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Die Spaßmacher

Nichtsdestotrotz: Fuse ist unterhaltsam. EA kriegt es hin durch eine professionelle Präsentation, übersichtliche und schnelle Menüs und einer guten Atmosphäre ein paar der negativen Aspekte auszublenden. So beinhaltet Fuse auch ein nettes Upgradesystem in welchem ihr mittels Erfahrung oder gefundenen Fuse-Credits neue Fähigkeiten erwerben könnt. Pro Charakter natürlich. Aber jede Erfahrung die ihr sammelt, erstreckt sich auf euren allgemeinen Charakter: Wenn ihr Echelon (ein relativ einseitig gestalteter Wellen/Horden-Modus) spielt, Singeplayer, KoOp-Kampagne usw.; alles trägt zu eurem Charakter bei und macht ihn stärker.

Auch schön ist, dass gefundene Erfahrung oder Credits in der Story an alle Team-Mitglieder verteilt werden. So hat jeder Interesse daran, Sammelobjekte zu finden und es gibt auch keinen Streit darum, wer es denn jetzt aufnehmen darf.

Insgesamt sorgt besonders der Story-Modus für unterhaltsame Action, auch wenn sehr viele Passagen einander stark ähneln. Die Stärke ist hier das Herz: Die verschiedenen Waffen und das taktische Gameplay. Sammelt mehr Erfahrung, wenn ihr durch Daltons Schild schießt oder profitiert von Izzys Medipack um zu heilen und euren Waffen eine höhere Durchschlagskraft zu verteilen. Schnappt euch ein Scharfschützengewehr und haltet euren Teamkollegen die gegnerischen Sniper von der Pelle und heilt nebenbei einen gefallenen Kameraden.

Aber nochmal, um es zu betonen: Diese Features machen eigentlich nur im Multiplayer Sinn. Wenn ihr eher eine Couchkartoffel seid und alleine spielt, solltet ihr vielleicht besser zu einem anderen Spiel greifen, welches bessere Team-KI beinhaltet.

Die Spaßtrüber

Ein wenig schade ist es, dass das für vier Spieler ausgelegte Spiel schnell zu einfach werden kann. Auf dem Schwierigkeitsgrad ,,Normal" ist es für vier erfahrene Shooter-Spieler ein Leichtes, einfach durch die Levels durchzusprinten. Die Gegner lassen sich meist recht gut im Nahkampf besiegen, man kann geheilt werden und durch die vielen Upgrades bekommt man im späteren Spielverlauf ein Gefühl von Übermächtigkeit. Da wechselt man lieber schnell zum hohen Schwierigkeitsgrad.

Nicht so prickelnd ist auch die deutsche Synchronisation. Die englische macht alles richtig und hat gute Sprecher organisiert: Die deutschen Stimmen klingen jedoch meist recht emotionslos. Auch sonst ist der Sound nicht allzu beeindruckend. Die Musik ist mehr als unspektakulär (ein guter Soundtrack würde einiges wettmachen), die Sounds ganz normaler Durchschnitt.

Immerhin: Die EA-Server funktionieren momentan recht gut und unsere Xbox-Live-Spiele liefen sehr lagfrei.

Doch alle positiven Gefühle trösten nicht über die Monotonie des Spiels hinweg. Denn nach circa 8-10 Stunden habt ihr die Story durch und danach sieht es recht langweilig aus. Zwischensequenzen können nicht übersprungen werden, die Herausforderung beim zweiten Mal ist immer noch zu gering (somit ist der Wiederspielwert der Kampagne recht niedrig), die Upgrades nicht zahlreich genug und zu schnell erreicht und der Echelon-Modus, der eine Art ,,Horde" (wie GoW) ist, ist zu einfach entworfen und bietet keine wirkliche Abwechslung im Leveldesign oder der Gegner.

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Fazit

Schlecht ist Fuse nicht - auf keinen Fall. Aber der Spielspaß hält sich insbesondere alleine sehr in Grenzen. Die Gegner- und Team-KI ist so schlecht, dass man heulen möchte. Die Gegner flankieren nicht, schießen nur und das Team schafft es nicht, einen wiederzubeleben oder mal ein paar taktische Manöver auf die Bühne zu bekommen. Dabei vergisst man sogar die Story, die eh nicht erläutert wird: Hauptsache Action!

Die Science-Fiction-Waffen der vier verschiedenen Charaktere sind aber cool und machen dann über Xbox Live mit genügend Mitspielern richtig Spaß. Die Herausforderung sollte man gleich auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad suchen, denn nur da kommen die verschiedenen Taktikmöglichkeiten auch zum Einsatz. Und zu viert ergeben sich da viele unterhaltsame Möglichkeiten (Mitspieler heilen, Waffen verstärken, Scharfschützen ausschalten, Schilde benutzen usw.).

Grafisch ist alles im grünen Bereich, wenn auch unspektakulär. Der Soundtrack hätte besser sein können und die deutsche Synchro ist wirklich lahm - allerdings trübt dies den Spielspaß nur geringfügig. Zusammenfassend kann man sagen, dass Fuse mit mehreren Spielern (und das auch mit fremden über die Spielersuche bei Xbox Live) durchaus Spaß machen kann und durch gutes Kern-Gameplay und abwechslungsreiche Settings punkten kann. Der Umfang bleibt aber aufgrund des redundanten Echelon-Modus, dem geringen Waffen- und Upgradearsenal etwas klein und das Gefühl, einen 0815-Shooter zu spielen, kann das Spiel nie abschütteln.


Bewertung

Pro

  • Nettes Upgrade-System, gutes Waffenarsenal
  • Schöne Präsentation
  • Coole Alienwaffen mit einzigartigen Fähigkeiten
  • Gutes kooperatives Multiplayer-Gameplay

Contra

  • Etwas zu geringer Umfang (Echelon-Modus schwach)
  • Total flache und nicht verständliche Story
  • Singleplayer furchtbar (Gegner- und Team-KI schlecht)
  • Auf Dauer zu repetitiv

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 6 von 10
6/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8

1 Kommentar

Amani HT Mi, 12.06.2013, 12:12 Uhr

dem Fazit würde ich mich bisher so anschließen