigen Taxi-Missionen sind wieder mit am Start. Des Weiteren sorgen "Fremde & Freaks" für kleine unterhaltsame Nebenmissionen, die außerdem allesamt einen kurzen Storyfaden spinnen.

Sollte man wirklich alles in Los Santos an Missionen abgehakt haben, so wird es dennoch nicht langweilig. Immerhin wartet selbst außerhalb der riesigen Welt von San Andreas, eine üppige Unterwasserlandschaft auf euch, die förmlich nach einer Erkundungstour schreit. Selbst wer den Tauchvorgängen überdrüssig ist, kann sich die Zeit "sinnvoll" in einem der lokalen Stripclubs oder mit einer Partie Golf oder Dart vertreiben. Wie gesagt, in den Straßen von Los Santos ist immer etwas los.

Allein, müsst ihr natürlich nicht durch die Stadt wandeln, denn selbstverständlich ist der beliebte Online Modus wieder integriert. Übrigens werdet ihr jetzt nicht mehr nur von 16, sondern von bis zu 30 Spielern begleitet. Des Weiteren steht ein aufgepeppter Editor-Modus zur Verfügung, wo ihr euch ganz individuell einen eigenen Gangster zusammenstellen könnt. Ihr habt schon einen Charakter aus der Spielzeit der Xbox 360? Kein Problem! Diesen könnt ihr einmalig auf die Xbox One importieren und könnt dann sofort da weitermachen, wo ihr aufgehört habt.

Wollt ihr mehr über Trevor, Michael und Franklin erfahren? Dann seid bei unserem GTA V Xbox 360-Review genau richtig.